Sakramente - immer gratis, nie umsonst. Ottmar Fuchs

Sakramente - immer gratis, nie umsonst - Ottmar Fuchs


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      Ottmar Fuchs

      Sakramente – immer gratis, nie umsonst

      OTTMAR FUCHS

      Sakramente – immer gratis, nie umsonst

      echter

      In dankbarer Erinnerung an

      Anita Bechmann

      († 12. September 2015)

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

      1. Auflage 2015

      © 2015 Echter Verlag GmbH, Würzburg

       www.echter-verlag.de

      Umschlag: wunderlichundweigand.de (Foto: gettyimages)

      Satz: Hain-Team (www.hain-team.de)

      eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim

       www.brocom.de

      ISBN

      978-3-429-03878-6 (Print)

      978-3-429-04829-7 (PDF)

      978-3-429-06246-0 (ePub)

      Vorwort

      Immer gratis! Höre ich mich um, wie Sakramente gegeben werden, stoße ich auf eine Praxis, die alles andere als „gratis“ die Sakramente vergibt. Einerseits verstehe ich das Bedürfnis, mit den Sakramenten den Menschen Glauben und Gemeinde nahebringen zu wollen. Wo sonst, wenn nicht hier, erreicht man noch Menschen, insbesondere die, die „nur“ zu den Anlässen der Sakramente kommen.

      Doch diese Bemühungen können andererseits die Gnade vernebeln, die Gott durch die Sakramente verströmt. Wenn eine Leistung erbracht werden muss, um ein Sakrament zu empfangen, dann vernichtet diese Abforderung die Grundanlage aller Sakramente, nämlich Gnade vor aller Leistung erfahren zu lassen. Es geht nicht darum, die Sakramente wie einen kostbaren Schatz abzusichern, sondern sie für die zu verteilen, für die sie gedacht sind: für alle Menschen, die die Gnade Gottes erfahren möchten. Ohne Bedingungen!

      Nie umsonst! Mit diesem „nie umsonst“ will ich das Vertrauen auf die Gnade Gottes stärken, auf die unerschöpfliche Liebe Gottes zu den Menschen, deren Wirklichkeit nicht vom Menschen abhängt. Gerade weil die Sakramente vergeben werden dürfen, sind sie nie vergeblich. Diese Einsicht nimmt das Titelbild auf. Die Sakramente sind von den Kirchen zu verschenken, wie man/frau Blumen in den Himmel wirft. Wie und ob und von wem sie aufgefangen werden, ist mit einer Pastoral zu verbinden, die nicht kontrolliert, sondern überraschungsoffen begleitet. Wenn die Kirchen derart ihre Sakramente verschenken, werden sie diese „Blumen“ für das Leben der Menschen, die sie auffangen, gewinnen.

      An dieser Thematik arbeite ich seit etlichen Jahren. Was davon bereits publiziert wurde, findet sich in der Liste der Vorarbeiten am Ende des Buches (sie werden in den Anmerkungen mit Kurztitel zitiert). In ihnen können auch weitere Überlegungen und Literaturbezüge nachgelesen werden. Viel Wertvolles verdanke ich Gesprächen mit Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, darunter besonders auch mit Kolleginnen und Kollegen.

      Das Buch hat sieben Kapitel. Nach einer Hinführung zu den vielfältigen Bedeutungen und Erfahrungen von Ritualen gehe ich zunächst auf das Grundsakrament des Christentums ein, auf die Taufe. Es folgen die Eucharistie, das Bußsakrament, das Ehesakrament und die Krankensalbung. Im letzten Kapitel betrachte ich die Einbettung der Sakramente in Feste und Feiern. Einem künftigen Buch sind Gabe und Aufgabe des gemeinsamen und besonderen Priestertums, also Firmung und Weiheamt, vorbehalten.

      Mit diesem Buch will ich dazu ermutigen, einen Ortswechsel in der Sakramentenpastoral anzuregen, der daraufvertraut: Gratis gegebene Sakramente sind nie umsonst!

      Am Schluss bleibt, mich herzlich beim Verlagslektor des Echter Verlags, Herrn Heribert Handwerk, für das umsichtige Lektorat und sein Engagement für dieses Projekt zu bedanken.

Lichtenfels, im Juli 2015Ottmar Fuchs

      Inhalt

       Gnade im Ritual

       1. Kraft der Rituale

       1.1. Aktuelle Wertschätzung

       1.2. Wiederbelebung der Rituale

       1.3. Entlastung im göttlichen Geheimnis

       1.4. Spannung von Erfahrung und Symbolgeschehen

       1.5. Symbolhandlung als Erfahrung der Gnade

       1.6. Sakramententheologische Vertiefung

       1.7. Vor-Sakramentale Symbolgabe

       2. Unbedingte Vor-Gegebenheit

       2.1. Überbrückende Kraft

       2.2. Erfahrung jenseits der Erfahrung

       2.3. Programmatische Erfahrung eines Vergessenen

       2.4. Liturgie auf der Grenze

       2.5. Differenz im Sakrament

       2.6. Religionskritische Konsequenzen

       2.7. Was nicht zu haben ist

       Taufe

       1. Taufe des Äthiopiers

       1.1. Eine schöne Geschichte

       1.2. Anfanghaftes „Ja“

       1.3. Freigabe des getauften Menschen

       1.4. Gott selbst erwählt

       1.5. Der erhobene Eunuch

       1.6. Ersehnt: Allmacht des Guten und Gutsein

       2. Diaspora in der Kirche

       2.1. Wahrheit für alle

      


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