Money Queen. Slavik Angelika

Money Queen - Slavik Angelika


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alt="image"/> Spannung: einfach aushalten

      image Fordern: geldwerte Extras

      Vielleicht finden Sie die Idee, mehr zu arbeiten, um mehr zu verdienen, zunächst nicht besonders prickelnd. Tatsächlich aber kann ein Nebenjob Ihnen nicht nur ein zusätzliches Einkommen bescheren, sondern auch Abwechslung, Inspiration, eine zusätzliche Qualifikation und fantastische Begegnungen. Vielleicht knüpfen Sie großartige Kontakte, die Ihnen im Lauf Ihrer Karriere noch nützlich werden. Vielleicht lernen Sie zufällig Leute kennen, die die besten Partys Ihrer Stadt veranstalten.

      Aber klar, ein Nebenjob passt nicht zu jeder Lebenssituation. Wenn Sie also ohnehin schon mit einer Vollzeitstelle, vier Kindern, einem Hund und einem Ehemann jonglieren, ist zusätzliche Arbeit gerade eher keine gute Idee — die Energie, die Sie haben, ist der wichtigste Motor, um das Leben zu gestalten, das Sie sich wünschen. Abend für Abend völlig entkräftet ins Bett zu fallen, wird Ihr Leben also keineswegs verbessern, sondern Sie, ganz unabhängig von Ihrem Kontostand, nur ärmer machen. Aber wenn Sie vielleicht gerade Single und in eine neue Stadt gezogen sind, oder wenn Sie noch studieren, in der Ausbildung sind oder Teilzeit arbeiten, wenn Sie also ein bisschen Zeit und Energie verfügbar haben, könnte ein Nebenjob in jeder Hinsicht eine Bereicherung sein.

      Den richtigen Nebenjob auswählen

      Überlegen Sie sich zunächst, ob sie dauerhaft nebenbei arbeiten möchten oder nur für einen begrenzten Zeitraum — wenn Sie zum Beispiel Schulden tilgen oder sich etwas Besonderes leisten möchten, können schon sechs Monate Nebenjob helfen, Ihr Ziel schneller zu erreichen. Vielleicht möchten Sie auch nur immer einmal wieder projektbezogen arbeiten, statt regelmäßig jeder Woche. Oder bevorzugen Sie Planbarkeit und wollen immer am gleichen Wochentag und zur gleichen Zeit arbeiten? Überdenken Sie Ihren Alltag und Ihr Zeitbudget. Denken Sie praktisch: Wenn Sie von Ihrem Nebenjob nichts weiter wollen, als ein zusätzliches Einkommen, achten Sie auf kurze Anfahrtswege: Vormittags drei Stunden irgendwo auszuhelfen lohnt sich nicht, wenn Sie sich dafür eine Stunde durch die Stadt quälen müssen. Anders sieht es aus, wenn Sie für einen Job nicht nur bezahlt werden, sondern er Ihnen eine nützliche Zusatzqualifikation einbringt, die sich im Lauf Ihrer weiteren Karriere doppelt auszahlen wird — dann ist auch ein wenig mehr Aufwand gerechtfertigt.

      Wenn Sie in Ihrem Hauptberuf kreativ arbeiten, empfinden Sie einen Job, der diese Seite von Ihnen nicht beansprucht, möglicherweise als angenehmen Ausgleich. Wenn Sie sonst viel vor Ihrem Computer sitzen, bevorzugen Sie vielleicht einen Nebenjob, in dem Sie viel mit anderen Menschen zu tun haben.

      Oder Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Möglicherweise können Sie für Dinge bezahlt werden, die Sie ohnehin machen oder immer schon machen wollten. Vielleicht können Sie in einer Sportart, die Sie schon lange betreiben, auch Kurse geben, statt nur alleine zu trainieren? Wenn Ihnen soziale Arbeit liegt, gibt es in Ihrer Nähe vielleicht ein Krankenhaus oder ein Pflegeheim, das zusätzliches Personal sucht — oder Menschen, die Sie für ein paar Stunden in der Woche für Besorgungen anheuern möchten. Mögen Sie Tiere oder haben Sie sich vorgenommen, öfter an die frische Luft zu kommen? Vielleicht brauchen das Tierheim oder der Zoo bei Ihnen um die Ecke gerade Unterstützung. Zocken Sie gerne? Spielehersteller sind ständig auf der Suche nach Testern, die ihre neuen Erfindungen durchspielen und auf Programmierfehler prüfen.

      Wir lieben Bürokratie

      Der rechtliche Rahmen für Nebenjobs

      Damit Sie aus Ihrem Nebenjob das Optimum rausholen, ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten. In Deutschland dürfen Sie mit einem sogenannten Minijob maximal regelmäßig 450 Euro im Monat oder 5.400 Euro im Jahr dazuverdienen. In Österreich lag die Obergrenze für geringfügig Beschäftigte zuletzt bei 446,81 Euro im Monat, dieser Wert wird jedes Jahr angepasst. Wenn Sie im Nebenjob den Mindestlohn verdienen, kommen Sie so auf etwa zehn bis zwölf Stunden Arbeit pro Woche, bei einem höheren Stundensatz ist die Arbeitszeit entsprechend geringer.

      Wenn Sie diese Zuverdienstgrenzen beachten, arbeiten Sie praktisch brutto für netto. Das heißt: Sie zahlen in Deutschland keine Sozialversicherung (also keine Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung) und keine Steuern, sondern nur 3,6 Prozent des Verdienstes an die gesetzliche Rentenversicherung.

      Theoretisch ist es auch möglich, sich von dieser Rentenversicherungspflicht befreien zu lassen. Andernfalls gehen von bis zu 450 Euro Verdienst im Monat 16,20 Euro für die Rente ab. Allerdings verzichten Sie damit auch auf wertvolle Rentenvorteile. Denn ein Jahr Minijob bringt ein normales Versicherungsjahr ein — unabhängig vom Verdienst. Das kann gerade für Studentinnen viel wert sein, um später einmal abschlagsfrei in Rente gehen zu können, oder um überhaupt eine gesetzliche Rente zu bekommen.

      In Österreich sind geringfügig Beschäftigte nur unfallversichert, können sich aber günstig freiwillig kranken- und pensionsversichern — auch da gilt: Über zusätzliche Pensionsversicherungsjahre werden Sie sich im Alter vielleicht noch freuen, das kann also durchaus eine schlaue Entscheidung sein. Stellen Sie sich einfach vor, wie Sie drei Jahre früher als alle anderen schon nachmittags am See sitzen, Cocktails mit Schirmchen schlürfen und Sätze sagen wie: »Wissen Sie, in meinem Alter geht es nur noch ums Vergnügen!«

      Und weil Deutschland nichts so schick findet wie Bürokratie, gibt es neben dem bekannten Minijob auch noch die Kategorie der Midijobs. Insgesamt darf man damit höchstens 1.300 Euro im Monat verdienen. Der Midijob ist als Niedriglohn-Job sozialversicherungs- und steuerpflichtig, die Beiträge sind aber reduziert.

      Wenn Sie einen Mini- und einen Midijob kombinieren, zählt letzterer wie eine sozialversicherungspflichtige Hauptbeschäftigung, sodass der Minijob abgabenfrei ist. Mehrere Jobs innerhalb der gleichen Kategorie werden allerdings addiert: So gilt bei Minijobs die Sozialversicherungs- und Steuerfreiheit nur, wenn auch mehrere Minijobs zusammen die 450-Euro-Grenze insgesamt nicht überschreiten.

      Wenn Sie nun also die ideale Nebenjob-Konstellation für sich gefunden haben, seien Sie ruhig ein bisschen stolz auf sich: Sie bringen Ihre Finanzen voran, tun etwas für Ihre Altersvorsorge und erweitern Ihren Erfahrungshorizont. Ausgezeichnet!

      Der wichtigste Karrieretipp von allen

      Vielleicht haben Sie schon mal vom Impostor-Syndrom gehört. Es beschreibt den Umstand, dass viele Frauen, wie erfolgreich, klug und fantastisch sie auch sein mögen, stets von dem Gefühl begleitet sind, eigentlich unverdient in ihrer aktuellen Karriereposition angekommen zu sein. Sie fühlen sich, als wären sie ein Impostor — ein Hochstapler.

      Dieses Phänomen ist völlig unabhängig von der Position oder Leistung. Es betrifft auch Frauen, die ihre Kompetenzen und Fähigkeiten längst unter Beweis gestellt haben. Sheryl Sandberg zum Beispiel leitet bei Facebook das Tagesgeschäft, sie ist eine der mächtigsten Managerinnen der Welt. Trotzdem erzählt sie, dass sie sich schon während des Studiums unzureichend gefühlt habe. Noch heute wache sie manchmal morgens auf und fühle sich wie eine Betrügerin, »unsicher, ob ich dort, wo ich bin, auch wirklich hingehöre«.

      Auch die Schauspielerin Kate Winslet, der ihre Großartigkeit unter anderem mit einem Oscar und vier Golden Globes bestätigt wurde, berichtet, sie fürchte oft die Vorstellung, dass mit einem Mal alle am Set bemerken würden, »dass ich es überhaupt nicht kann und sie die absolut Falsche engagiert haben«.

      Diese biestigen Selbstzweifel haben keine reale Grundlage. Es ist wichtig, das zu wissen — vor allem dann, wenn Sie die Möglichkeit bekommen, eine neue Position mit mehr Verantwortung zu übernehmen. Wenn Sie also nur ein kleines bisschen Lust auf den neuen Job hätten, beherzigen Sie den wichtigsten Karrieretipp von allen: Sagen Sie ja. Denken Sie an die beachtliche Zahl von Männern in Ihrem Arbeitsumfeld, die — wir sagen es liebevoll — vielleicht minimal übersteigerte Egos vor sich hertragen. (Wir wissen, dass es eine beachtliche Zahl ist, das ist nämlich überall so.) Würden


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