Einführung in die Beratungspsychologie. Susanne Nußbeck

Einführung in die Beratungspsychologie - Susanne Nußbeck


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und Beziehungen kommunizieren und werden bestimmt durch die Intimität, die man dem Partner zugesteht. Kommt man sich zu nahe, ohne in einem entsprechenden Intimitätsverhältnis zu stehen, wird die Distanz wieder ausgeglichen. Lässt sich die Nähe zu fremden Personen nicht vermeiden, beispielsweise im Fahrstuhl, wird die Distanz durch Vermeiden des Blickkontakts gewahrt. Alle ziehen sich wenn möglich in eine Ecke zurück, schauen nach unten oder an die Decke, um den Blicken der anderen nicht zu begegnen.

      parasprachlicher Ausdruck

      Sprachlich Ausgedrücktes bekommt seinen Ausdrucksgehalt durch parasprachliche Mittel, also nichtverbale, stimmliche Äußerungen. Sie begleiten die gesprochene Sprache und geben Hinweise darauf, wie das Gesprochene zu verstehen ist. Tonfall, Rhythmus, Geschwindigkeit, Lautstärke, Stimmlage gehören ebenso dazu wie Lachen, Seufzen, Weinen, Gähnen oder Pfeifen. Manche Emotionen werden sehr deutlich von der Stimmführung transportiert, z. B. Zorn, Nervosität, Traurigkeit oder Glück. Auch Erregung oder Angst werden besonders wirksam in der Stimme dargestellt. Die Stimme ist dabei zuverlässiger als der Gesichtsausdruck, weil sie schwerer willkürlich gesteuert werden kann. Verbale Äußerungen, denen die parasprachlichen Begleitausdrücke fehlen, irritieren den Hörer.

      Die Ansprache des Präsidenten

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      „Was war da los? Aus der Aphasie-Station drang, gerade als die Rede des Präsidenten (Reagan, S. N.) übertragen wurde, lautes Gelächter, und dabei waren doch alle so gespannt darauf gewesen …

      Da war er also, der alte Charmeur, der Schauspieler mit seiner routinierten Rhetorik, seiner Effekthascherei, seinen Appellen an die Emotionen – und alle Patienten wurden von Lachkrämpfen geschüttelt. Nein, nicht alle: einige sahen verwirrt aus, andere wirkten erregt, zwei oder drei machten einen besorgten Eindruck, aber die meisten amüsierten sich großartig. Die Worte des Präsidenten waren eindringlich wie immer, aber bei den Patienten riefen sie offenbar hauptsächlich Heiterkeit hervor. Was mochte in ihnen vorgehen? Verstanden sie ihn nicht? Oder verstanden sie ihn vielleicht nur zu gut?“ Von einer Patientin mit einer totalen Agnosie, die gesprochene Sprache verstehen aber die parasprachlichen Merkmale nicht mehr wahrnehmen konnte, weswegen sie bewusst auf Haltung und Bewegung der Partner achten musste, berichtet Sacks: „Mit steinernem Gesicht hörte auch Emiliy D. der Rede des Präsidenten zu und unterlegte sie mit einer seltsamen Mischung aus verstärkten und fehlerhaften Wahrnehmungen – genau das Gegenteil von dem, was unsere Aphasie-Patienten taten. Die Rede bewegte sie nicht – kein gesprochenes Wort rief mehr eine Regung in ihr hervor – und alles, was Emotionen ausdrückte, seien es echte oder gespielte, ging völlig an ihr vorbei. War diese Frau, für die gesprochene Worte keine Gefühle mehr vermittelten, nun ebenso fasziniert und mitgerissen wie wir? Keineswegs. ‚Er ist nicht überzeugend‘, sagte sie. ‚Er spricht keine gute Prosa. Er gebraucht die falschen Worte. Entweder ist er hirngeschädigt, oder er hat etwas zu verbergen.‘ ( …) Das war also das Paradoxon der Präsidentenrede. Wir ‚Normalen‘ wurden, zweifellos beeinflußt durch unseren Wunsch, hinters Licht geführt zu werden, tatsächlich und gründlich hinters Licht geführt. Die Täuschung durch die Worte war, im Verein mit der Täuschung durch den irreführenden Tonfall, so gekonnt, daß nur die Hirngeschädigten davon unbeeindruckt blieben.“ (O. Sacks 1987, S. 115ff)

      Auch im Beratungsprozess unterliegen beide Partner den Wirkungen nonverbaler Botschaften. Während der geschulte Berater insbesondere auf die Gestik und Mimik seines Klienten achtet, um seine Ehrlichkeit und Betroffenheit zu interpretieren und Hinweise auf die beraterische Arbeit zu bekommen, vernachlässigt er häufig die Wirkung seiner eigenen nonverbalen Zeichen, die wiederum dem Ratsuchenden signalisieren, was der Berater von ihm und seinem Problem hält.

      7. Warum ist das Encoder-Decoder-Modell unzureichend?

      8. Was zeichnet menschliche Kommunikation gegenüber technischer Kommunikation aus?

      9. Wie entsteht der Bedeutungsumfang eines Wortes?

      10. Welchen Vorteil hat ein Perspektivenübernahmemodell?

      11. Was sind Geltungsansprüche und welche Funktion haben sie?

      12. Was sind Konversationsmaximen?

      13. Was sind Dialogmodelle?

      14. Was ist eine Konversationsanalyse?

      15. Wie heißen die fünf Axiome von Watzlawick et al.?

      16. Was sind die vier Seiten einer Nachricht?

      17. Was sind die Eigenarten nonverbaler Signale?

      18. Was sind Rollenerwartungen?

      19. Was ist Eindruckssteuerung?

      20. Was wird durch Blicke transportiert?

      21. Wie werden Emotionen ausgedrückt?

      22. Was sind parasprachliche Mittel?

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