Litersum - Musenfluch. Lisa Rosenbecker

Litersum - Musenfluch - Lisa Rosenbecker


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      Litersum

      Musenfluch

      Lisa Rosenbecker

       Drachenmond Verlag

      Copyright © 2020 by

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      Drachenmond Verlag GmbH

      Auf der Weide 6

      50354 Hürth

      http: www.drachenmond.de

      E-Mail: [email protected]

      Lektorat: Natalie Röllig, Lektorat Bücherseele

      Korrektorat: Michaela Retetzki

      Layout: Michelle N. Weber

      Umschlagdesign: Alexander Kopainski

      Bildmaterial: Shutterstock

      Charakterillustrationen: Judith Kowalczuk

      ISBN 978-3-95991-921-0

      Alle Rechte vorbehalten

       Für meine Omas

       Uda, Marianne und Gerti.

       Dank euch weiß ich,

       dass man für Fantastik nie zu alt ist.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Epilog

       Nachwort

       Danksagung

      Kapitel Eins

      Die letzten Augenblicke vor dem Betreten einer Buchwelt waren immer die schönsten.

      Sobald ich mich von der Gruppe der Buchblogger und Leser löste, die sich auf dem Bürgersteig vor dem Buchladen Books by Bea versammelt hatten, und auf die Tür zuging, verstummten alle und richteten die Blicke auf mich. Nahezu greifbare Aufregung lag in der Luft. Ich drehte mich noch einmal zu ihnen um, die Klinke schon in der Hand. Sie machten einen vorsichtigen Schritt auf mich zu, die Augen glitzernd vor Vorfreude. Meine Mundwinkel zuckten, die Begeisterung war ansteckend. Doch ich musste die Kontrolle behalten. Ich atmete einmal tief durch.

      »Denkt an die Regeln«, sagte ich. »Ihr habt genau eine Stunde, um euch umzusehen, dann treffen wir uns am Ausgangspunkt wieder. Ihr könnt mit den Charakteren reden und alles, was nicht anders ausgeschildert ist, anfassen. Aber es ist verboten, irgendwas aus den Kulissen, die ihr gleich betreten werdet, mitzunehmen oder etwas von euch dort liegen zu lassen.« Eine junge Frau aus der Gruppe hob die Hand. Ich wusste genau, was sie fragen wollte. »Nein, es gibt keinen Souvenir­shop. Ihr dürft aber so viele Fotos schießen, wie ihr möchtet.« Mit enttäuschtem Ausdruck senkte sie den Arm. Ja, es war verschenktes Potenzial, keine Andenken zu verkaufen, aber das ließ sich nicht ändern.

      Ich sah die dreizehn Anwesenden nacheinander an, doch es gab keine Fragen mehr. Mit einem Nicken drehte ich mich um. Gut. Sie waren eine ruhige Gruppe und würden hoffentlich keinen Ärger anrichten. Ich straffte die Schultern, dachte an die Buchwelt, in die ich wollte, und öffnete die Tür zum Buchladen. Nicht der Verkaufsraum des Ladens wartete dahinter auf uns, sondern die Bibliothek eines Schlosses aus einer anderen Welt. Der leicht muffige, aber unverwechselbare Duft von vergilbtem Papier strömte uns entgegen und vermischte sich mit der Londoner Stadtluft.

      Hinter mir keuchte die Gruppe auf. Ich lächelte.

      »Folgt mir.« Die Dielen knarzten unter mir, als ich einen Fuß auf den alten Bodenbelag setzte. Ich hielt die Tür auf und die Gruppe strömte an mir vorbei in die heiligen Hallen des Gemäuers. Noch vor einem halben Jahr hatte man uns weismachen wollen, dass Körperkontakt nötig war, um Menschen in das Litersum zu führen. Aber das war, wie vieles andere, eine Lüge gewesen.

      Meine »Kunden« wagten sich zunächst nur zögerlich vor, dann wich ihre Scheu der Neugierde und ihre Bewegungen wurden selbstsicherer. Sie rissen die Augen auf, schauten sich in der Bibliothek um, die sie nur aus dem Buch The Last Dragonheart kannten, das gerade so angesagt war. Ausrufe des Staunens, teilweise auch des Unglaubens, hallten durch den Saal. Vergessen waren die Fotos und Stories, die sie hatten machen wollen. Sie genossen den Moment und ich schmunzelte darüber, als ich die Tür hinter uns schloss.

      Jemand trat neben mich.

      »Wie ist das möglich?«, fragte eine der Bloggerinnen,


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