Die Biorhythmus-Küche. Barbara Rias-Bucher
rel="nofollow" href="#fb3_img_img_8baad0b8-8751-5832-b1fb-9caa15d990df.jpg" alt=""/>
Planen Sie regelmäßige Pausen während der Arbeit ein, damit Sie gedanklich loslassen und die Quellen Ihrer positiven Emotionen anzapfen können.
Natürlich kochen heißt auch natürlich einkaufen: Landwirte und Biogärtner mit Hofläden, Bauernmärkte und Ökobetriebe, die tierische Produkte nachhaltig und verantwortungsvoll erzeugen, brauchen unsere Unterstützung, damit sie sich gegen Agrarindustrie und Nahrungsmittelkonzerne behaupten können.
Sehen Sie aufs Ganze: Nicht allein Bio entscheidet über Qualität; wichtig für Geschmack und Gesundheit sind bei Gemüse, Salat und Obst auch Frische und gute Sorten. Bei tierischen Lebensmitteln sind es Achtsamkeit und Respekt im Umgang mit der Kreatur.
Bewegen Sie sich täglich mindestens eine Stunde. Das muss nicht am Stück sein: Eine Haltestelle früher aus der U-Bahn aussteigen, Treppen steigen anstelle von Lift und Rolltreppe benutzen oder Einkäufe zu Fuß erledigen – all das sorgt für mehr Wohlbefinden.
Frühling
Ich kann sie kaum erwarten,
Die erste Blum’ im Garten,
Die erste Blüt’ am Baum.
Johann Wolfgang von Goethe: Der Musensohn
Frühlingslust
Wir spüren milde Lüftchen sanft auf unserer Haut, der würzige Duft nach Kräutern und feuchter Erde steigt uns in die Nase, wir genießen die ständig zunehmende Kraft der Sonne. Durch die längeren Tage sinkt langsam die Melatonin-Konzentration in unserem Blut, wir werden wieder aktiv – ähnlich wie Tiere nach dem Winterschlaf. Mehr Sonnenlicht stimuliert das Mittelhirn, sodass die Produktion von Noradrenalin anläuft: Unsere Stimmung hebt sich, wir schütteln den Winterfrust ab und fühlen neue Kräfte in uns wachsen.
Aufs Ganze sehen
Im Frühling schenkt uns die Beschäftigung mit Pflanzen eine tiefe Verbindung zur erwachenden Natur, und dabei spielt es keine Rolle, ob Sie im eigenen oder gemeinschaftlichen Garten arbeiten, ob Sie Töpfe auf Terrasse oder Balkon bepflanzen, ob Sie Selbstversorger oder Hobbygärtner sind. Indem wir das Wachstum beobachten, dürfen wir teilnehmen am Kreislauf des Lebens. Das oberste Prinzip beim Säen, Pflanzen und Pflegen: mit dem Mond arbeiten, niemals dagegen. Die Mondin müsste es eigentlich heißen, denn in nahezu jeder Sprache ist der Mond weiblich. In den alten Religionen ist er mit einer Göttin verbunden und trägt demgemäß weibliche Eigenschaften: Die Menschen stellten ihn sich fruchtbar und nährend vor. Er galt ihnen als Schützerin der Familie und Helferin bei der Geburt. Das Element unseres Nachtgestirns ist das Feuchte, es symbolisiert Schönheit und Heilung, Frieden und Schlaf. Wie der Mond die Gezeiten bestimmt, so beeinflusst er auch die biologische Uhr: Nimmt er zu, geht die Saat besser auf, Pflanzen sprießen, die Fruchtbildung erfolgt. Abnehmender Mond lenkt negative Energien ab, und in dieser Phase sollte man im Garten nur jäten und im Übrigen die Natur sich selbst überlassen.
Gute Tradition
Kennen Sie die alte Art, einen Kräutergarten in Form eines vierblättrigen Kleeblatts anzulegen? Ein Abschnitt ist für die Küche bestimmt, zum Beispiel mit Petersilie, Salbei, Thymian, Majoran und Schnittlauch. Im nächsten stehen die Heilkräuter mit Kümmel für die gute Verdauung, Johanniskraut für ruhige Nerven, Knoblauch für ein intaktes Immunsystem und Fenchel gegen Husten. Das dritte Areal ist mit bunt blühenden Kräutern als Insektenweide bepflanzt wie blauer Borretsch, gelber Dill, lila Dost, rote und gelbe Kapuzinerkresse.
Und im vierten wachsen Duft- und Teepflanzen wie Lavendel, Kamille und Minze. Dazwischen stehen in Töpfen die empfindlichen Kräutlein wie verschiedene Basilikumsorten und Rosmarin. Selbstverständlich können Sie all diese Kräuter essen: Borretsch zum Beispiel schmeckt im Gurkensalat, Lavendel in der Fischsuppe, Dost auf der Pizza, Blätter und Blüten von Kapuzinerkresse mischt man in Blattsalate.
Die biologische Uhr lässt sich durch Wärme, Kälte und unsere künstliche Uhrzeit kaum beeinflussen, sondern folgt dem Tagesablauf, den Mondphasen und den Jahreszeiten. Deshalb bedeutet der Beginn der Sommerzeit einen Mini-Jetlag, den sensible Menschen nicht so einfach wegstecken.
Sammler-Glück
Bei einer ausgedehnten Kräuterwanderung im Frühling kriegen Sie eine ganze Menge von dem, was Sie nach den langen Wintermonaten unbedingt brauchen: frische Luft und Bewegung, Vitamine und Mineralstoffe. Damit schlagen Sie der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnippchen, die ja vor allem aus einem Zuviel an Melatonin und einem Zuwenig an Vitalstoffen resultiert. Schon die bekanntesten Wildkräuter, die man ganz leicht findet, helfen da: Alle liefern reichlich Vitamin C, magenfreundliche Bitterstoffe und Mineralstoffe für gesunden Blutdruck, starke Knochen und schönes Haar. Brennnesseln empfiehlt die Volksmedizin seit jeher als Blutreiniger bei Entschlackungskuren, genau wie Sauerampfer übrigens, der den »Körperputz« im Frühling unterstützt, weil die Gerbstoffe darin die Verdauung fördern und die Leber stärken. Bärlauch senkt den Cholesterinspiegel, schützt Herz und Gefäße, fördert die Verdauung und sorgt für eine gesunde Darmflora. Löwenzahn fördert die Harnausscheidung und stärkt die Nieren, Gänseblümchenblätter regen den Gallenfluss an, Spitzwegerich und Klee reinigen die Bronchien und lösen den Schleim. Und mal ganz abgesehen von der Gesundheit: Im Frühling schmecken diese frisch gepflückten Wildkräuter so gut wie junge Küchenkräuter und nutzen weit mehr als Treibhausware.
Salat mit gebratenem Käse ☯ ✺*
Zutaten für 4 Portionen
Je 1 Handvoll Rucola, Dill, Petersilie, Minze und Zwiebelgrün
1 Handvoll Blüten von Gänseblümchen, Veilchen und Löwenzahn
4 Blätter Radicchiosalat
4 Blätter Endiviensalat
4 EL Apfelessig
1 EL Himbeersirup
Salz nach Belieben
5 EL Olivenöl
200 g Feta, Manouri oder Halloumi
1 Rucola, Dill, Petersilie, Minze und Zwiebelgrün waschen, in der Salatschleuder trockenschleudern und nicht zu fein zerkleinern. Die Blüten waschen und trockentupfen, die Salatblätter ebenfalls waschen, trockenschleudern und zerkleinern. Alle diese Zutaten in einer großen Schüssel mischen.
2 Den Essig mit dem Himbeersirup, Salz und 2 EL Olivenöl verrühren. Das Dressing unter den Salat mischen und diesen auf Portionstellern anrichten.
3 Den Käse in Stücke schneiden, das restliche Olivenöl in einer kleinen beschichteten Pfanne erhitzen und die Käsestücke darin bei schwacher Hitze goldbraun braten. Den Salat mit dem heißen Käse belegen, das Bratöl über den Käse träufeln und den Salat sofort servieren.
* Zur Bedeutung der Symbole → Seite 13