Abitur Deutsch für Dummies. Norbert Berger
dieses Buches nicht mehr auf der Stirn zu stehen?
Die Lösung: Das Wort mit den sieben Konsonanten in Folge steht nicht im Duden: Sie sind vermutlich ein Deutschschüler (t, s, c, h, s, c, h sind die sieben aufeinander folgenden Konsonanten). Das zweite Wort mit den acht Buchstaben finden Sie sogar im Duden: Nach dem Lesen dieses Buches steht Ihnen vor der mündlichen Prüfung im Fach Deutsch hoffentlich nicht mehr der Angstschweiß (n, g, s, t, s, c, h, w sind die acht aufeinander folgenden Konsonanten) auf der Stirn.
Anforderungen der mündlichen Prüfung
In der Regel orientiert sich das Thema Ihres Referats an den Aufgabenformaten der schriftlichen Prüfung. Allerdings sind die zu analysierenden Texte naturgemäß wesentlich kürzer und die Aufgabenstellungen weniger komplex als im schriftlichen Abitur. Eventuell dürfen Sie in Absprache mit Ihrem Kursleiter das Kurshalbjahr, das Sie als Schwerpunkt angegeben haben, noch durch ein enger gefasstes Spezialgebiet einschränken, das Ihnen besonders liegt.
Das Spezialgebiet sollte aber nicht zu eng gefasst werden, da das Thema des Referats dann eventuell ebenfalls so speziell formuliert ist, dass Sie die vorgegebene Zeit von zehn Minuten mit Ihren Kenntnissen damit nicht ausfüllen können.
Prüfungstaktik und Prüfungstipps
Bei der Vorbereitung Ihres Referats und bei dessen Vortrag an sich beherzigen Sie am besten folgende Taktik und Tipps:
Genaues Lesen: Lesen Sie die Aufgabenstellung des Referats und den eventuell vorgegebenen Text oder das vorgegebene Material sehr genau durch und machen Sie sich klar, was von Ihnen verlangt wird!
Schwerpunkt: Klären Sie, worin der Schwerpunkt der gestellten Aufgabe besteht, und untersuchen Sie eventuell den als Grundlage gestellten Text besonders im Hinblick darauf!
Markieren: Wichtige Passagen in den Texten und Materialien markieren Sie am besten mit einem Textmarker. Notieren Sie am Rand des Textes Stichwörter für Ihren späteren Vortrag!
Reihenfolge: Notieren Sie auch in Form von Ziffern, in welcher Reihenfolge Sie im Vortrag die verschiedenen Aspekte ansprechen möchten!
Verständnis: Falls Ihnen dabei einige Textstellen nicht klar werden, lesen Sie diese mindestens noch einmal durch. Oft erhalten Sie dann größere Klarheit.
Notizen: Nützlich für Ihr Referat sind stichpunktartige Notizen und wörtliche Ausformulierungen von besonders wichtigen Teilen.
Tipps für den Vortrag des Referats vor den Prüfern:
Uhr im Blick: Während Ihres Referats legen Sie eine Armbanduhr gut sichtbar vor sich hin, um den zeitlichen Rahmen von etwa zehn Minuten nicht wesentlich zu unter- oder überschreiten. Je nach der Großzügigkeit Ihrer Prüfer kann das Referat auch acht bis zwölf Minuten lang sein.
Begrüßung: Atmen Sie einmal kurz durch, bevor Sie zu sprechen beginnen, und begrüßen Sie dann freundlich und kurz die Prüfer.
Einstieg: Das gestellte Thema, die vorgegebene Fragestellung oder Autor, Titel und Kernaussage eines vorgegebenen Textes nennen Sie zu Beginn Ihres Referats. Nach Ihren ersten Sätzen, die Ihnen ja kaum Probleme bereiten dürften, verfliegt meist auch die verständliche, anfängliche Nervosität.
Aufbau: Für die Prüfer ist es angenehm, wenn Sie anschließend gleich ankündigen, aus wie vielen und welchen Teilen Ihr Referat bestehen wird. Außerdem macht es einen guten Eindruck, wenn man merkt, dass Sie sich Gedanken über die Gliederung Ihres Vortrags gemacht haben.
Deutungshypothese: Falls Sie einen Text interpretieren müssen, empfiehlt es sich, nach der Nennung von dessen Autor, Titel und Thematik mit einer (vorläufigen) Deutungshypothese einzusteigen, um einen Sockel für Ihre folgenden Ausführungen zu setzen.
Begründung: Begründen Sie Ihre Deutungshypothese nach und nach (vom Einfachen zum Komplizierteren oder von schwächeren zu stärkeren Aspekten oder Argumenten) und belegen Sie diese mit geeigneten Zitaten.
Fazit oder Ausblick: Abschließen können Sie Ihr Referat mit einer knappen Zusammenfassung oder mit einem Ausblick auf einen anderen motivgleichen beziehungsweise thematisch ähnlichen Text oder eine weitere Fragestellung, die sich aus Ihren Aussagen ergibt.
Weitere Aspekte: Falls Sie noch weitere Aspekte des Themas erwähnt hätten, wenn mehr Zeit zur Verfügung gestanden hätte, sollten Sie darauf am Ende des Referats hinweisen. Dies könnte für die Prüfer als Anknüpfung für das folgende Prüfungsgespräch dienen.
Blickkontakt: Während des Referats und der anschließenden Befragung schauen Sie so weit wie möglich den Prüfern in die Augen.
Freier Vortrag: Je freier Sie Ihr Referat halten und je weniger Sie auf Ihre Notizen blicken, desto mehr erreichen Sie mit Ihren Aussagen die Prüfer.
Ablesen: Ganz wesentliche und wichtige Sätze, die Sie während der Vorbereitungsphase ausformuliert haben, oder wörtliche Zitate aus den Texten können Sie selbstverständlich ablesen, ohne dass man Ihnen das übel nehmen wird.
Sprache: Vermeiden Sie sowohl Endlossätze als auch monotone Satzanfänge (»Und … und … und …«) und benutzen Sie die korrekten Fachausdrücke.
Haltung: Stehen oder sitzen Sie aufrecht, »zappeln« Sie nicht unnötig herum. Stecken Sie Ihre Hände nicht in die Hosentaschen.
Körpersprache und Stimmführung: Nutzen Sie Ihre Hände und Ihre Stimme, um wichtige Aussagen zu betonen.
Deutliches Sprechen: Gerade nervöse Prüflinge neigen zu schnellem Sprechen und verhaspeln sich dann umso öfter. Dass Sie Ihre Kenntnisse deutlich »rüberbringen« ist wichtiger als die Menge an Informationen.
Das anschließende Prüfungsgespräch, bei dem Ihnen Fragen zum Referat oder zum Unterrichtsstoff gestellt werden, wird vom Prüfer – unter Umständen auch vom Beisitzer – gelenkt. Durch Fragen zu Ihrem Referat können Unstimmigkeiten, Unklarheiten oder Aspekte, die Sie nicht erwähnt haben, im Nachhinein geklärt werden.
Folgende Ratschläge erleichtern Ihnen das Prüfungsgespräch und führen zu einer guten Beurteilung Ihrer Leistung:
Wohlwollen der Prüfer: Gehen Sie davon aus, dass Ihre Prüfer Ihnen gewogen sind und Sie nicht aufs Glatteis führen oder gar Ihr Unwissen bloßstellen möchten! Ein Kursleiter würde sich vielleicht sogar selbst vor dem Kollegen, der als Beisitzer oder Schriftführer dabei ist, blamieren, wenn Sie als Prüfling mehr oder weniger versagen sollten. Ihr Prüfer hat den Wunsch, dass Sie glänzen und durch Ihr Wissen ein helles Licht auf seinen Unterricht werfen.
Blickkontakt: Die Prüfer sollten Sie natürlich auch während des Gesprächs ansehen. Aus deren Mimik können Sie vielleicht sogar Rückschlüsse auf die Qualität Ihrer Antworten ziehen. Und lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Ihr Lehrer einen ernsteren Gesichtsausdruck hat als im Unterricht! Er möchte sich auf Ihre Aussagen konzentrieren und der Bedeutung einer Abiturprüfung gerecht werden.
Unterbrechen: Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Prüfer unterbrechen, wenn diese eine Frage stellen oder eine Ihrer Aussagen richtigstellen oder ergänzen.
Ausführlichkeit: Ein Prüfungsgespräch ist weder eine Abfrage (wie Sie es aus dem Unterricht kennen) noch ein »Ping-Pong« zwischen Fragen und Kurzantworten. Schießen Sie also bei der Beantwortung der Fragen nicht mit unvollständigen Sätzen, isolierten Begriffen oder Namen und bloßen Ja-Nein-Antworten um sich. Beantworten Sie zum Beispiel die Frage nach einem bedeutenden Autor aus Prag nicht mit »Kafka«, sondern mit »Franz Kafka war ein bedeutender Autor, der in Prag lebte«. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihr Wissen zu den gestellten Fragen ausführlich und gut strukturiert unter Beweis zu stellen. Vor einer Antwort können Sie