108 ...Antwort von X. Urs Wendel

108 ...Antwort von X - Urs Wendel


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werden Rainer und Karl das Ziel erreichen! Rainer zieht jetzt an Karl vorbei! Sein Pferd hat noch Kraft für einen Spurt! Er schafft es sogar mit zwei Pferdelängen Vorsprung als Dritter das Ziel zu erreichen!“

      Nach einigen Sekunden sieht Max eine Gruppe von vier Pferden auf die Zielgerade zukommen. Mit einem kurzen Donnern der Hufen rauschen die Pferde geschwind vorbei.

      Am Abend nutzen Max und Yvo ihre Zeit, um einige Buden zu besichtigen.

      Alberi ist auch in der Nähe: „Hallo ihr zwei!“

      „Guten Tag Herr Alberi!“

      „Wenn ihr wollt könnt ihr euch ein Taschengeld verdienen.“

      Max und Yvo sehen sich an und erwarten neugierig den Vorschlag von Alberi.

      „Mein Boot ist auf dem Trockenen. Morgen könnten wir es schleifen und anstreichen. Eure Eltern würde ich gerne einmal sehen. Am Abend möchte ich Grillen, und vielleicht muss ich dann nicht alles alleine Essen.“

      Dabei fasst sich Alberi an seinen Bauch und lacht freundlich. Max und Yvo lachen auch.

      „In Ordnung Herr Alberi. Wir helfen mit!“

      „Wo ist das Boot?“, möchte Yvo wissen.

      „Am Steg, da hatten wir uns verabschiedet und sind am Abend zur Burg gelaufen.

      „Wenn ihr kommen dürft, bis morgen.“

      „Um neun“, schlägt Yvo vor.

      „Ja, ich werde hier sein!“.

      „Wiedersehen Herr Alberi!“

      Später.

      „Mutti, Vati! Heute sah ich Herr Alberi zusammen mit Yvo. Er möchte uns alle zum Grillen einladen!“

      „Das ist sehr nett von ihm. Da ist dein Traum wohl doch in Erfüllung gegangen“, antwortet Max´ Mutter.

      „Ich glaube ja. Und wenn es geht will ich ihn beim Abschleifen seines Ruderbootes mit Yvo morgen früh um neun helfen“, erzählt Max auf ein Jawort hoffend. „Dafür bekommen wir auch ein Taschengeld.“

      „Ist in Ordnung. Dann musst du heute zeitig ins Bett. Wer arbeitet sollte nach Möglichkeit ausgeschlafen sein.“

      Ursus und Armin unterhalten sich am Lagerfeuer.

      „Hat Dir Yvo auch von Alberi erzählt?“, fragt Ursus.

      „Ja, die beiden sind ganz begeistert von ihm. Wenn sie sich was verdienen können ist das gut so. Ich möchte ihn kennen lernen.“

      „Dann nehmen wir seine Einladung an. Am besten der Tag nach dem Bogenschießen. Ich bringe die beiden zu ihm.“

      Nach dem Frühstück geht Max mit seinem Vater und Yvo zum Ruderboot von Alberi. Er ist schon beim Schleifen.

      „Guten Morgen!“, sagt Alberi und gibt Ursus zum Gruß die Tatze. „Ich freue mich sehr, daß ich Hilfe bekomme. Da kann ich schon bald streichen.“

      Ursus: „Die beiden können ihnen bis Mittag behilflich sein. Drei Uhr Nachmittag beginnt das Bogenschießen. Sehen sie es sich an?“

      „Ja, das werde ich. Wollen sie am Abend die Einladung zum Grillen annehmen?“

      „Gerne Herr Alberi, wir freuen uns darauf.“

      Nachdem sich Ursus verabschiedet schleifen die drei das Ruderboot gemeinsam.

      Max und Yvo bekommen nach getaner Arbeit ihr versprochenes Taschengeld.

      Mir wurde klar, was mir Max zu verstehen geben wollte. Kinder leben einfach, ehrlich und spontan. Sie helfen einander, so lange sie noch nicht mit falschen Werten konfrontiert werden.

      Starke Persönlichkeiten bleiben ihren Weg treu. All die anderen lassen sich in fehlerhafte Denkrichtungen bewegen. Ich lernte im Laufe meines bisherigen Lebens die unterschiedlichsten Menschen kennen. Wie ich einen Menschen sehe, mache ich weniger von seinem Stand, der Schicht, den Beruf, den Besitz und die Macht, die er ausüben kann abhängig. Dies sehe ich als begleitende Umstände mir ein Bild zu machen. Das betrifft ebenso das Alter der verschiedenen Menschen. Die inneren Werte finde ich wichtiger. Manche Menschen waren so interessant, daß ich einen Kontakt aufbaute, um mich mit ihnen auszutauschen. Einige waren wirklich sehr nett, manche eher oberflächlich. Wieder andere warfen ihre Zeit mit unnützen Dingen und sinnlosen Tätigkeiten weg. Die Unzufriedenen sind heute jene, die sich selbst bemitleiden. Die meisten Menschen machen ihr vermeintliches Glück zu sehr von Äußerlichkeiten abhängig. Einige wollen ihrem vermeintlichen Unglück durch Alkohol entkommen. Dabei ersaufen sie ihr mögliches Glück zusätzlich. Der Lebensstandard spielt dabei keine Rolle mehr. Beim Kotzen sieht man eben bescheiden aus. Mit und ohne Krawatte.

      Im Prinzip unterschieden sich die verschiedenen Menschen nur vom Stil und von ihren finanziellen Mitteln. Im Grunde war für mich jeder in etwa gleich. Das kommt daher, wenn man sich selbst von so vielen Dingen um einen herum ablenken lässt. Die nach innen gerichtete Wahrnehmung leidet darunter beträchtlich. Und so versucht das Ego ständig Reizen nachzujagen, von dem es sich ein kleines Stück vom Glück erhofft. Ist ziemlich typisch im gegenwärtigen Zeitalter.

      Es gab aber auch Menschen, die mit sich zufrieden waren. Sie empfand ich als angenehmer.

      Nun verstand ich, warum ein König nur so stark wie sein Volk ist.

      Es ist interessant wie vielfältig die Menschen sind, denen ich begegnete. Ihre Körpersprache und meine eigene nahm ich sehr bewusst wahr. Manche waren richtig gut darin ihre schauspielerischen Talente auszuleben. Andere bemerkten nicht einmal, wie sie sich verhielten. Ich beobachtete die Menschen. Und ich beobachtete mich selbst, mit meinen Reaktionen darauf. Es ist interessant die innere Motivation der eigenen Gestik zu hinterfragen, oder vielleicht die des eigenen Gedankens.

      Manche Menschen waren recht verschlossen. Das ist einfach festzustellen. Einige verschränken ihre Füße oder Beine, andere die Arme. Die Leute waren somit im unteren, im oberen, oder in beiden Bereichen verschlossen. Je nach dem. Die Art, wie der ein oder andere seine Kleidung trägt lässt entsprechende Schlüsse zu. Ist das Hemd offen oder geschlossen? Wie sieht es mit der Jacke oder eventuell einem Hut aus? Wie wirkt die Brille, und was drückt sie aus? Zu welcher Jahreszeit beobachte ich? Und, was drückt der Mensch in seiner Sprache, seinem Tonfall und seiner Art zu reden aus? Welchen Schmuck trägt wer in welchen Stil zur Schau? Welcher Kultur gehört dieser Mensch an?

      Der Zugang zu offenen Personen ist natürlich leichter als zu verschlossenen Personen. Es ist eine Frage des richtigen Zeitpunktes. Passt ein Lächeln zur Situation oder zur Frage. Natürlich schaue ich den Menschen an oder ich gebe ich ihm die Hand. Wie weit kann ich mich der betreffenden Person nähern? Bin ich aufmerksam genug dem anderen gegenüber? Winken, Grüssen, Hände reichen, Umarmen, ein Kuss. Das sind alles verschiedene Abstände, die je nach Vertrautheit eine entsprechende Verbindung zum Mitmenschen zeigen.

      Wie kontaktiere ich andere Menschen? Zunächst sieht man sich in die Augen. Vielleicht geht man aufeinander zu oder berührt sich „unbeabsichtigt“? Nun ist der Zeitpunkt da, die Person anzusprechen. Vielleicht erhoffe ich von einem Passanten oder einer Passantin eine Auskunft oder Hilfe in einer belanglosen Situation. Der Kontakt ist hergestellt. Ich sehe der Person in die Augen und kann durch ein Lachen Freude zeigen. Ich bestätige das Verhalten meines Gegenübers durch einen Lob. Zum Dank kann ich mit der Person vielleicht ein Wiedersehen arrangieren.

      Natürlich verbindet man sich auch mit bekannten Personen immer wieder aufs Neue, indem man Aufmerksamkeit signalisiert.

      Wie aber trennt man sich?

      Verabschiede ich mich von einer Person, dann trenne ich mich von ihr. Wurde durch eine Begrüßung Kontakt hergestellt, den ich jedoch nicht möchte, dann muss ich reinen Tisch machen. „Es gibt für mich keinen Grund die Unterhaltung fortzuführen“, oder „ Sie stehlen mir die Zeit“ usw. Es ist in Ordnung deutlich zu sein.

      Versuche in allen Situationen aufmerksam zu sein, wo sich Menschen kontaktieren bzw. meiden. Das kann natürlich auch auf einer negativen


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