Broken Bones. Andrea Appelfelder

Broken Bones - Andrea Appelfelder


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sie doch alles auf ihrem Weg.“

      Mike, der sowieso schon wieder schlecht gelaunt war, weil man ihn aus dem Schlaf gerissen hatte, wurde aggressiv.

      „Bist du durch dein Alter schon total verkalkt geworden? Hast du nicht gesehen was sie da draußen angerichtet haben?“

      Salomone wollte sich nicht von einem so jungen Vampir provozieren lassen und antwortete einfach: „Sie haben die Wachen nur getötet, weil sie ihnen im Weg waren und die Anderen haben sie auch nur getötet weil sie, was weiß ich, Hunger hatten oder sie sich bedroht fühlten. Sie wollen nichts zerstören. Sie wollen etwas anderes, etwas, was sie bewegt hat, hierher zu kommen. Sie folgen ihrer Nase oder ihren Instinkten. Woher sollten sie sonst wissen wo sie hin müssen. Schließlich ist das Gebäude riesig und absolut verwirrend geschnitten.“

      Angel fiel es nun wie Schuppen von den Augen und er mischte sich jetzt auch ein.

      „Sie wollen die Wölfe aus dem Kerker befreien. Schließlich leben sie in Herden, die nur aus Familien bestehen. Sie suchen wohl nur ein Familienmitglied.“

      Angel bedachte noch einmal selbst seine Worte und seufzte leise: „Man könnte schon fast Mitleid mit ihnen haben. Sie wollen doch nur ihre Familie schützen.“

      Mike wurde über diese Äußerung nur noch wütender. „Du hast Mitleid mit den Dinger. Die haben welche von den Menschen getötet, die wir als unsere Freunde bezeichnen, zum Beispiel, Raul und Jason. Ich habe sie gesehen, sie sind jetzt auch tot. Mit ihnen haben wir erst vor einigen Tagen Poker gespielt. Außerdem sind sie in unser zu Hause eingedrungen und dafür müssen sie sterben.“

      Angel wollte gerade darauf etwas erwidern, aber nun mischte sich Marik ein.

      „Ich habe keine Lust mir die Kindereien von euch Beiden schon wieder anzuhören. Außerdem würde dir, Mike, ein wenig Mitgefühl mit Anderen auch mal etwas besser zu Gesicht stehen. Schön, sie sind anders als wir, aber sie sind Wesen, die es auch verdient haben zu leben, ihr Schicksal ist ohnehin hart genug.“

      Während Angel sich nur noch für verdammt dumm hielt, für das was er gesagt hatte, war Mike eingeschnappt. Obwohl er und Angel sich ständig stritten, waren sie trotzdem die besten Freunde. Aber ihn nervte es, dass Marik, der doch eigentlich sein Schöpfer war, seiner Meinung nach nie auf seiner Seite war, sondern immer nur auf der von Angel.

      Bevor sich aber einer der Beiden noch weiter Gedanken machen konnte, standen sie auch schon vor den Resten von drei massiven Titanium-Türen, die die Kerker vom Rest des Gewölbes abschotteten.

      Endlich standen sie den am ganzem Körper behaarten, auf zwei Beinen stehenden Wölfen gegenüber. Sie saßen in der Falle und konnten nicht weiter.

      Die Werwölfe waren noch nicht zu den Gefangenen durchdrungen. Die letzte massive Titanium-Tür versperrte ihnen den Weg.

      Fünf braune Werwölfe und ein silberner warfen sich immer abwechselnd gegen die Tür und die Wände drumherum. Aber es half nichts. Lediglich das Mauerwerk und alles andere begann zu beben und Risse bereiteten sich auf den alten Steinwänden aus.

      Keines dieser Wesen ahnte auch nur ansatzweise, dass man nur per Augen-Scan und sogar noch per Strichcode-Mircoscan durchkam. Die Vampire hatten einen Strichcode auf den linken Oberarmen eintätowiert, worunter ein Mikrochip einoperiert war. Was es damit wirklich auf sich hatte, wusste eigentlich auch niemand so recht. War diese Methode wirklich nur für die Sicherheit gut oder hatte sie noch einen anderen Grund?

      Salomone machte auf sich aufmerksam. „Damit muss jetzt aber mal Schluss sein. Ihr bringt hier noch alles zum Einsturz. Es wäre schade, alles wieder von neuem aufzubauen.“

      Die Kreaturen mit den langen messerscharfen Zähnen drehten sich jetzt zu ihnen um und musterten die Schar von Vampiren, welche unterschiedlicher nicht sein konnten und die ihnen den Fluchtweg abschnitten.

      Marik trat vor, und ihm wiederum stellte sich der größte, älteste und furchteinflößendste Werwolf der Gruppe, der mit dem markanten silbernen Fell, der so ähnlich aussah wie Marik, mit seinen langen weißen Haaren, gegenüber.

      Die Kreatur fletschte mit den Zähnen und die Anderen stimmten mit ein, jedoch war das hier nur ein Zweikampf und keiner der Anwesenden durfte sich dabei einmischen.

      Der Vampir zog ein langes Breitschwert mit schwarzem Griff aus einer Scheide an seinem Gürtel. Er hielt es vor sein Gesicht und wartete darauf, dass sein Gegner den ersten Schlag vollführte und dieser ließ auch nicht lange auf sich warten.

      Der Silberrücken versuchte den großen Russen mit seinen messerscharfen zwanzig Zentimeter langen Klauen aufzuschlitzen. Aber, sein Gegner war schneller und schlug ihn mit einen gezielten Hieb in der Mitte durch und die Reste des Werwölfes fielen zu Boden.

      Die anderen Kreaturen jaulten vor Schmerz über den Verlust eines ihrer Kameraden auf und stürzten jetzt alle auf einmal auf die Vampire zu, obwohl sie wohl keine sonderlich große Chance mehr hatten.

      Angel, der sein Samuraischwert auch schon gezogen hatte, schlug mit einer gezielten Attacke einen von ihnen das Haupt ab.

      Ein weiterer wurde von Tomoyuki, mit seiner schwarzen Peitsche zu Boden geschlagen, dort schlug er dann solange weiter auf den am Boden liegenden Werwolf ein bis er sich wegen der Eisenspitze, welche sich an der Spitze seiner Waffe befand, nicht mehr rührte.

      Mike, der nicht daran gedacht hatte, seine eisernen Schlagringe zu holen, versagte gegen den Werwolf, gegen den er mit bloßen Händen antrat und wurde zu Boden geschickt. Er wäre aufgeschlitzt worden, wenn Sakuya dem Wesen nicht mit einer Kugel aus seinem Revolver den Schädel weggeschossen hätte.

      Sakuya streckte Mike seine Hand entgegen und wollte ihm aufhelfen, sagte dabei aber spöttisch: „Am besten kümmerst du dich mehr darum deine schlechte Laune unter Kontrolle zu kriegen. Du bist sonst zu unkonzentriert und das nächste Mal kann das böse für dich enden.“

      Mike blieb beleidigt und mit verschränkten Armen am Boden liegen, während Iris den vorletzten Werwolf mit einer silbernen Desert Eagle erschoss.

      Salomone war schließlich der Letzte, der den einzig noch verbliebenen Werwolf mit einer Ladung aus seiner abgesägten Schrottflinte erlegte.

      Die Gefahr war nun endlich wieder gebannt und Stille breitete sich aus, nachdem Marik die schallende Sirene deaktiviert hatte.

      Die Vampire atmeten erleichtert auf nur die Prinzessin war beleidigt. „Für mich ist keiner mehr da! Was soll denn das? Ihr seid so diskriminierend und das nur weil ich ein Mädchen bin.“

      Akira blickte sie verständnislos an, sagte darauf aber nur gelassen: „Reg dich ab, Süße! Ich habe auch keinen abbekommen. Aber ich bin auch nicht scharf darauf. Ich bin ein Romantiker und flirte lieber als zu töten.

      Kapitel 4

      Der Aufstand war schon niedergeschlagen bevor er überhaupt begonnen hatte und die Kreaturen hatten nicht einmal ihr Ziel erreicht.

      Die Kadaver der Werwölfe lagen, in Einzelteilen, am Boden. Alles in diesem kleinen Zwischengang sah mehr nach einem Gemetzel aus und nicht als hätte man nur versucht Unschuldige zu beschützen.

      Während dieser Anblick Angel nachdenklich machte, scherten sich die Anderen nicht weiter darum, sie lachten und redeten freundschaftlich miteinander.

      Die Vampire kehrten den Geschehnissen einfach den Rücken zu. Aber Angel ließ per Augenscanner seine eisblauen Augen und den in seinen linken Arm, unter einem Strichcode-Tattoo befindlichen Mikrochip scannen. Er wollte die letzte Tür, die ihn vom Gefängnistrakt trennte, durchschreiten und schließlich in das eintreten, wo die Werwölfe unbedingt hinein wollten.

      Er betrat einen weiteren langen Gang und kam schließlich zu einem Gittertor, welches er auch noch aufstoßen musste, um es zu durchqueren.

      Der Junge war erst ein oder zweimal an diesem Ort gewesen, an denen er sich aber nicht getraute diesen Raum


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