Israel als Urgeheimnis Gottes?. Lukasz Strzyz-Steinert
(Weg zu Gott, 86).
167 M, 169.
168 M, 169.
169 M, 169. Hierzu auch: „Als Nacht des Menschen ist sie das Aufgelöstsein in die Vielfalt irdischer Sichtbarkeiten, die dem Menschen jeden Halt und Stand zu rauben drohen. Als Nacht Gottes besagt sie jedoch restlose Hingabe ins Dunkel; der Mensch schwebt ohne Halt, aber in Gott“ (M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister“, 34).
170 Sum, 31f.
171 Sum, 5.
172 „Die Unterscheidung der Geister ist damit für den Christen eine ‚Unterscheidung in das Kreuz hinein‘, in das Zerbrechen jeder Schönheit“ (M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister, 76).
173 S. LÜTTICH, Erich Przywara, 143.
174 K. RAHNER, Laudatio, 268. Vgl. dazu K.H. NEUFELD, Vertiefte und gelebte Katholizität, 164. Schon während seines Philosophiestudiums im jesuitischen Kolleg in Valkenburg zeigt sich Przywaras Drang zu Universalität, sowie die Überzeugung, ein katholisches Denken könne sich nur im Gespräch entfalten. Der junge Jesuit begrenzt sich nicht auf die obligatorische Scholastik, sondern vertieft sich sowohl in die Werke der Kirchenväter wie auch der modernen Autoren. „Darum kann die Kenntnis des neuscholastischen Schulbetriebs an der Ordenshochschule das ‚Phänomen Przywara‘ nicht erklären. Vielmehr wurden die Lehrjahre vermutlich gerade durch jene Studien fruchtbar, die über die Rahmen des Üblichen hinausgingen oder sogar der allgemeinen Studienrichtung zuwiderliefen“ (B. GERTZ, Erich Przywara, 573). Przywaras Hinwendung zu Thomas von Aquin folgt den kirchenlehramtlichen Aufforderungen zur Erneuerung des Thomismus, um so den modernen, säkularen Strömungen zu begegnen. Andererseits ist für Przywara die Wiederentdeckung Augustinus’ prägend, die das geistige Klima der ersten Jahrzehnte des XX. Jahrhunderte durch die augustinischen Motive kennzeichnet: Unruhe des Herzens, das Paradoxe, die Zerreißung zwischen Sünde und Heil (vgl. TH.J. WHITE, Introduction, in: DERS. (Hrsg.), The Analogy of Being, 11f). Vertiefung erfährt sein Studium in der Auseinandersetzung mit den Motiven der Neuzeit: mit der Philosophie der Romantik (Baader, Görres und Deutinger), mit Goethe, Nietzsche, Troeltsch und Simmel, ferner mit Kierkegaard, Kant und Hegel (vgl. M. ZECHMEISTER, Gottes-Nacht, 64, 108f). Richtungweisend ist für Przywara die frühe Beschäftigung mit John Henry Newman, in dem Przywara einen modernen und katholischen Denker entdeckt. Newman ist für Przywara eine echt katholische Antwort auf die Fragen der ausgehenden Neuzeit und er wird nicht zögern, Newman als den „Kirchenlehrer des Heute“ zu sehen. „So sehr Kirchenlehrer, daß er, wie die großen Kirchenlehrer der christlichen Antike, die Ur-Linien des Christlichen aus einem heiligen Leben herauf erbetet; – so sehr Heutiger, daß seine Sprache ganz im ‚Realen‘ lebt (so wie er unwillig sein konnte, als ein Besucher ihm nichts über den Bau einer neuen Brücke in London zu berichten wußte, – wie er fast als geborener Politiker die Ereignisse des Krim-Krieges verfolgte)“ (Wege zu Newman, 29). Aus diesem Lobeshymnus auf Newmans Aktualität und dessen Fähigkeit, die große patristische Tradition mit dem neuzeitlichen Denken zu vermählen, können wir den Selbstanspruch Przywaras herauslesen.
175 Vgl. Analogia entis I, 7.
176 K. RAHNER, Laudatio, 267. „Przywara verstehen zu wollen, fordert deshalb, ihm in die konkreten Begegnungen und Kontroversen seiner Zeit zu folgen“ (M. ZECHMEISTER, Gottes-Nacht, 84).
177 Vgl. G. WILHELMY, Vita, 17f.
178 So die Widmung zu J. PIEPER, Tod und Unsterblichkeit.
179 Schon der zeitliche Aufwand, alle die von Przywara erwähnten Werke fremder Autoren zu studieren, und das noch bei allen anderen Aktivitäten der 20er Jahre und unter dem Schatten der Krankheit, verdient Respekt vor seiner immensen Arbeitsleistung und ungemeinen Zeitnutzung. „Das Arbeitspensum, das sich der Pater in jenen Jahren zumutet, scheint menschenmaß zu überschreiten“ (M. LOCHBRUNNER, Hans Urs von Balthasar, 25; vgl. G. WILHELMY, Vita 11).
180 M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister“, 27.
181 H.U. VON BALTHASAR, Erich Przywara, in: L. ZIMNY (Hrsg.), Erich Przywara, 13.
182 Vorwort, in: RdG I, VII.
183 Vorwort, in: IuG, 7.
184 So schreibt er auch über Simone Weil, dass sie „nicht einfach nachdenkt, sondern selber eintaucht und untertaucht“ (Simone Weil, 75).
185 Diese Methode hatte auch eine ganz praktische Konsequenz für Przywaras Arbeitsweise. Da er ununterbrochen die gelesenen ‚kernigen‘ Gedanken auf „kleine geordnete Zettel ausschrieb, […] entstand mit den Jahren eine ansehnliche Zettelbibliothek, die ihn sein Leben lang als wichtiges Rüstzeug begleiten sollte und zugleich bereits in der Auswahl der Stellen seine damalige Sicht des betreffenden Autors enthält“ (G. WILHELMY, Vita, 11).
186 Wege zu Newman, 29f. Ein anderer methodischer Leitsatz: „Bei Nietzsche, Scheler, Simmel, Newman hatte ich die Methode ausprobiert, von ihrem Ende her in den frühesten Anfang hinein zu sichten“ (Um Hölderlin, 132).
187 Analogia entis I, 51.
188 Vorwort, in: IuG, 9f.
189 Der Ruf, 93.
190 Vgl. P. MOLTENI, Al di là degli estremi, 78f.
191 Z.B. Simone Weil, 73.
192 M. ZECHMEISTER, Gottes-Nacht, 93.
193 H.U. VON BALTHASAR, Erich Przywara, in: L. ZIMNY (Hrsg.), Erich Przywara, 12.
194 Vgl. L.B. PUNTEL, Analogie und Geschichtlichkeit, 549.
195 F. KAUFMANN, Erich Przywara, Humanitas, 243 und 249.
196 Ebd., 242.
197 K. RAHNER, Laudatio, 272.
198 K. BARTH – E. THURNEYSEN, Briefwechsel, II, 190.
199 Im Vorfeld schreibt Barth an Thurneysen über seine Vorbereitungen für die Seminarsitzung, in der Przywara „dann einmal alles, was er über analogia entis etc. zu sagen hat, von Angesicht zu Angesicht vertreten“ sollte: „Aber auch da werden wir einen schweren Stand haben. Er ist ein Klügling durch und durch. Neulich hat Lollo [Charlotte von Kirschbaum] einen zweistündigen Vortrag von ihm gehört, in dem er alle unsere schönsten Register auch gespielt haben und nur zuletzt eben mittelst Thomas alles wieder eingewickelt haben soll. Lollo schrieb mir geradezu, sie habe den Eindruck gehabt, das sei der einzige, aber ein wirklich ernsthafter Gegner, den ich zu fürchten habe“ (ebd., 638).
200 Ebd., 651.
201 Ebd., 651–653. Thurneysen hatte ein Jahr später Przywara zu Gast gehabt und ihn im persönlichen Gespräch folgendermaßen erlebt: „beweglich und gescheit und nicht ohne eine gewisse menschliche Güte und Ansprechbarkeit. Wie eine Tanzmaus rannte er hin und her zwischen allen Gestalten der gegenwärtigen Weltbühne, heißen sie nun Heidegger oder Gogarten oder Buber oder Grisebach oder Husserl, benagte sie alle und äugte dann plötzlich aus dem eigenen Loch noch schnell siegreich heraus, um ungreifbar darin zu verschwinden. Dieses eigene Loch hieß diesmal: gratia praeveniens, hieß oboedientia potentialis, hieß gratia inhabitans, aber dies alles so raffiniert interpretiert, daß aller Pelagianismus gänzlich ausgeschlossen schien und einem alle die plumpen Kategorien, mit denen man ihn doch noch in die Falle zu bringen hoffte, gänzlich nebenabfielen. Man mochte noch so oft zum theologischen Bierjungen mit ihm ansetzen, man hatte kaum angesetzt, so war man auch schon ‚zweiter‘ Sieger. Ich glaube, mit dem würde der Teufel selber es verlieren. […] Sogar Fritz Lieb, den ich miteingeladen hatte, verstummte ob der großen Einsichten des Wasserpolaken, der