108 ...Antwort von X. Urs Wendel

108 ...Antwort von X - Urs Wendel


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daß ich meine Welt selbst bestimme. Nur die Dinge, mit denen ich mich identifiziere können mich berühren. Das war eine äußerst wichtige Lektion. Ich sah, daß Wohlfühlen und Freude an einer Sache die wahrhafte Vorraussetzung und Motivation eines jeden Zieles ist. Das gute Gefühl ist Ausgangspunkt aller Vorhaben. Bringt dir ein Vorhaben das nicht ein, lass es besser. Um wieviel wirst du als Mensch reicher sein, wenn du das einsehen kannst. Wenn ich mein Wohlbefinden von Geld, Macht oder bestimmten Fähigkeiten abhängig mache, sind dies nur äußere Dinge, die mich niemals innerlich glücklich sein lassen können, denn sie sind nie von Dauer. Wenn ich nicht selbst die Fähigkeit zu lieben in mir trage, wie soll mich mein Partner dann glücklich machen? Selbst alles magische Können macht niemanden glücklich, wenn diese Fähigkeiten nicht für gute und gemeinschaftliche Zwecke, bzw. Heilung eingesetzt werden können.

      Das Wohlbefinden, das gute Gefühl und die Liebe zur Sache sind der beste Weg.

      Der Vormittag war mild und der Himmel wolkenfrei. Ich wollte mich entspannen, mir Zeit nehmen und erst am Nachmittag Fotografieren.

      Bei schönem Wetter praktiziere ich gerne eine Atemtechnik, die den energetischen Körper mit Prana, Od, Lebensenergie ect auflädt. Nenne diese Energie, wie es dir beliebt. Ich beschreibe dir die Atmungsübung.

      Visualisiere die Lebensenergie, wie sie in das Stirnzentrum einströmt. Ziel ist es den stofflichen und den energetischen Körper mit Lebensenergie aufzuladen. Führe das im Freien oder am offenen Fenster aus. Ob du liegst, sitzt, stehst, oder gehst ist unerheblich. Varianten sind zur Abwechslung sinnvoll.

      Ein Beispiel: Atme acht Sekunden ein, halte vier Sekunde die Luft an, atme zwölf Sekunden aus und bleibe vier Sekunden luftleer. Im Gehen halbiert sich der Rhythmus entsprechend (4, 2, 6, 2) Dehne diesen Rhythmus aus, jedoch nur so weit, daß du deine Atmung noch als angenehm empfindest. Du kannst auch andere Rhythmen wählen, wichtig ist hierbei das Prinzip. Achte darauf, daß die inaktiven Atemzyklen immer kürzer sind als die aktiven Atemzyklen. Wann übe ich? Am besten früh und bei schönen Wetter. Bei schlechtem Wetter hilft dir normales, besser weißes Licht in Verbindung mit einer grünen und blauen Glühbirne.

      Ich überlegte, ob es mir nicht gelingen könne im Traum Bewusstheit über mein normales Dasein zu bekommen. Bewusstsein darüber, daß ich Träume. Max sagte mir, ich solle lernen verschiede Welten zu unterscheiden.

      Jeder Mensch schafft sich seine eigene Welt. Wurde meine Welt nicht auch von anderen geschaffen? Wie sehen mich andere und wie reflektieren sie mich? Und wie weit lasse ich mich darauf ein?

      Mir sollten einige schöne Aufnahmen gelingen. Innerlich war ich zufrieden. Am Abend bezog ich mein Quartier und nahm mir beim Einschlafen vor zu erkennen ob ich träume.

      Ich saß bei Max am Tisch und fragte mich, ob ich eingeschlafen sei.

      „So ähnlich!“, meinte Max, obwohl ich kein Wort meiner Gedanken aussprach.

      Leicht verwundert schaute ich ihn an und fragte: „Was war geschehen?“

      Max: „Deine Reisen in meine Vergangenheit strengen selbstverständlich etwas an.

      Wie fühlst du dich?“

      „Danke ganz gut!“

      „Mach ruhig eine kleine Pause.“

      Ich hatte das sichere Gefühl, daß ich noch viel von ihm lernen kann. Die Dinge sollten so oder so auf mich zukommen.

      „Na dann wollen wir noch einmal!“, nickte er zufrieden, und schickte mich auf eine weitere Reise in seine Vergangenheit.

      Nach dem Essen und einem gesprächigen Abend verabschieden sich Alberi´s Gäste.

      Der nächste Morgen bricht an und Max freut sich auf das Turnier der Fechter.

      Am Nachmittag.

      Die fortgeschrittenen Schüler der Fechterschulen treten zum Wettkampf an. Die Kämpfer sind in Rüstungen gekleidet, um sich vor ernsthafteren Verletzungen zu schützen. Die Schwerter besitzen deshalb eine durchgehende Fehlschärfe.

      Die ersten Paarungen sind Kampfbereit. Max beobachtet, wie geschickt die Fechter mit ihren Waffen umgehen können. Die Kämpfer schenken sich nichts. Geschickt angebrachte Angriffe finden ihr Ziel. Manche kommen sogar ins Ringen, sobald die Distanzen dafür gegeben sind.

      Den Höhepunkt des Fechterturniers bilden die Duelle am Abend. Die Meisterschüler befinden sich auf einem großen Floss. Es bietet genug Platz, um darauf Wettkämpfe mit der halben Stange auszutragen. Das Floss ist in einer u-förmigen Bucht des Sees befestigt, so daß den Zuschauern genug Platz geboten wird. Einige beobachten die Kämpfe von ihren Booten aus, wie Max und Yvo, die mit Alberi in sein neu angestrichenes Boot steigen. Durch die vielen Fackeln ist der Schauplatz erhellt.

      Das erste Fechterpaar wird zum Floss gebracht. Die Schiedsrichter entzünden die mannshohen Holzstöcke an deren Enden. Der Kampf ist freigegeben.

      Redner Fritz: „Die fortgeschrittensten Fechter unseres Landes zeigen ihr Können. Die entsprechende Rüstung schützt sie vor der extremen Wucht, welche in den Hieben stecken. Im Ernstfall sind sie zu gefährlich.“

      Max beobachtet die Kämpfer. Beide sind vorsichtig, denn eine falsche Bewegung kann entscheidend sein. Immer wieder folgt ein Schlagabtausch, oder einige Augenblicke finden im Band der Waffen statt. Einer der Fechter gerät arg in Bedrängnis und findet keinen Ansatz mehr zum Gegenschlagen. Man hört ihn nur noch ins flache Wasser plumpsen. Die Zuschauer schmunzeln. Eher aus dem Erstaunen heraus, als vor Schadenfreude.

      Wer auf dem Floss standhaft bleibt, reicht dem Unterlegenen die Hand und zieht ihn aus dem Wasser heraus. So wechseln die Paarungen in dieser Nacht ab, bis nur noch zwei Fechter

      für den Entscheidungskampf anstehen.

      Die Zuschauer erfahren erst jetzt wer ins Finale kommt. Da nicht verraten wird, wessen Gesicht sich unterm Helm verbirgt, gibt es immer wieder interessante Überraschungen.

      Redner Fritz: „Wir dürfen uns jetzt auf das alles entscheidende Finale freuen. Es wird mit der langen Stange ausgetragen, die Waffe der Meister. Unsere Favoriten heißen Berthold, aus der Leibgarde unseres Königs Lukas den Dritten!“

      Die Zuschauer applaudieren.

      „Und unser zweiter Finalist dieses Kampfes ist …“ Redner Fritz kostet die Spannung für einen kleinen Augenblick aus. „Fürst Albert von Steinberg!“

      Erneuter Beifall.

      Die Kontrahenten nehmen gekonnt die liegende Stange vom Boden, indem sie sie auf ihren Fußspann rollen, den Fuß heben und die Stange in ihre Tatzen führen. Eine besondere Ausrüstung schützt die Kämpfer vor den gefährlichen Stößen ihres Kampfpartners. Die Spitzen der lanzenförmigen Waffen werden entzündet. Sie sind mit Lappen umwickelt, welche mit brennbarer Flüssigkeit präpariert worden sind. Das Ende einer Waffe ist aus Sicherheitsgründen kugelförmig gearbeitet.

      Der Kampf wird freigegeben. Die Kontrahenten bedrohen einander und suchen Lücken, geben oder provozieren diese. Der erste Kontakt ist hergestellt. Berthold will stark nach vorn, doch Fürst Albert von Steinberg manövriert durch gekonnte Fußarbeit den Angriff aus und pariert. Berthold bekommt das sofort mit und löst sich vom Kontakt. Ohne im Geringsten zu Zögern stößt sein Kampfpartner nach vorn. Berthold rechnet damit, pariert den Angriff und will zur Tatze schlagen. Geschickt bringt Fürst Albert seine Tatzen in Schutz, führt mit einer kleinen Kreisbewegung die Stange seines Kontrahenten nach außen und stößt unerbittlich zu. Berthold kann gerade noch ausweichen und stößt tief dagegen. Der Kampf ist voll im Gange. Einer muss jetzt endgültig die Oberhand gewinnen, um den Kampf für sich zu entscheiden. Der Kampf dauert nur noch wenige Augenblicke und Berthold bekommt einen wuchtigen Stoss zum Kopf, dem er nicht mehr ausweichen kann. Dabei katapultiert es ihn so stark nach hinten, daß es ihn aushebt und er ins Wasser stürzt. Fürst Albert von Steinberg sichert sich nach seiner Stossbewegung ab, so als ob er noch mit einem Angriff rechnen müsse. Im nächsten Augenblick lässt er die Stange fallen und eilt seinem Kampfpartner zur Hilfe, den er noch etwas benommen mit dem Wettkampfrichter aus dem Wasser


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