Weihnachten? Um Gottes Willen!. Klaus Grammel

Weihnachten? Um Gottes Willen! - Klaus Grammel


Скачать книгу

       Doch Jesus, der Säufer

       und Fresser

       kann´s besser.

      

      Jesus leistete sich eine enorme Freiheit der Tradition gegenüber. Auf der einen Seite, konnte er die Tora verschärfen: Nicht erst, wer tötet, wird dem Gericht verfallen, sondern schon jeder, der zu seinem Bruder „du Hohlkopf, du Idiot“ sagt. Auf der anderen Seite konnte er die strenge Beachtung des Sabbats voll unterlaufen. „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.“

      Jesus lebte aus einer enormen inneren Freiheit heraus und machte von ihr manchmal absichtlich auch einen provokativen Gebrauch. Sein Maßstab war: Tue, was dem Leben dient.

      Als Jesus dann am Kreuz gestorben war, standen seine Anhänger in ähnlicher Weise wie Jesus nach dem Tod des Täufers, vor der Frage, ob die Erfahrungen mit diesem Wanderrabbi nur eine interessante Episode war oder ob ihr Meister nicht so unendlich Recht hatte mit dem, was er glaubte, sagte und tat, dass sie ihm Recht geben müssen; auch jetzt, gerade jetzt, wo man sein Vermächtnis auslöschen wollte durch die Kreuzigung. Sie machten weiter, in ihrer Weise, indem sie ihn den Messias nannten, was Jesus nach meiner Meinung im Hinblick auf sich selbst nicht getan hat. Jesus ist der Messias! Dieser Satz bedeutete für sie: Unsere Feinde haben sich geirrt, wenn sie dachten, sie könnten Jesus mundtot machen für immer. Und das heißt inhaltlich: Sie könnten Gott als Liebe aus der Welt hinaus kreuzigen.

      „Das könnte den Herren der Welt ja so passen …“ , dass es mit Jesus und seiner Sache, der Sache Gottes, zu Ende sei; so hat der Schweizer Theologe und Dichter Kurt Marti es mal formuliert.

      Man hat Jesus niedergeschlagen, aber wie ein Boxer, der bei Neun wieder da ist, so ist auch er nicht am Boden liegen geblieben, sondern wieder aufgestanden. Das meint man, wenn man von Auferstehung spricht. Der Begriff ist völlig überhöht und dogmatisch verfärbt. „Auferstehen“ – das steht nirgendwo in den Texten. „Aufstehen“ steht da, kein religiöses Sonderwort, sondern ein ganz alltägliches Wort, nicht zu unterscheiden von dem banalen Aufstehen, wenn sich einer erhebt. Ein Bildwort dafür, dass es nicht gelang und nie gelingen kann, gewaltsam das zu töten, was wahr ist.

       Viel mehr weiß ich von diesem Jesus nicht zu erzählen, weil die Quellen nicht viel mehr hergeben. Außer noch dieses:

       Dass er sprachgewaltig von seinem Gottesreich, dem gelingenden Leben, erzählt hat, in hinreißenden Bildworten und Vergleichen, Gleichnissen, Parabeln und Beispielgeschichten.

       Und dass er Mut dazu gemacht hat, wenn er vom Samen sprach, der aufgehen kann, vom Sauerteig, der eine Schüssel voller Mehl durchdringt, von einem kleinen Senfkorn, das zu einem großen Gewächs heranwächst.

       Und dass er Menschen die Augen öffnen konnte mit wunderbar griffigen übertriebenen Worten wie „Was siehst du den Splitter im Auge deines Nächsten, nicht aber den Balken in deinem eigenen.“

       Und dass er sich der Menschen annahm und heilte, nicht als ein Wundermann von Außen, sondern indem er Menschen ermutigte, sich selbst anzunehmen.

      „Willst du gesund werden?“, fragte er einen Kranken.

      Wenn der gesagt hätte „Ja, natürlich!“, aber in Wahrheit seine Rolle als bemitleidenswertes Opfer lieber hatte als ein Leben in eigener Verantwortung, dann wäre auch Jesus chancenlos gewesen.

      Jesus muss seiner Familie sehr peinlich gewesen sein. Jedenfalls haben sie ihn für „verrückt“ erklärt. Sie wollten ihn in den gesitteten Schoß der Familie zurückholen. Die Szene wird in der Bibel geschildert. Jesus sitzt im Kreis seiner Jüngerinnen und Jünger. Man sagte ihm, dass seine Mutter und Geschwister draußen stünden.

      Da fragte er nur: „Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Brüder?“ Und er schaute in die bunte Runde seiner Anhänger und sagte. „Hört zu, die hier – das sind meine Mutter und meine Brüder! Wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“

      Wann und wie er gezeugt worden ist und geboren wurde, und wo, was, wann und bei welcher Gelegenheit er gesagt oder getan hat, wie sein Leben verlief, geschweige denn, wie seine seelische Entwicklung ablief, ja nicht einmal, wann er genau gestorben ist – das alles weiß ich nicht. Und ich behaupte in vollem Ernst, dass die, die meinen, das zu wissen, den Mund zu voll nehmen.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBCtC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwDmhF5m QTxUIuJrGUOh4Q7vyqSBsSbM5PtS38TPA4CkfKe3tWhznYeFfFZ89PNcc/T/AAr1zS9RjuYwVkBz Xy3aSPaS7juAHevQfCfjFY5VR5hj0LD0PvSZUT3WSPzYtuetcf4m0QS2zsi5I5/Q1v6VqUV5CGWR Tn3FXZ4xLC64znIpIJHz/qli9s5DIQpJqESEqI14Vetel+JdAaeI7YWyO4U/4V51dWM1tKY2jdQ3 cqe1apmDVyzpMuy7TnjIr17w5crJY4U9/wCgrxaB1t5ByDz1r0bwdqKPEV3j73TP+7UsuKsdnqEm 2LrXmOsXJ/tCTjnjn8BXouo/vINwNeaasjC5Yken8hTSFJl7T79olBBxXQQauGUZcY2jNcPHMFTB OKiuL14kIjJOfStEjGRt63fLOroDkH/GuFNvIWzsOK6LT7ae9b5lbnuQa2LzRDDbklMY9v8A61Ui Ejh/3gIz26Cum0W2e4ClkPQVnC1WW7iRecOOn1ru9LtRBADsxx6UDaMXVbVILbdjkf4isyHBOK1/ EMhaFgpH+SKwoCQMt19KoS3LEqqWCZzzXY+FoFQE+wrlLSLzp1+Vic9MV3+i2hjiyEI+UdqzkzVb nQowAApzgMpFZlzc+SVycVJZ36THbvXP1rBrU6IuxzHjCzJgZgucLn+deMamHW+YsMV9GatZC7gI 4xj/ABrxPxhpbxXzbYm2juFq0RJa3MO3iPlKSeGzTJ4wpwvQVFb3D7QGO30B4qaWVlGBGxJ9BVIl GPOxDOxPQnFQpd4G4iprtVDHadxJ5A5xVDazvs+4PU8UME9SS4LsxPc1HErqhWT+LitARqAM8+9K bYFi5GQoyKRVzOkgAXCdaqBTHlRwTWlOwjy4HXtWazFyWKt+VBV9C2J2kQL096dbFlmJJzx1oji3 AZHFRzSGCUqqkrjsKCNy886dCeagkfZg54NZ7Sbm3E4pklwZMAnAHTPegViWeVeQDzVHZuJBPPWm zdc5pUYKQ7emM0FGppF9Jp1woU8da9s0K8W/0ZFLg5B4/E14HL80YdDyfSuu8IeJTZolu7EkHrn3 J9fehENGh470Mo7TRKcYzn868+t0YuQRypxXvl9bRaxpYxtcsvbnsa8b1yxm03UJlW3kVVkbkocY yeaATsUZY1Rd5HzVYtNqrgng1UEhlYZ59qbGXDYBzjsKRomXrlFQER/WoowZY/m/hpWZnUMVK/UY pyfMMKRn0FAMeZpJQob7q0xG2v5i844p7tgBMcd6it1LSFVUleucUEk0jDPm9DXReFdda0vBuaud uIWaI98c4FUknNu6uQykeoxQM+pdA1CO+0/lgcj+prgvH2kefhgpIAzWb8PvFIJeGWQc4xk/73vX pWpWUWpWWV2k7T0pjufPAEiztBjCr/8AqqYDADkdK1vFelzaZqbMkTlCuSQpx1P+FYv2sTRiLYQ3 fimQ2asU37sMazry8QMwao5Ll4yY+gHrWVcOxZifm+lAjWtAgXeRnd8w/GtXTtVNrcjLjaO1c5b3 flQgHrt4Heokk8xmckq3YHimOx7paXX9oQk7s5Fcxr+mKm5yPund/OpvDGoRpEgLjn39zXQ6vbxX VnIQRyh/kaozkeUXcrDJHReazpJEEqSKMuM1qasnkSvEFO0kgnHArKiVQwYYbFMhFy33Z3McCtFL 5I8Kn3u5rKjkV1O5gPxpy5xuA4z1oKOjinV1w3Oap3Yy20/dNR2T7Bubmo76Vsq3QHNAgtwqXCrH 0zzXpfhiWPyhtPz9P5V5LDdMs4A4ya7/AMK3JiG0sCzNnr9KCGjr9V5iy3Wuc0txFOWJ5Jrp7yIz 2oY5PFcUztbXjLzgEc/hQxrQ9Ht7v/Rlqxb3e+TBPtXPWF0JLdBuB/Gp47kRSkHg7u9Kw7mpqVot xEeM5ri7qIREgiu9jkEsSkEH8a47V4/Kk5FUiJMwliHmEgVKEA6UBt7fLT9uzk1omZM1tLcJMmTz z/I1Y120W7sZCBkkViJcFJA2cYrobOcTxNGRnipZcDwnxBphsr1tykKf8TWMV3jbGK9L+IOmyeUZ VjPDdAD6NXmdu7JKykbSD0PFZs6olhEVUwB8w60141kOZOoqy0ZMYZQcnqQKq/MWOefpUsqxUl+V yQOAcUgyMECgsVdg
Скачать книгу