Bio Kosmetik. Dr. R. A. Eckstein

Bio Kosmetik - Dr. R. A. Eckstein


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      Oder wenn wir es direkt ausdrücken, differenzieren wir die folgenden Typen:

      1 blond und hellhäutig

      2 brünett, leicht bräunend

      3 schwarzhaarig und dunkelhäutig

      Jellinek führt noch einen weiteren Typ an, den rötlichen. Dies ist von wissenschaftlichem Interesse, speziell für das Schema eines in sich geschlossenen Farb- und Pigmentkreises. Wir jedoch verbleiben bei der vorgenannten Dreiteilung, die uns somit auch für die praktische Anwendung zu drei grundlegenden, charakteristischen Duftkombinationen führt:

      1 Einer frischen, erfrischenden, anregenden, stimulierenden, vorwiegend frühlingshaften Blütennote für Blonde, Hellhäutige, die gewissermaßen die Bewusstheit des Verstandes anspricht.

      2 Eine balsamische, warme, ruhige, ausgleichende, jedoch etwas herbe, vollmundige Komposition für die Brünetten, welche mehr das Gemüt berührt.

      3 Einen dumpfen, magischen, narkotischen, geheimnisvollen, vorwiegend erogenen Grundakkord für den schwarzhaarigen, dunkelhäutigen Typ, dessen Note vorwiegend das Unbewusste, das Animalische tangiert.

      In der Praxis werden Sie die Beobachtung machen, dass Menschen mit gefärbtem oder getöntem Haar nicht etwa nach der Duftkomposition greifen, die ihrem eigentlichen Haar- und Hautpigment entspräche, sondern nach derjenigen, dessen Typ sie verkörpern wollen. Man kann sich das erklären, indem diese Menschen sich intuitiv in den von ihnen gewollten Typ einleben und einfühlen. In diesen Fällen stimmt die momentane, aber nur scheinbare Haarfarbe mit der vorgenannten bevorzugten Duftwahl überein, jedoch nicht der tatsächliche individuelle Eigengeruch. Denn dieser steht in Relation zur wirklichen Haar- und Hautfarbe. Das heißt, für die Beurteilung, Empfehlung und Beratung in der Praxis müssen Sie stets die natürliche Pigmentation zugrunde legen und nicht eine nur vorübergehende. Dadurch entsteht keine Diskrepanz zu der momentanen Einstellung des betreffenden Menschen, weil man meist die reine Geruchswirkung und seine Rolle, sein Leitbild – das, was man gerne sein möchte – getrennt voneinander beurteilt und nicht unmittelbar miteinander.

       Duftakkord

      Zur Erzeugung der gewünschten harmonischen Wirkung gehören Eigengeruch und spezifischer Duftakkord. Denn nur beide gemeinsam erzeugen, unmittelbar auf der Haut, den Effekt, den wir Duftakkord nennen. Das bedeutet für die praktische Anwendung der Duftkombination, welche auf den Haar- und Hauttyp abgestimmt ist, dass sie stets auf die Haut direkt aufgetragen werden muss. Durch die Körperwärme verbinden sich die Grundnote der Eigenperspiration mit der jeweiligen Komposition zu einem gemeinsamen harmonischen, absolut sympathisch wirkenden Gesamtkomplex ganz persönlicher Prägung. Wir haben damit einen neuen, eigenwilligen Weg zur Lösung der kosmetischen Frage gezeigt, die individuelle Eigenart der Perspiration als eines biologisch notwendigen und im Rahmen des Psychischen sinnvollen physiologischen Vorgangs nicht zu unterdrücken oder in seinem normalen Ablauf zu vermindern, sondern vielmehr ihn in eine ästhetisch ansprechende Kombination ätherischer Öle so einzufügen, dass diese Verbindung eine harmonische Unterstreichung der individuellen sinnenhaften Erscheinung eines Menschen als Persönlichkeit darstellt.

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      Der Einfluss von Naturrhythmen auf den menschlichen Organismus

      Rhythmus ist eine Urerscheinung allen Lebens. Rhythmus kann man definieren als die gleichartig, gleichmäßig sich wiederholende, ineinander übergehende Polarität einander entgegengesetzter Vorgänge, in gleichmäßigen (einander ähnlichen) Gezeiten (Perioden). Rhythmische Phänomene sind der Wechsel von Tag und Nacht, von Ebbe und Flut, der Herzschlag mit Diastole und Systole, Höhe- und Tiefpunkte der psychosomatischen Konstitution und Stimmung, Reiz und Lähmung, Erweiterung und Verengung der Gefäße, Beugung und Streckung der Muskeln, um nur einige zu nennen. Obwohl es uns Menschen gelungen ist, eine eigene künstliche Welt der Zivilisation um uns herum zu schaffen und zu gestalten, so sind wir dennoch nach wie vor in die Rhythmen des Naturgeschehens einbezogen und ihren Einflüssen ausgesetzt.

      Die Rhythmusforschung ist ein Teilgebiet der umfassenderen Chronobiologie. Die entscheidenden Impulse gingen dabei von der Medizin, der Anthropologie und der Soziologie aus. Es handelt sich hier um praktische Probleme, welche durch die zivilisatorischen Einflüsse auf den Menschen aufgeworfen wurden. Denn mit fortschreitender Technisierung seiner Lebens- und Arbeitsbedingungen wird der Mensch in zunehmendem Maße gezwungen, im Widerspruch mit den tagesund jahresrhythmischen Veränderungen der Natur zu leben. Es handelt sich dabei im Grunde um die Frage nach der zeitlichen Umwelt-Einordnung und Umwelt-Abhängigkeit des menschlichen Lebens. Denn zahlreichen, so genannten Zivilisationskrankheiten liegen Störungen der biotischen Zeitstruktur zugrunde, das heißt Rhythmusstörungen.

      Der heutige Mensch hat sich weitgehend von der inneren, periodischen Ordnung gelöst, in der er ursprünglich geborgen war. Er hat dafür allerdings Freiheiten errungen. Es ist daher die Aufgabe unserer Zeit, aus dieser gewonnenen Freiheit ein neues inneres Ordnungsgefüge auf höherer Stufe zu schaffen, um dadurch zu einer neuen inneren Einheit und Harmonie zu gelangen. Denn das ist die Voraussetzung für ein Heilwerden des aus seinen früheren Bindungen losgelösten emanzipierten Menschen. Die biotische Zeitstruktur – die Gezeiten des Menschen und der gesamten Natur – sind ein hierarchisch gegliederter Zeitorganismus, in dem jeder schnellere und spezialisierte Rhythmus in den langsameren, umfassenderen eingeordnet ist. Die moderne Rhythmusforschung befasste sich allerdings zunächst nur sehr ausgiebig mit der Untersuchung des Tagesrhythmus.

       Tagesrhythmus

      Der augenfälligste Wechsel, den wir auch heute noch am meisten bewusst erleben, ist der von Tag und Nacht. Aus eigener Erfahrung und aus den Erkenntnissen der Arbeitspsychologie wissen wir, dass der Vollzug eines Tages für die menschliche Vitalität nicht gleichförmig verläuft, sondern gleichfalls wiederum in einem eigenen Rhythmus: Der beginnende Tag bringt für unsere Vitalität vormittags einen Höhepunkt, unmittelbar nach dem Mittag ein Absinken, später nachmittags wiederum einen kleinen Hochpunkt, der schließlich in den Rhythmus der Nacht absinkt. Auch die Nacht ist für unseren menschlichen Organismus durch eine wechselnde Intensität unserer Schlaftiefe charakterisiert.

       Zyklus

      Als nächsthöhere rhythmische Ganzheit folgt im weiblichen Organismus der Zyklus der 28 Tage, der sich sowohl körperlich ausprägt, wie auch tiefen Einfluss auf den seelischen Zustand, auf die Gemütsstimmung ausübt und der auch Auswirkungen auf den Zustand des Hautbildes hat. Analog gibt es einen Zyklus von 23 Tagen beim Mann.

       Jahresrhythmus

      Diese kleinen Rhythmen des Lebens werden von den Einflüssen überlagert, die das Jahr in seinem Ablauf auf die Lebensprozesse im Menschen ausübt. Wir können uns dies in Bildern verständlich machen und diese dann auf die analogen Zustandsphasen unseres menschlichen Körpers übertragen:

       Frühjahr

      Im Frühjahr erwacht die Natur aus der Ruhe, aus dem Schlaf des Winters. Sie beginnt sich wieder zu regen, aus sich hinaus neues pulsierendes Leben zu wirken. Daher ist der Frühling die Jahreszeit des überwiegenden Aus-sich-Hinauswirkens, des Aus-sich-Hinausstrebens, des Schaffen- und des Wirken-Wollens. Es erwacht ein Wille, ein Wollen und Streben zu neuem Leben. Die spontane innere Spannung verwirklicht sich in einem Wachsen und Werden alles Lebendigen nach außen.

       Sommer

      Im Sommer kommen diese neuen Werde- und Bildeprozesse zum Abschluss, zur Reife, die sich gleichsam wie in einem Symbol in der Frucht darstellen, sie in sich sammelt und vereint, was die Natur ihr dargereicht und geschenkt hat. So ist der Sommer die Phase des überwiegenden In-sich-Aufnehmens, des In-sich-selbst-Werdens. Es ist die Zeit reifender Individuierung und Selbstwerdung.

       Herbst

      Herbst


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