Money Queen. Slavik Angelika

Money Queen - Slavik Angelika


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Das erspart Ihnen Mahngebühren und Ärger. Schon wenn Sie diese unmittelbar notwenigen Dinge bezahlt und erledigt haben, werden Sie sich ein ganzes Stück besser fühlen. Und allein das Wissen, dass in Ihrem Papierberg nun keine schlimmen Überraschungen mehr auf Sie warten, wird Ihnen ein großartiges Gefühl verschaffen.

      Je nachdem, wie umfangreich Ihr Ausgangschaos war, haben Sie nun vielleicht nur ein paar Minuten oder schon einige Stunden Zeit und Energie investiert. In jedem Fall ist jetzt ein sehr guter Moment für einen kleinen Schnaps (und ein Avocadosandwich, wenn Sie möchten). Nützen Sie die kleine Pause aber nicht, um sich heimlich davonzumachen und Ihr Papier wieder seinem Schicksal zu überlassen! Es würde Sie ohnehin wiederfinden. Wir sind noch nicht am Ende, aber Sie haben den schlimmsten Teil schon geschafft.

      Ordnen. Die meisten Menschen sortieren Ihre Unterlagen in klassische Ordner, andere bevorzugen die Hängeregister. Beide Systeme funktionieren gleichermaßen, es ist lediglich eine Frage Ihres persönlichen Geschmacks. Wir gehen hier nachfolgend von Ordnern aus. Wie viele und welche Ordner-Kategorien sinnvoll sind, hängt natürlich von individuellen Lebensumständen ab — falls Sie also ein bürokratieintensives Hobby betreiben oder zufällig zu ein paar Tausend Hektar Waldbesitz gekommen sein sollten, müssen Sie möglicherweise aufstocken.

      ChecklisteCheckliste

      Ein Ordner für jede dieser Kategorien

      image Persönliche Dokumente: Dazu gehören etwa Geburtsurkunde, Ausweiskopien, Vollmachten, Impfpass, persönliche Versicherungen. Jeder in Ihrem Haushalt braucht einen eigenen Ordner.

      image Job: Abizeugnis, Studienabschlusszeugnis, alle Nachweise über Weiterbildungen, Empfehlungsschreiben, Dienstverträge

      image Kontoauszüge und Wertpapierunterlagen

      image Gehaltsabrechnungen

      image Steuer- und Rentenbescheide

      image Wohnen: Mietverträge, Strom, Gas, Wasser, Hausratsversicherung

      image Gesundheit: alle Befunde und die Kommunikation mit der Krankenkasse

      image Auto: Prüfberichte und Versicherungsunterlagen

      image Garantien und Gebrauchsanweisungen: Dieser Ordner ist eigentlich verzichtbar. Garantien sollten Sie behalten, die meisten Anleitungen können Sie aber guten Gewissens entsorgen, schließlich finden Sie fast alles heute auch im Internet. Aber falls Sie sie aufheben möchten — und viele Menschen möchten das — dann sammeln Sie sie konzentriert in einem Ordner.

      image Kinder: für jedes einen Ordner anlegen

      Die mühsam erkämpfte Ordnung möchten Sie nun selbstverständlich behalten. Das ist gar nicht so schwer, wenn Sie sich an diese Regeln halten:

      Sammeln Sie alle Papiere, die Ihnen ins Haus flattern, an einem einzigen Ort. Legen Sie sich dafür einen Posteingangskorb zu.

      Definieren Sie einen fixen Termin jede Woche, zum Beispiel mittwochs um 20 Uhr oder immer Samstagvormittag um 10.30 Uhr, an dem Sie sich um Ihre Unterlagen kümmern. Schreiben Sie den Termin in Ihren Kalender und arbeiten Sie dann alles ab, was im Posteingangskorb ist. Bezahlen Sie die Rechnungen und sortieren Sie Unterlagen, die Sie aufheben wollen oder müssen, in den richtigen Ordner.

      Werfen Sie weg. In den Ordnern brauchen Sie immer nur die aktuellste Version Ihrer Versicherungspolice, kein Zehnjahresarchiv. Es sollen Ordner sein, die Sie auch tatsächlich aktiv benutzen. Unterlagen, die Sie nicht mehr benötigen, aber zu deren Aufbewahrung Sie verpflichtet sind, lagern Sie an einen wenig frequentierten Ort aus, zum Beispiel im Keller, am Dachboden oder in der unzugänglichsten Ecke Ihrer Abstellkammer.

      InterviewInterview

      Tipps von der Ordnungsberaterin Veronica Zapp

      Frau Zapp, warum ist das so schwer mit dem Papierkram?

      Veronica Zapp: Weil wir alle viel zu viel davon haben. Man könnte denken, Papier hat die magische Fähigkeit, sich wie verrückt zu vermehren, weil ständig etwas nachkommt. Jeden Tag ist irgendetwas im Briefkasten. Dazu kommt, dass die meisten Menschen ohnehin nicht gerne Bürokratisches erledigen. Die Post wird also liegen gelassen und es entsteht ein Stapel, in dem man Kontoauszüge genauso findet wie die Werbung vom Pizzazustelldienst oder eine alte Stromrechnung. Und wenn es sich einmal angesammelt hat, verschließt man erst recht gerne die Augen davor.

      Könnte man das nicht auch einfach so lassen?

      Chaos raubt viel Energie. Man sieht das auch daran, was passiert, wenn man so richtig ausgemistet und Ordnung gemacht hat. Die Menschen haben einen ganz anderen Schwung, gehen wieder aus, entdecken ein neues Hobby. Häufig geht es finanziell bergauf, weil man zum ersten Mal den Überblick darüber hat, wo das Geld eigentlich jeden Monat hinkommt.

      Aber es ist schon auch ganz schön anstrengend, oder?

      Wenn sich die Unordnung schon eine Zeitlang gesammelt hat, ist es eine Überwindung, das stimmt. Es hilft aber zu wissen, dass es fast allen Menschen so geht. Nur eine kleine Minderheit kümmert sich gerne um die Ablage. Alle anderen sollten sich vergegenwärtigen: Wenn man ein System etabliert hat, reicht es völlig, sich einmal in der Woche für zwanzig oder dreißig Minuten hinzusetzen und den Stapel abzuarbeiten. Nach ein paar Wochen wird das Routine und fällt Ihnen gar nicht mehr auf. Und im Gegenzug bekommen Sie in ein völlig neues Gefühl von emotionaler und finanzieller Freiheit. Das lohnt sich wirklich, versprochen.

      Veronica Zapp arbeitet als Ordnungsberaterin. Bei ihren Kundinnen hat sie schon Chaos in allen Ausmaßen gesehen und sortiert. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern bei München – in einem verdammt aufgeräumten Haushalt.

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      Die Steuererklärung ist die Königsdisziplin der Bürokratiebewältigung — und für viele Menschen ein jährlicher Albtraum. Das muss aber nicht so sein. Wenn Sie ein paar Tricks kennen, werden Sie es vielleicht sogar mögen. Denn mit größter Wahrscheinlichkeit werden Sie Geld vom Staat zurückbekommen. In Deutschland passiert das in neun von zehn Fällen, im Durchschnitt beträgt die Rückzahlung 970 Euro. In Österreich ist der Durchschnittswert mit 270 Euro Erstattung niedriger, aber mal ehrlich: Überlegen Sie mal, wie viel Spaß man mit 270 Euro haben kann. Eben. Und egal, wie hoch Ihre Erstattung am Ende ausfällt, einen klitzekleinen Teil dürfen Sie dann unvernünftig auf den Kopf hauen. (Vielleicht auch einen größeren. Wir sind ja nicht so.)

      Zunächst müssen Sie entscheiden, ob Sie Ihre Steuererklärung alleine oder mit einem Steuerberater, einer Steuerberaterin machen möchten. Wenn Ihnen Papierkram nicht besonders liegt, lohnt sich die Steuerberaterin vielleicht allein schon deshalb, um Ihre Nerven zu schonen. Wenn Sie es selbst machen, gibt es ein paar nützliche Anlaufstellen und sogar eigene Apps, die Ihnen helfen können. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen Strategien für beide Varianten vor.


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