Heilmittel der Sonne - eBook. Olaf Rippe
den Wechseljahren. Charakteristisch ist für Lachesis-Typen, dass sie nicht schwitzen können. Schlangen können nämlich auch nicht schwitzen. Eben weil sie über keine Möglichkeit der Wärmeregulation durch Schweißabsonderung verfügen, meiden sie die Mittagshitze und verkriechen sich an heißen Tagen. Daher ist es kein Wunder, dass Hitzeintoleranz ebenfalls zu den Leitsymptomen von Lachesis sowie von anderen Schlangenmitteln gehört.
Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen … (Jesus an seine Jünger, Matthäus 10,16)
Ergänzend erleichtern Heilpflanzen die Häutung der Seele im Wechsel, z. B. in Form von Bädern, Einreibungen oder Tees. Baldrian, Hopfen oder Lavendel kühlen das Temperament und Melisse oder Wolfstrapp zügeln die Schilddrüse, damit die innere Ruhe wiederkehrt.
Naja – Sorgen lasten auf dem Herz
Bei Menschen, für die Naja in Frage kommt, schlagen sich Kummer und Ärger und überhaupt alle Leiden auf das Herz nieder. Seelische Beklemmung macht sich durch Atemnot, Herzrasen oder -stolpern bemerkbar. Naja-Typen haben manchmal das Gefühl, dass ihr Herz so heftig klopft, dass andere es hören könnten. Sie zeigen sich entweder nervös oder wie gelähmt. Im Gegensatz zu Lachesis schweigen oder brüten sie häufiger.
Auf ihrem Herz lasten Ängste, Erinnerungen an Kränkungen und Enttäuschungen sowie eingebildete Sorgen. Die Furcht, alleingelassen zu werden, hat sich in die Seele eingegraben. Melancholie bis hin zur Verzweiflung ist die Folge, und Schlafstörungen zerrütten die Nerven zusätzlich. Das Herz ist aber das Organ der Selbsterkenntnis. Es erkrankt bei Naja an der düsteren Sichtweise.
Blicken wir daher lieber hinter die Dinge, so wie es auch die Schlangen tun, und entdecken neue Ziele und Lebensinhalte.
Tier der Weisheit
Als feuerspeiender Erdwurm oder geflügelter Drache begegnen uns Schlangen auch in der nordischen Mythologie. Sie hüten Schätze oder Geheimnisse und gelten seit Urzeiten als kluge Tiere.
Wenn sie spiralförmig eingeringelt mit majestätisch erhobenem Kopf daliegen, scheint ihre Haltung von Weisheit zu zeugen. In ihr finden wir die Widerspiegelung der Sonnenspirale, die den gewundenen Pfad zum Bewusstsein symbolisiert.
Schlangenbeschwörer mit Kobra.
Kreuzotter im Mangfalltal.
Die unbeweglichen Lider der stets geöffneten Schlangenaugen vermitteln ebenfalls den Eindruck von steter Wachsamkeit. Schlangen besitzen in der Tat ein ausgeprägtes Sehvermögen. Sie können Infrarotstrahlung wahrnehmen, einfacher ausgedrückt: Sie sehen die Wärmestrahlung im Dunkeln und erblicken ihr Opfer sogar in der Dämmerung.
Im übertragenen Sinn wecken homöopathische Schlangengifte die Sinne und schärfen vor allem den Blick für das Wesentliche. Wenn wir wollen, dass das, was wir dann sehen, ein Lichtblick ist, unterstützen wir die Häutung der Seele mit weiteren Heilmitteln der Sonne.
Schlangenpräparate und ihre Anwendungsgebiete
Abwehrsteigerung
Pascoleucyn N (Tropfen; Pascoe), enthält u.a. Echinacea Urtinktur und Lachesis D8: eignet sich zur Erkältungsprophylaxe und Behandlung akuter grippaler Infekte mit Erschöpfung.
Lymphaden Hevert Complex (Tropfen; Hevert), enthält u.a. Conium D4 und Lachesis D6: bewährt bei chronischen Infekten mit Lymphknotenschwellung (z. B. Pfeiffersches Drüsenfieber) sowie als Begleitmittel bei Krebserkrankungen mit Lymphbeteiligung.
Lachesis comp. (Globuli; Wala), enthält u. a. Lachesis D11: bewährtes Begleitmittel bei bakteriellen und fieberhaften Infekten, speziell bei eitriger Rachenmandelentzündung.
Blutdruckregulierung
Horvi-Enzym-Naja mite oder forte (Liquidum; Horvi-Enzy Med, Holland), enthält Reintoxin von Naja: senkt erhöhten und reguliert schwankenden Blutdruck; ergänzt bei Neigung zu Bluthochdruck die Gold-Therapie.
Horvi-Enzym-Psy 4 comp.4 (Liquidum; von Horvi-Enzy Med, Holland), enthält u. a. Reintoxine von Crotalus (Klapperschlange): reguliert den Kreislauf bei Neigung zu erhöhter Herzfrequenz (z. B. paroxysmale Tachykardien).
Neuralgien und Schmerzsyndrome
Horvi-Enzym-Chiroprac (Salbe; Horvi Enzy Med, Holland), enthält u. a. Reintoxin von Naja: bewährt zur schmerzlindernden Einreibung von überlastungsbedingten Muskel- oder Gelenkschmerzen sowie bei Muskel- oder Gelenksentzündungen und Hexenschuss.
Horvi-Enzym-Serpalgin (Liquidum und Salbe; Horvi-Enzy Med, Holland), enthält u. a. Reintoxine von Lachesis und Naja: bewährtes Begleitmittel bei Nervenschmerzen, speziell bei Gürtelrose (Herpes zoster, Zosterneuralgie).
Schilddrüsenleiden und Wechseljahre
Ignatia comp. (Globuli; Wala), enthält u. a. Ignatia D3 und Lachesis D11: zur Begleitbehandlung von leichten Formen der Schilddrüsenüberfunktion in den Wechseljahren, vor allem bei Neigung zu innerer Unruhe und depressiven Verstimmungszuständen.
Spongia F Komplex Nr. 70 (Nestmann), enthält u.a. Apis D4 und Lachesis D10: zur Begleitbehandlung von Schilddrüsenknoten oder -zysten mit Neigung zu Halsbeengung (Globus hystericus) und Räusperzwang.
Strontium F Komplex Nr. 71 (Nestmann), enthält u.a. Apis D4 und Lachesis D10: zur Begleitbehandlung von Schilddrüsenfehlfunktion mit Neigung zu Herzklopfen, Unruhe und Schlafstörungen; wegen der jodhaltigen Inhaltsstoffe nicht bei Hashimoto einnehmen!
Homöopathische Heilmittel aus dem Gift der Kobra werden vor allem für Herzleiden und Depression verwendet. (Stahlstich, 1859)
»Die Erfahrung lehrt, dass kein Tier als vernünftiges Tier dem Menschen so gleicht wie die Bienen. Ihre natürliche Weisheit kann nicht geleugnet werden.« (Paracelsus)
Die Biene
Honigbienen (Apis mellifica) leben ganz im Rhythmus der Sonne und der Jahreszeiten.Wenn sich im Frühling unzählige Bienen an den Blüten laben, merkt auch der letzte Winterschläfer, dass die kalte Jahreszeit vorbei ist.
Als Frühlingsbotin ist die Biene das heilige Tier der Fruchtbarkeitsgöttin Persephone. Kehrt die Göttin zusammen mit ihren geflügelten Gefährtinnen aus der Unterwelt zurück, erwacht die Erde endlich wieder zu neuem Leben.
Sonnenleben der Biene
Bienen schwärmen nur aus, wenn es warm ist. Im Winter finden wir sie dagegen dicht zusammengedrängt um ihre Königin, wo sie ihren Nahrungsvorrat aufzehren, denn zum Fliegen und Sammeln ist es zu kalt. Bewegung, Licht und Wärme im Gegensatz zu Erstarrung, Dunkelheit und Kälte prägen das Bienenleben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang das einzigartige Phänomen, dass, unabhängig vom Wetter, im Bienenstock immer eine gleich bleibende Temperatur herrscht, die in etwa unserer Körpertemperatur entspricht. Im Winter kontrahiert die Biene rhythmisch ihre Brustmuskulatur, um Wärme zu erzeugen. Dagegen legen Bienen im Sommer einen Wasserfilm über die Waben, um diese abzukühlen. Die Ähnlichkeit zum Menschen ist verblüffend. Ist uns kalt, fangen wir an zu zittern, um Wärme zu erzeugen. Dagegen schwitzen wir, wenn uns zu warm ist, um uns abzukühlen. Dies entspricht ganz dem ausgleichenden Sonnenprinzip.
Weitere Sonnensignaturen sind der zentrierte Aufbau des Bienenvolks mit der Königin als Mittelpunkt und das soziale Wesen der Biene. Bekanntlich lebt und arbeitet die Biene für das ganze Volk, besonders aber für die Königin. Wir finden hier eine Übereinstimmung mit dem kreisförmigen Sonnensymbol. Der Kreis entspricht dem Bienenvolk und unserem sozialen Umfeld, der Punkt in der Mitte der Königin und unserem Ich-Bewusstsein.