Zelle 14. Salomon Bernhard

Zelle 14 - Salomon Bernhard


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Dann liegen in den Regalen nur die unverderblichen Produkte.

      Ein Sozialmarkt ist der Supermarkt nicht. Er ist sogar teurer als normale Supermärkte. Ich schätze, dass die Preise bei uns im Schnitt um dreißig Prozent höher liegen als draußen. Dafür können wir auch Waren bestellen. Alles von der Drogeriemarktkette dm zum Beispiel.

      Für meinen Sohn, den ich bald sehe, habe ich dank Werners 150 Euro einen Seifenspender mit neonfarbener Seife bestellt. Mit einem Bewegungssensor, damit er nur die Hände darunter halten muss.

      Außerdem will ich dunkle Schokolade kaufen. 85 Prozent. Ich liebe sie zum Kaffee. Ich will Kieselerde-Tabletten bestellen. Sie stärken die Haare und die Fingernägel und ich kann sie essen wie Bonbons.

      Er ist auch da.

      Ich zögere, als ich ihn sehe. Seine Narbenbeine stecken heute in langen Hosen. Mit seiner schlanken Gestalt überragt er alle. Er steht mit einer blauen Kappe am Kopf da und redet. Als hielte er auf einem normalen Marktplatz Hof. Er redet mit den Pflegern, als wäre er einer von ihnen.

      Früher war ich anders. Interessierte mich etwas, sah ich es mir an. Wollte ich es haben, versuchte ich, es mir zu holen. Jetzt warte ich, bis ich im toten Winkel seines Blickfeldes zum Supermarkt kann. Dort sage ich meinen Namen, obwohl ich weiß, dass sie ihn kennen.

      Estibaliz Carranza. Ich habe etwas bestellt.

      Du bist Elisabeth?

      Höre ich in Österreich den Namen Elisabeth, bin meistens ich gemeint. Ich drehe mich um. Seine Hände sind vernarbt wie seine Beine. Die Finger. Als wären sie gebrochen gewesen und nicht richtig zusammengewachsen. Als wären sie mehrmals gebrochen gewesen. Zu verschiedenen Zeiten. Seine Hände sehen aus, als wären sie nicht von ihm. Als gehörten sie früher jemandem, der älter war als er. Als hätte jemand, der sich anschickte zu sterben, gesagt. Hier nimm meine Hände. Ich brauche sie nicht mehr.

      Ich halte meinen Blick gesenkt. Ich bin Estibaliz, sage ich.

      Ach, ruft er. Estibaliz! Die Eislady.

      Nenne mich bitte weder Elisabeth noch Eislady.

      Du bist berühmt, Estibaliz.

      Alle nennen mich Esti.

      Was kaufst du?

      Etwas für mich.

      Ich bin Martin.

      Er kauft eine Dose Red Bull. Nichts weiter. Als hätte er es nicht nötig. Als könnte er einkaufen, wann und wo er will. Danach tippt er an seine Kappe.

      Wir sehen uns, Esti.

      Sein Gang ist schlampig. Seine ganze Gestalt sieht aus wie gebrochen und nicht richtig wieder zusammengewachsen.

      In meiner Zelle will ich malen. Du hast mich Elisabeth genannt, denke ich. Da wusstest du noch nicht, wer ich für alle bin.

      Ich nehme den Pinsel.

      Als du noch nicht wusstest, wer ich für alle bin. Wen hast du da gesehen?

      Ich male mich mit goldenen Farben.

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