Zwischen Beraten und Dozieren. Geri Thomann

Zwischen Beraten und Dozieren - Geri Thomann


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Orientierung konkret in die Beratung einsteigen will und die Beratungsperson sich in der Lage sieht, Unterstützung zu bieten, folgt entweder in einem weiteren vereinbarten Gespräch oder gleich im Anschluss an die Kontaktphase die Kontraktierung der Beratung.

      In dieser Phase ist für die Klientin oder den Klienten bedeutsam:

      imageKlare Vereinbarungen und Zielsetzungen,

      imagedie Freiheit, im Notfall die Beratung frühzeitig abzubrechen oder zu beenden,

      imageeine Vorstellung von Vorgehensweisen und Zuständigkeiten zu erhalten (Rollen- und Vorgehensklärung),

      imageeigene Zielvorstellungen formulieren zu können, beteiligt zu sein am Prozess der Vereinbarung.

      Aus der Sicht der Beratungsperson ist wichtig:

      imagedie Klarheit der Ausgangssituation und der Zielvorstellungen,

      imagedas Verständnis für die Problemsituation,

      imageKlärung und Transparenz der eigenen Rolle,

      imagedie Rahmenbedingungen der Beratung einschätzen können (weitere Involvierte, Anzahl Sitzungen, Frequenz, Kosten etc.) und Möglichkeiten sehen, wie die Klientin oder der Klient unterstützt werden kann,

      imagedie realistische Einschätzung der eigenen Beratungsfähigkeiten zur Bearbeitung der Situation.

      Wenn im Verlaufe des Kontraktgespräches deutlich wird, dass das Problem nicht durch eine Beratung oder durch die Beratungsperson bearbeitbar ist, kann der Prozess hier abgebrochen werden.

      3.Diagnose: Exposition, Situationsanalyse und Problemdefinierung

      (siehe auch Instrument 4, S. 101)

      Mit der Ausgangssituation beginnend, erzählt der Klient/die Klientin «die Geschichte». Im Gespräch wird gemeinsam eine genauere Analyse der Situation durchgeführt – bis die Problemdefinierung (Fokussierung) klar ist. Die «Diagnose» ist ein immer wieder vorhandenes Prozesselement. Sie wird in diesem Gespräch nicht endgültig abgeschlossen. Später werden weitere vertiefende Fragen dazukommen. Schritt für Schritt werden Mustererkennung und Durchblick für die Klientin oder den Klienten möglich. Erste Erkenntnisse werden gezogen, sogar Handlungen können erfolgen. In dieser Phase steht der Erkenntnisprozess im Mittelpunkt, das kann eine «breitere» Sichtweise (Perspektivenerweiterung) oder eine «tiefere» Sichtweise (Fokussierung) beinhalten.

      Für die Klientin oder den Klienten hat hier Bedeutung:

      imageZeit erhalten, um die Frage zu entfalten, die Geschichte zu erzählen,

      imagedas spürbare Verständnis der Beratungsperson,

      imageOrientierung erhalten bezüglich Mustererkennung oder Fokussierung,

      imagedas Gewinnen von Klarheit bzw. neuen Perspektiven,

      imagedie Prozessführung der Beratungsperson erfahren (Schutz).

      Wichtig für die Beratungsperson ist dabei:

      imagedas Verständnis für die Situation der/des zu Beratenden,

      imagedas Interesse der Klientin/des Klienten, mehr über die Situation, über sich selbst und die Zusammenhänge zu erfahren,

      imageFlexibilität in den Methoden und Vorgehensweisen,

      imagedie Prozessführung (roter Faden) im Auge zu behalten,

      imageein gemeinsames Bild der zu bearbeitenden Situation zu skizzieren.

      4.Arbeit an der Problemlösung/Entscheid für ein Vorgehen

      Aufgrund der gemeinsam verstandenen Situation und der Definierung des Problems/der Fragestellung werden Lösungswege gesucht und ausgewählt. Es folgen Vereinbarungen für die nächsten Schritte und deren Überprüfung.

      Für die Klientin oder den Klienten ist dabei bedeutsam:

      imagesich selbst für einen Lösungsweg entscheiden zu können,

      imagesich in der Lage zu sehen, einen Lösungsweg zu erproben (Umsetzung),

      imagedie Sicherheit zu erhalten, erprobte Lösungswege mit der Beratungsperson zu evaluieren.

      Wichtig für die Beratungsperson ist dabei:

      imagedie Lösungswege gemeinsam zu erarbeiten,

      imagedie Sicherheit, dass die Klientin oder der Klient in der Lage ist, die vereinbarten Lösungswege zu erproben,

      imagemit der Option zu rechnen, dass der Erfolg evtl. noch nicht eintritt.

      5.Abschlussphase

      Steht der Beratungsprozess kurz vor dem Abschluss, ist es für beide Beteiligten wichtig, zurückzublicken, die Ziele in der Vereinbarung zu überprüfen und Abschied zu nehmen. Es geht aber auch darum, nach vorne zu blicken und die neue Perspektive wenn möglich zu «sichern». Die Evaluation des Prozesses soll vor dem definitiven Schlussgespräch erfolgen (z. B. in der vierten von fünf Sitzungen) – sodass offene Fragen in der letzten Sitzung geklärt werden können.

      Wichtig für die Klientin oder den Klienten:

      imageUmgesetztes als Erfolg zu erleben,

      imageetwas gelernt zu haben,

      imageunterstützt und gefordert worden zu sein.

      Wichtig für die Beratungsperson:

      imageeinen guten Abschluss zu gestalten,

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