Die Brücken zur Freiheit - 1864. Christine M. Brella
»Aber ich will Pferde trainieren«, schaffte es Annie einzuschieben.
»Es würde mir auch gefallen, wenn du einen Pferdezüchter heiratest. Du hattest schon immer ein Händchen für Pferde. Aber unsere Zucht erbt dein Bruder! Um die musst du dich nicht sorgen.«
»Christopher wird meine Hilfe brauchen! Das Wissen kann er sich vielleicht erarbeiten, aber er liebt Pferde einfach nicht so wie du und ich«, flehte Annie verzweifelt.
»Das stimmt!«, pflichtete ihr Theresa unerwartet bei. »Es wäre besser, wenn er sich auf etwas anderes verlegt. Vielleicht wird er einmal Arzt?«
»Redet keinen Unsinn.« Mr. Bailey schlug mit der Faust auf den Tisch und beide Frauen zuckten zusammen. Seine Stimme wurde lauter. »Christopher ist fünf Jahre alt! Er wird es lernen. Und du, Annika, heiratest und bekommst Kinder. Eine Lady als Geschäftspartnerin oder auch nur als Beraterin in einer Pferdezucht? Das ist lächerlich! Außerdem haltet ihr beiden es ja nicht einmal vierundzwanzig Stunden unter einem Dach aus, ohne zu streiten. Das ertrage ich nicht bis zu meinem Lebensende!«
Annie schnappte nach Luft. Sie fühlte sich, als hätte ein Huftritt sie in den Magen getroffen. Er nannte ihren Traum, das Ziel, auf das sie hinarbeitete, seit sie denken konnte, lächerlich? Für ihn war sie nur eine Zuchtstute! Beinahe spürte sie Theresas Genugtuung auf der Haut.
Tränen schossen in Annies Augen. Sie würde ihrem Vater beweisen, dass er falsch lag! Sie würde es allen beweisen!
Würdevoll stand sie auf und schritt mit aufrechtem Kopf zur Tür. Erst als diese hinter ihr zugefallen war, rannte sie los. Sie musste zu dem einzigen Wesen, das sie verstand: Midnight Maiden.
Tränenblind stolperte Annie die Treppen der Veranda hinunter in die undurchdringliche Nacht. Ihre Flucht endete abrupt an einer breiten Männerbrust. Kräftige Arme schlossen sich wie Schraubstöcke um sie. Der Geruch nach Schweiß und Leder drang an ihre Nase. Panisch schlug Annie um sich. Sie musste sich befreien! Musste weg! War gefangen!
»Ruhig, Prinzessin. Ruhig.« George.
Ihre Gegenwehr erlahmte. Noch immer ließ er sie nicht los. Zitternd sog Annie seinen ungewohnten, erwachsenen Duft ein; gab ihrer Schwäche nach; sank gegen ihn. Endlich ließ sie den Tränen freien Lauf, während ihr Freund aus Kindheitstagen sie einfach nur festhielt.
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