Losing Game. Valuta Tomas

Losing Game - Valuta Tomas


Скачать книгу

      »Was hast du denn?« Verwirrt nimmt er Neves Hand weg.

      »Jake! Halt endlich deine Klappe!! Das ist eine Schülerin von mir, verdammt noch mal« faucht sie und blickt zu Sam auf die Bühne die, wie schon live erlebt, in BH, String und High Heels dort oben steht und um diese verfluchte Stange tanzt.

      »Ich glaube das nicht!« Völlig aus der Fassung, sitzt Neve steif auf ihrem Stuhl und beobachtet, wie sich Sam mit sehr verführerischen Bewegungen vor den Männern räkelt. Lüstern lächelt sie diese in der ersten Reihen an.

      Mit offenem Mund lässt Neve sie nicht aus den Augen. Sie registriert überhaupt nicht mehr, was um sie herum passiert. Sie bekommt weder mit, dass Jake mit ihr redet, noch, dass die Männer in der ersten Reihe Sam begeistert beobachten.

      »Das ist echt zu viel für mich«, stottert Neve geschockt, steht von ihrem Platz auf und geht auf die Toilette. Erschrocken über diese ganzen Erkenntnisse, lässt sie immer wieder kaltes Wasser in ihre Hände laufen, um es sich rücksichtslos ins Gesicht zu schlagen.

      Minuten verbringt sie auf der Toilette, bis sie sich wieder in den Club zurückwagt. Ganz langsam nimmt sie auf dem Stuhl neben Jake Platz, während Sam noch immer auf dieser scheiß Bühne tanzt.

      An der Musik erkennt Neve, dass ihr Auftritt sich dem Ende zuneigt. In dem Moment kommt ihr ein Gedanke, den sie mit sich selbst vereinbaren kann.

      Während Sam ihre letzten Bewegungen auf dieser Drecksbühne macht, steht Neve von ihrem Stuhl auf und beginnt zu applaudieren. Sofort richten sich einige Blicke auf sie. Auch der von Sam. Steif wie ein Brett steht Neve an ihrem Platz und applaudiert Sam zu. Für sie selbst hat das aber eine ganz andere Bedeutung, als wie es bei all den Männern ankommt. Denn für sie ist es eine reife Meisterleistung von unermesslichem Mist, welcher definitiv applaudiert werden muss.

      Sam starrt Neve mit ihren geschminkten Augen fassungslos und zutiefst erschrocken an. Regungslos hockt sie auf der Bühne. Ihre Gesichtszüge entgleiten ihr bis ins tiefste Erdloch, welches sich extra nur für sie auftut.

      Hektisch springt Sam von der Bühne auf und läuft in den Backstage Bereich, während Neve nicht glauben kann, welcher scheiß Film hier läuft. Warum verdammt nochmal macht Sam das? Wieso verkauft sie ihren Körper so oft und auf diese Art und Weise?? Bekommt sie mit ihren Deals in der Gang nicht genug Geld zusammen? Was soll diese verdammte Scheiße??

      Neve weiß es nicht. Im Moment ist es ihr auch egal. Sie ist auf dreihundertsechzig und glaubt in einem verdammt schlechten Horrorfilm zu sein.

      Rasend vor Wut, dreht sie sich zu Jake um und haut ihm gegen die Schulter.

      »Gehen wir«, faucht sie scharf und begibt sich zur Lobby zurück. Dort wartet sie aufgebracht auf ihren Kollegen. Dieser scheint mit dieser ganzen Situation keineswegs klarzukommen, weil er offensichtlich das Schneckentempo eingeschaltet hat und schwerfällig einen Fuß vor den anderen setzt.

      Während Neve am Eingang der Lobby wartet, betritt plötzlich eine größere Traube Männer den Club. Von der Masse gedrängt, muss sie tatsächlich ein paar Schritte in den Club zurückgehen.

      Genervt wartet Neve und beobachtet die lüsternen Männer, die irgendwelchen Dünnpfiff von geilen Ärschen und prallen Titten von sich geben, bis ihre Aufmerksamkeit auf den hinteren Teil des Clubs fällt.

      Sam tritt aus dem Backstage Bereich. Zu Neves Überraschung hat sie zusätzlich zum String noch ein schwarzes Netzshirt an, bei dem nicht nur ihre nackten Brüste, sondern auch ihr restlicher Körper viel zu sehr zur Schau gestellt wird. Frischfleisch eben.

      Sam steuert genau auf sie zu. Neve beginnt in ihrem Kopf schon ein paar Sätze zurechtzulegen um Sam fertig zu machen, als Sam direkt an ihr vorbeigeht und ihr keinerlei Beachtung schenkt. Sie konzentriert sich voll und ganz auf die Männertraube. Sam tritt selbstbewusst mitten zwischen die Kerle. Unverschämt verführerisch lächelt sie in die Runde.

      Aus dem Augenwinkel sieht Neve, dass noch ein paar andere Tänzerinnen ebenfalls den Backstage-Bereich verlassen und auf die Lobby zukommen. Dann hört sie Sams Stimme.

      »Hi, ich bin Hope. Wer von euch süßen Jungs hat mich gebucht?«, säuselt sie, was Neve auf der Stelle die Galle hochkommen lässt. Sofort johlt einer der Männer los und schmeißt seinen Arm in die Luft. Man kann ihm die Freude über so eine schöne Frau nicht nur am Gesicht ablesen. Auch sein kleiner Freund in der Hose freut sich tierisch.

      Neve sieht mit an, wie Sam den jungen Mann an der Krawatte packt und ihn hinter sich herschleift, während die weiteren Tänzerinnen sich um die anderen Männer kümmern.

      Bevor Sam mit dem Typen im Schlepptau im V.I.P. Bereich verschwindet, wirft sie Neve noch einen wütenden Blick zu, der jedoch unberührt an ihr abprallt.

      »Ich krieg echt zu viel!«, flucht Neve wütend und macht den ersten Schritt zum V.I.P Bereich, als auch die anderen Tänzerinnen mit den restlichen Männern dort verschwinden. Sofort hält Jake sie fest.

      »Neve, lass es. Das ist nicht deine Angelegenheit, sie muss selbst wissen was sie tut.«

      »Jake! Sie ist noch immer eine Schülerin von mir. Ich kann doch nicht einfach ruhig hier stehen und dabei zusehen, wie sie wildfremde Männer abschleppt und dann auch noch so tun, als wenn ich nichts gesehen hätte.«

      »Neve, bitte. Es ist schließlich ihr Job.« Ohne auf ihren Kollegen zu hören, geht sie in den V.I.P. Bereich und betritt einen langen Gang, der mit einem gedämpften, ruhigen, hellroten Ton beleuchtet ist. Rechts und links befinden sich je drei Räume, die nicht wie üblich mit Türen, sondern nur mit Vorhängen vom Gang getrennt sind.

      Leise geht sie den Flur entlang und blickt flüchtig in jeden einzelnen Raum. Aus jedem dringt unterschiedlich ruhige Musik, bis sie Sam in dem letzten auf der linken Seite entdeckt. Unauffällig bleibt sie an der Wand stehen, schiebt den Vorhang einen kleinen Spalt zur Seite und sieht, wie der junge Mann, den Sam hinter sich hergezogen hat, auf einer kleinen Couch sitzt. Außer dieser Couch steht nur noch ein Stuhl in dem Raum.

      Auf einmal ertönt leise Musik. Dann beobachtet sie, wie Sam sich dem jungen Mann nähert. Obwohl sie innerlich zu kochen beginnt, bleibt Neve ruhig und lässt ihre Augen nicht von Sam, die vor dem Mann beginnt, sich für ihn sehr erregend, passend zu der Musik tänzerisch zu bewegen.

      Regungslos sieht Neve zu, wie sich Sam nach einiger Zeit auf die Beine des Mannes setzt und sich selbst in dieser Position so bewegen kann, dass es ihn erregt. Als er sie berühren will, nimmt sie seine Hände und schiebt sie von sich weg. Es wird also auch hier die Regel eingehalten, dass nicht angefasst werden darf. Sehr schön.

      Sam steigt wieder von den Beinen des Mannes herunter und tanzt minutenlang vor dem Typen weiter. In dieser Zeit befreit sie sich von ihrem Netzshirt und vom String. Sie setzt sich wieder auf den Schoß des jungen Mannes und beginnt ihre Hüfte kreisend immer schneller vor und zurück zu bewegen. Sie setzt ihre weiblichen Reize bis ins Letzte ein und tut immer wieder so, als wenn sie den Mann küssen würde. Das ganze macht den Kerl so wahnsinnig, dass er irgendwann unter ihren Bewegungen laut aufstöhnt.

      Es vergehen noch ein paar Minuten, in denen der Typ sich von diesem schönen Abend erholt. Er reicht Sam mehrere Scheine, bis er von der Couch aufsteht und in den Club zurück will.

      Als er durch den Vorhang geht, erschrickt er, als er Neve dort stehen sieht, geht aber wortlos an ihr vorbei. Neve blickt zu Sam zurück und beobachtet, wie diese sich wieder anzieht und das verdiente Geld an ihrer Hüfte in den String klemmt.

      Leise betritt sie den kleinen Raum und verharrt in der Bewegung, als sich Sam zu ihr umdreht.

      »Was zur Hölle machst du hier??«, faucht Neve messerscharf.

      »Und, hat es dir gefallen?«, grinst Sam. Sie scheint nicht über Neves Anwesenheit in diesem hinteren Bereich überrascht zu sein scheint.

      »Was??«

      »Ich bin nicht blöd. Ich weiß dass du alles mit angesehen hast. Ich will nur wissen, ob es dir gefallen hat.«

      »Spinnst du? Du glaubst doch wohl selbst


Скачать книгу