Tashi - Amethyst und Lavendelquarz. Arobed Assiah
die von ihren Naturdevas überwacht werden. Sie lächelt, und jetzt ist sie bereit, sich ganz und gar dem Geschehen hinzugeben.
Naturdevas = Hüter und Wächter der Naturreiche
Die Sternenmutter berührt sanft Sashas drittes Auge. Ein leuchtendes, Lavendel farbiges Licht breitet sich vor ihrer inneren Wahrnehmung aus. Zuerst erschrickt sie über diese Öffnung, unvorbereitet Dinge zu sehen. Dann hält sie die Hand der Sternenmutter fest, um sich zu versichern, dass alles gut ist. Ihre Wächter beginnen, sich ganz in diesem schönen Licht auszudehnen, was sich wiederum direkt auf Sasha auswirkt.
Sie nimmt einen bezaubernden intensiven Duft wahr. Dieser Duft erinnert sie an ihre Oma, die immer Lavendel Säckchen in den Kleiderschränken hielt, um die Wäsche frisch- und die Motten fernzuhalten. Sie mag sich sehr an dieses Dufterlebnis erinnern. Automatisch atmet sie diesen Geruch tief ein, denkt an ihre liebe Oma, die schon längst gestorben ist, und öffnet die Augen. Vor ihr breitet sich ein großes Lavendel Feld aus. Reihe um Reihe hell- bis dunkelviolette Sträucher, soweit das Auge sehen kann. Manchmal steht ein Baum schützend im großen Feld und wirft seinen angenehmen Schatten. Auch Sonnenblumen kann man sehen. Sie wenden sich immer dem Licht entgegen, sie sind den ganzen Tag unterwegs! Eben, weil sie dem Licht folgen! Sasha blinzelt zweimal, um sicherzugehen, dass sie den herrlichen Anblick nicht nur mit den inneren Augen wahrnimmt. Aber ja, dieses wunderbar duftende Lavendelfeld breitet sich tatsächlich vor ihren Augen aus. Erstaunt blickt sie auf die Sternenmutter. Am liebsten würde sie gleich losrennen und sich von diesem intensiven heilenden Duft verführen lassen. Aber ihre Wächter und die Sternenmutter halten sie auf. Eines nach dem anderen! Schön geduldig.
In ihrer Wahrnehmung sieht sie gerade noch Tashi und Klara, die etwas abseits des Lavendelfeldes ganz offensichtlich auf etwas warten. Sie möchte aber ganz bei sich selbst bleiben und schließt wieder die Augen, lässt sich überrollen und ganz einnehmen von dieser Schönheit.
Lavendel
Die Lavendelpflanze beginnt mit Sasha zu sprechen und säuselt ihren süßen Duft direkt in ihre Nase. Sasha lächelt, ist entzückt über diesen Frieden, der sie umgibt, und atmet den erfrischenden Duft tief ein wie ein Parfüm.
»Sasha, das ist schön, dass du den Mut hattest mit Tashi in unser Reich zu kommen. Du wirst Dinge erleben hier, die für die Menschen schwer nachvollziehbar sind. Dieser Besuch und weitere Besuche bei uns werden dich langsam verändern. Möchtest du das wirklich?«
Bevor Sasha antworten kann, spricht Lavendel sofort weiter.
»Ich sehe auch einige angestaute Dinge in deinem feinstofflichen Energiefeld, die ich dir ausgleichen möchte. Die Menschen nennen das die Aura. Verstehst du, worüber ich spreche, und möchtest du, dass wir dir helfen?«
Ernst und ganz klar hat Lavendel gesprochen und wartet jetzt auf Sashas Antwort. Lavendel, die aromatische Pflanze, dessen Name aus sehr alten Zeiten stammt und eigentlich vom Wort Lavare kommt, was so viel bedeutet wie Waschen, weiß um ihre Kraft, die bereits in den ältesten Kulturen genutzt wurde. Sie lächelt Sasha an, obwohl sie es nicht sehen kann, da diese die Augen geschlossen hält und sich konzentriert. Aber Sasha kann es irgendwie fühlen, die Freundlichkeit und sogar die leichte Fürsorge von Lavendel. Die Interaktionen und der Austausch hier finden auf viel verfeinerten Kommunikationsebenen statt.
Es ist alles etwas neu für sie, sie ist so froh und dankbar, dass Tashi sie so gut wie möglich auf diese Begegnung vorbereitet hat.
Sashas Sinne öffnen sich, sie wird ruhig und entspannt.
»Ja, Lavendel, gerne nehme ich deine Dienste an. Was kann ich tun, um mich nützlich zu machen?«
»Oh, Kindchen, du bist es gewohnt zu helfen, nicht? Wir wissen, dass deine Mutter krank ist und du sie so gut wie möglich unterstützt. Und gerade um dieses Thema geht es heute bei dir. Ich freu mich sehr, dir zu helfen, du brauchst gar nichts dazutun, einfach nur zu genießen. Wenn es dir recht ist, mache ich dich auch noch mit einem Edelstein, einem Quarzwesen, vertraut, das wird dir unglaublich helfen, dich neu auszurichten. Ja?«
»Was bedeutet auszurichten?«
Die Sternenmutter schaut intensiv auf das Mädchen, sie ist klug und möchte alles wissen. Ein reger Geist bewegt sich in ihr. Sie drückt Sasha leicht an sich als Zeichen der Unterstützung.
Die weise alte Lavendel Seele überlegt, wie sie das in einfachen Worten am schnellsten erklären kann. Während sie ihre Worte zurechtlegt, erscheint ein helllila-leuchtender Lavendelquarz inmitten des weiten Lavendelfeldes. Lavendelquarz leuchtet so stark, dass sogar Sasha das spürt und sie die Augen erneut öffnet.
Im selben Augenblick erscheint ein seltsames ihr unbekanntes Gefährt am Himmel, dort wo Tashi mit Nga, Waka und Klara wartet. Das Gefährt wird immer größer und schwebt über dem Teich, in dem sie eben noch ihre Füße gebadet haben. Sasha ist jetzt doch etwas unsicher und rückt näher in die wunderbare hilfreiche Ahnenbank. Ihre Wächter umgeben sie, um sie wissen zu lassen, dass sie für sie da sind. Schüchtern kuschelt sich Sasha noch näher an die Sternenmutter, die bei der Ankunft von Lavendelquarz und dem Gefährt freudig lächelt. Die Amsel singt laut und ergiebig, stärker als sonst, falls das überhaupt möglich ist.
Lavendelquarz
Der Edelstein, genannt Lavendelquarz, wird von der Lavendelpflanze herzlich begrüßt.
»Danke für dein Kommen Quarz, wie schön dich hier begrüßen zu können. Ich freu mich sehr, wieder einmal mit dir zusammenzuarbeiten. Lass uns doch ein kleines Wunder vollbringen für Sasha, nicht? Sie ist ein aufgewecktes Mädchen und hat viele Fragen. Gerade will sie mehr wissen über die feinstofflichen Körper, die alles umgeben. Kaum bist du angekommen, erwartet dich bereits Arbeit! Magst du ihre Frage beantworten und die Energiefelder noch näher erklären?«
»Deshalb bin ich doch hier! Hallo Lavendel, wie herrlich du duftest!«
Lavendelquarz zieht das überaus frische Aroma ein, wie Sasha es gerade getan hat. Sasha hat die Stimmen der beiden wahrgenommen und ist verblüfft. Wie ist es möglich, dass sie die Sprache der Steine und Pflanzen hört? Sie ist jetzt hellwach. Ihre Sinne schärfen sich und die Wahrnehmung dehnt sich in die angrenzenden, unsichtbaren Energiefelder aus.
Gerade in diesem Moment öffnet sich das seltsame Gefährt über dem Teich, verfärbt sich in ein kräftiges dunkles Violett. Aus dem Gefährt scheint eine Lichtsäule direkt auf Tashi und seine Wächter zu. Die Lichtsäule saugt die drei, inklusive Pixie, wie ein Vakuum direkt nach oben in die Leuchtkraft des schwebenden Gefährts. Es macht einen sehr leisen, surrenden Ton und löst sich einfach auf! Es ist nicht davongeflogen, es ist nicht gelandet und auch sonst nicht mehr zu sehen. Das Gefährt, die Wächter und Tashi sind einfach weggebeamt worden!
Sasha juckt auf vor lauter Schreck, sie ist jetzt doch nervös und beunruhigt.
Alles geht ihr viel zu schnell, ihre Sensoren sind komplett überfordert.
Die Sternenmutter lacht auf und Klara, die auf dem Boden bleiben musste, gackert etwas von: »He, ich wollte auch mit, muss ich schon wieder hierbleiben? Hmmm… ungerecht … tjajaja …!« und watschelt zurück zur Ahnenbank.
Die Sternenmutter schmunzelt, weil Klara höchst selten schmollt und kaum jemals trotzig reagiert. Sie nimmt sie vom Boden auf, setzt sie zu Sasha hin, die sich etwas verloren zurück auf die versteinerte Holzbank platziert hat.
»Klara, ich glaube, es hat seinen Grund, dass du bei uns bleiben sollst. Tashi hat dich nicht verlassen, er wird dir nach seiner Rückkehr alles erzählen. Sei nicht traurig!«
Die Sternenmutter hat plötzlich zu tun, sie kümmert sich um die erschreckte Sasha, streichelt gleichzeitig Klara und tröstet die beiden.
Erst jetzt sieht Klara das großartige überaus intensiv duftende Lavendelfeld und die schöne Gestalt des Lavendelquarzes. Sie ist schnell getröstet, weil sie nicht alleine ist und fürs Bodenpersonal auch ganz schön was los ist. Sie lächelt die Sternenmutter an, jetzt ist alles wieder gut. Klara mag es gerne, wenn das Universum und die Sternenfamilie auf Besuch sind