Thesen zur ganzheitlichen Demokratie.. W. Eckehart Heeger
zwischen Kaiser und Papst eingebracht wurde, setzt seine Legitimation voraus. Aber woher sollte die Legitimation eines Gesetzes abgeleitet werden? Oder woher der Gesetzgeber? Da aber Gesetzmäßigkeiten aus der Selbstorganisation zur Zweckerfüllung entstanden sind, müssen auch die Gesetze schon ihre Legitimation aus den evolutionären Zwecken oder die daraus abgeleiteten Prinzipien erfüllen, um legal zu sein. Ihre Legitimation ist nur an der Erfüllung der Zwecke der Leit- und dem Zielprinzip möglich. Sie kann nur aus der Zweckerfüllung abgeleitet werden. In Gesellschaften von Menschen kann diese Legitimation nur durch Gerechtigkeit verwirklicht werden. In der Antike und bis zu Aquin, wusste man, dass der Zweck des „Staates“ oder der Gesellschaft Gerechtigkeit und ihre Gesetze also von Gerechtigkeit abgeleitet werden sollten.
Definition von Gesellschaft der Menschenwesen.
Gesellschaft von Menschenwesen sind, wie alle evolutionär entstandene Gesellschaften von Lebewesen, aus der Koevolution der Zweckerfüllung ihrer Mitglieder entstanden und nur, wenn in ihnen die evolutionären Zwecke als Minimum erfüllt werden, sind es unvollständige, übergeordnete Ganzheiten aller ihrer Gesellschaftsmitglieder und vor allem ihrer Bürger. Werden diese Zwecke verfehlt, so sind ihre Menschtiere nur Fragmente, welche nicht Gesellschaft, sondern nur eine mehr oder weniger beziehungslose Menge bilden. Dies kann man in kapitalistischen Gesellschaften erkennen. Gesellschaften werden von ihren Mitgliedern solange, auch bei großen Schwierigkeiten, akzeptiert, solange sie mehr Schutz und Zweckerfüllung, also auch Lebensperspektiven bieten als anderweitig möglich erscheinen. Geschieht dies nicht, so geht die Bindung der Menschenwesen untereinander und zur Gesellschaft oder Staat verloren und löst sich von innen auf oder kann nur durch größeren Druck von außen, also Gewalt oder Machtmissbrauch der herrschenden Machtklasse zusammengehalten werden.
Die geschichtliche Gesellschaftsentwicklung verläuft koevolutionär zur evolutionären Entwicklung des Selbst ihrer Menschen, vor allem derer, die sie mit oder ohne richtige Orientierung, bestimmen. Dabei werden Menschen schon lange vor ihrer Zeugung und dann auch pränatal vorgeprägt und beginnen postnatal, noch vor der Bewusstwerdung, mit der körperlichen also materielle Entwicklung und koevolutionär in diesem Stadium als materielle Gesellschaft. Mit der Bewusstwerdung reagiert das Menschtier, wenn es schon vorher Gewalt erfahren hat, mit Trotz und dem unbändigen Drang und der Sehnsucht nach Freiheit. Es möchte sich von der erlebten Fremdbestimmung befreien und fordert seine Selbstbestimmung ein. Koevolutionär entwickelte sich aus diesem Entwicklungsstadium der Menschenwesen Gesellschaft, in welcher Bürger sich ihrer Unterdrückung, Bevormundung und Beherrschung, welche sie erfahren haben, aber auch ihrer Möglichkeiten bewusst wurden und nur den Drang nach Freiheit von der Gewalt haben, als liberale, repräsentative Demokratieversuche, ohne zu wissen, wie sie damit umgehen sollen und sie verwirklichen können. Es ist ein Gesellschaftsstadium in der Entwicklung eines Kleinkindes, welchem die richtige Orientierung noch fehlt. Zugleich beginnt damit auch die emotionale Entwicklung des Kindes, in welcher alle Gegenstände der toten und lebenden Realität beseelt, also mit Psyche gedeutet werden. Koevolutionär wird damit die mythische oder magische Gesellschaft, wie sie in Europa bis zur Aufklärung und noch heute im religiösen Fundamentalismus jeglicher Couleur vorhanden ist und damit ihre Menschen missbraucht werden, ohne sie zu befreien, sondern, damit noch abhängiger zu machen. Mit dem Beginn von rationalem Denken glauben Menschtiere alles erkennen, erklären, machen und von anderen unabhängig sein zu können. Es ist die Zeit der Aufklärung in Europa als scheinrationale Gesellschaft, in welcher Emotionen und Gefühle verdrängt werden und damit, wie bei jeder Verdrängung, die heimlichen Herrscher der Menschtiere werden. Die falsche Orientierung an Freiheit wurde beibehalten und die egoistischen Verhalten rationalisierend gerechtfertigt. Die Menschtiere mit ihren Gesellschaften glauben, ohne richtige Orientierung, alles beherrschen und auch rücksichts- und verantwortungslos machen zu können. In diese Zeit entstanden auch repräsentative Scheindemokratien. Mit dem abstraktem Denken verliert das Menschtier, ohne richtige Orientierung sich selbst als Leben und noch mehr den letzten Rest seiner Menschlichkeit. Alles, Leben, auch alle Mitmenschen werden verantwortungslos bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert. Damit entsteht die Gesellschaft des Raubtierkapitalismus. In ihr werden die Mitmenschen nur noch abstrakte Mittel, Menschenmaterial oder Produktionsfaktoren zum Zweck abstrakter, toter Werte, des Kapitals gedacht und benutzt.
In der pränatalen und auch postnatalen Prägung, dieser sich überlagernden Entwicklungen in unterschiedlicher Mischungen, befinden sich heute viele Gesellschaften als Koevolution egoistischer, kontingenter Menschtiere, als materialistische, mythische oder rationalisierende oder alles mehr oder weniger zusammengemischte Herrschaftsgesellschaften im Streben nach Macht, Geld und Überlegenheit als Zweck. Sie werden durch eine Minderheit, der sie bestimmenden und beherrschenden politischen oder Machtklasse, welche ihre Legitimation selbst erfunden hat oder durch Gewalt politische Macht als Zweck anstreben, um über andere Menschen zu herrschen und mit den Kapitalisten als Luxusklasse gemeinsam alles rücksichtslos auszubeuten. Aber Alternativen sind möglich.
Definition von Herrschaft.
Herrscher ist ein Menschen, welches über seinen Besitz verfügen kann. Er gibt vor welche Ziele und Zwecke damit und wie sie erreicht werden sollen, also nach welchen Gesetzen und von wem sie verwirklicht werden sollen. Damit verfügt er auch über Menschen und kontrolliert ihre Zweckerfüllung. Er urteilt auch darüber, welche Sanktionen bei Abweichungen verhängt werden, ist also auch Richter. Setzt man für diesen herrschende Menschen egoistisches Verhalten voraus, so wird er nicht für die Existenz der Menschen, welche von ihm abhängig sind, sondern nur für seine Macht, also Herrschaftssicherheit und die Vermehrung seines Besitzes Verantwortung übernehmen, also keine. Von seinen abhängigen Menschen, wird es aber Verantwortung für sich und die Mehrung seines Besitzes und die Erfüllung der vorgegebenen Zwecke fordern und erzwingen. Damit ergibt sich eine Herrschaftsgesellschaft.
Definition von Staat.
Staat leitet sich vom Status des Herrschers und seiner Macht über seine Untertanen als Volk, über ein Gebiet als Natur, von welcher alle nur leben können, als sein Eigentum, ab. Dem entsprechend wird Staat mit Macht oder Gewalt, Gebiet und Volk in Verbindung gebracht. Er leitet sich nicht von der Statik oder Stabilität der Gesellschaft ab. Es ist die Anonymisierung und Abstrahierung von Gesellschaft und ihrer Macht als Scheingesellschaft. Heute ist es der gesellschaftliche Überbau und die Menschen der Luxus- und politischen Machtklasse, welche sich dahinter tarnen und die Gesellschaft und Bürger im Namen des Staates beherrschen und für sich ausbeuten. Unter dieser Tarnung werden, wie in allen Herrschaftsgesellschaften, die Wertschöpfungen, Nutzen, Chancen und Gewinne, von unten nach oben und die Lasten, Risiken, Verluste, Pflichten und auch Verantwortungen nach unten transferiert.
Definition von Herrschaftsgesellschaft.
In Herrschaftsgesellschaften gibt es immer oben, mächtige, überlegene Menschenwesen, Herrscher und unten, unterlegene, abhängige Menschenwesen, welche von oben bevormundet, beherrscht oder man nennt es auch regiert werden. Es geht in ihnen nur um Macht. Diese Macht wird nicht zum Schutz aller Gesellschaftsmitglieder eingesetzt, sondern eher als Selbstzweck missbraucht, um sie und ihre Substitute, Reichtum oder Luxus als Substitute von Lust der Machtklasse zu vergrößern.
Man kann sich jede Herrschaftsgesellschaft vereinfacht in 3 Schichten oder Klassen vorstellen. Der Macht- und Luxusklasse, darunter die Wohlstands- und darunter die Existenzklasse. Die Macht- oder Luxusklasse sind die Menschenwesen, welche die Macht haben, also den Staat vertreten und diejenigen, welche die Macht wollen und durch Versprechen, dass mit ihnen alles besser wird, die anderen Klassen manipulieren sich dafür einzusetzen ihr zur Macht zu verhelfen. Wenn sie dann die Macht erreicht haben, halten sie ihre Versprechen nicht und der Prozess beginnt von vorn. Die Menschen der Wohlstands- und Existenzklasse werden im Kampf um Macht missbraucht und versteckt oder offen ausgebeutet. Egal welches Etikett diese Gesellschaften tragen, - beuten die überlegenen Klassen die unterlegenen Klassen aus und leben zu ihren Lasten, - wird die Wertschöpfung von unten, von den vielen, abhängigen, ausgebeuteten, oft schwer arbeitenden Menschen erbracht, nach oben, zu wenig oder nur leicht arbeitenden, transferiert und kumuliert bei immer weniger Menschen. - Im reziproken Verhältnis, wird von oben, von den überlegenen