Sea and Fall. Svea Dunnabey

Sea and Fall - Svea Dunnabey


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an und bestellten uns Pizza, da weder Jacob noch ich Lust hatten zu kochen. Abends kam Paul, der Freund von Jacob, vorbei und leistete uns Gesellschaft, bis sie irgendwann in seinem Zimmer verschwanden und auch ich zu Bett ging.

      Ich telefonierte auch mit meinen Kindern und versicherte ihnen, dass alles in Ordnung war, weshalb sie beruhigt das Wochenende im Internat blieben. Emma musste zusätzlich trainieren, weil in drei Wochen ein großer Auftritt bevorstand und Ben musste ein Projekt planen. Daher hatte ich noch eine Woche mehr Zeit mich auszuruhen.

      Natürlich dachte ich auch viel über Ethan nach und grübelte immer noch bis zur Verzweiflung. Er rief ein paar Mal auf meinem Mobiltelefon an, aber ich ging nicht ran. Ich hatte Angst davor seine Stimme zu hören und dann wie ein junger verliebter Teenager das Stottern anzufangen. Wahrscheinlich wollte er nur wissen, wie es mir ginge und das brauchte ihn nicht mehr zu interessieren. Die peinliche Stille, oder das unangenehme Gespräch am Telefon wollte ich einfach nicht riskieren.

      Beinahe hatte ich vergessen, dass am Samstagabend eine Jubiläumsfeier der Universität stattfand zu der sowohl jeder Mitarbeiter der Universität als auch alle Geldgeber eingeladen waren. Auch Jacob arbeitete an der Universität, zwar nicht als Dozent der Mathematik, aber der Literatur, weswegen auch er eingeladen war.

      Wir hatten schon vor Wochen geplant, dort zusammen hinzugehen und nun wollte ich ihn nicht hängen lassen. Es ging mir auch schon viel besser. Zwar hatte ich noch ab und an Kopfschmerzen, aber die hielten sich in Grenzen. Mit meinem Fuß konnte ich wieder normal auftreten. Das einzige was man noch sehen konnte, war mein Gipsarm, der mich aber nicht weiter störte.

      Ich zog ein tailliertes, trägerloses, roséfarbenes Kleid an, das bis zum Boden weich herunterfiel. Vorne fiel es glatt, während es hinten eine leichte Wickeloptik aufwies und durch eine große Rose gehalten wurde. Somit wirkte es klassisch, aber dennoch verspielt. Meine Haare hatte ich vorher eingedreht, sodass sie nun lockig herunterfielen. So liebte ich sie am meisten, schön wellig. Zuletzt legte ich noch ein dezentes Make-Up auf, wobei ich meine Augen mit Smokey-Eyes hervorstechen ließ. Dazu noch eine kleine Perlenkette und Perlenstecker für die Ohren und ich war fertig.

      Jacob trug einen schicken, edlen Anzug, allerdings keinen Dreiteiler wie es Ethan tat, aber dennoch elegant. Dazu ein weißes Hemd und eine graue Krawatte. Er sah zum Anbeißen aus und wahrscheinlich würden ihm die Frauen heute Abend wieder hechelnd zu Füßen liegen. Man merkte es ihm einfach nicht an, dass er schwul war.

      Auch ich hatte es nicht bemerkt, bis ich bei ihm einzog und Paul kennenlernte, allerdings hatte ich auch nie irgendwelche Annäherungsversuche bei Jacob unternommen, sodass es nie ein Thema zwischen uns gewesen war. Es war ihm zwar nicht peinlich, aber er wollte es auch nicht jedem direkt auf die Nase binden. Seine engsten Freunde und seine Familie wussten Bescheid und der Rest war ihm egal.

      Um 19 Uhr stiegen wir schließlich ins Taxi und fuhren zur Universität.

      >> Danke, dass du heute mitkommst. Dir geht’s ehrlich gut?<<

      >> Wie oft soll ich dir das noch sagen? Ja! Es geht mir gut.<< sagte ich lächelnd.

      >> Du sagst mir aber sofort Bescheid, wenn irgendetwas ist, dann fahre ich sofort mit dir nach Hause.<<

      >> Versprochen.<<

      Er nickte zufrieden und ergriff meine Hand, die er fest drückte.

      >> Mal so unter uns, du siehst mal wieder umwerfend aus. Ich würde dich direkt hier flachlegen, wenn ich nicht schwul wäre. Aber sag das nicht Paul.<<

      >> Was bist du wieder romantisch heute, aber keine Angst, von mir erfährt er nichts.<<

      >> Immer wieder gerne, meine Süße.<<

      Dabei zog er mich an seine Seite und ließ mich nicht mehr los, bis wir schließlich ankamen.

      Wir waren überpünktlich, aber trotzdem war es schon relativ voll. Jacob nahm sich erst einmal ein Glas Sekt und reichte mir eins mit Orangensaft. Durch die Tabletten gegen die Kopfschmerzen, die ich noch manchmal nahm, durfte ich keinen Alkohol trinken und ich wollte auch keinen. Sekt war einfach nicht mein Geschmack.

      Wir mischten uns unter die Gäste und unterhielten uns mit einigen Kollegen und Freunden von der Arbeit. Jacob kannte eindeutig mehr Leute als ich, sodass ich oft nur an seiner Seite stand und den Gesprächen folgte.

      Im Hauptsaal spielte eine Band klassische Stücke, während nebenan ein Buffet mit kleineren Häppchen aufgebaut war. Die Gäste waren allesamt sehr schick angezogen und bester Laune. Viele sprachen mich auf meinen Gipsarm an und da ich nach dem achten Mal keine Lust mehr hatte, die ganze Geschichte zu erzählen, versteckte ich ihn hinter Jacobs Rücken.

      Wir unterhielten uns gerade mit Susan, als ich meinen Blick durch den Raum schweifen ließ und augenblicklich erstarrte.

      Zwei Augen fixierten und durchbohrten mich regelrecht. Ethan! Was wollte er heute Abend hier? War er einer der Sponsoren? Verdammt. Er stand etwa fünf Meter entfernt und unterhielt sich mit dem Dekan, doch sein Blick war auf mich geheftet und ließ mich einfach nicht los. Wenn er es nicht tat, dann eben ich, dachte ich und drehte mich wieder zu Susan um.

      >> Und Sarah, sehen wir uns Montag zum Mittagessen? Ich habe dir so viel zu erzählen. Ian hat sich gestern mit mir getroffen.<<

      Sie war krampfhaft auf der Suche nach dem Richtigen, weswegen es fast jede Woche ein neuer Kerl war, von dem sie mir vorschwärmte. Trotzdem war sie liebenswürdig, ehrlich und nett, weswegen wir uns gut verstanden und auch schon öfter zusammen ausgegangen waren.

      >> Natürlich. Du musst mir alles erzählen.<<

      >> Darf ich auch mitkommen?<< fragte Jacob übertrieben eifersüchtig, sodass wir beide grinsten, ihn in unsere Mitte nahmen und uns an ihn kuschelten.

      >> Natürlich!<<

      Jacob grinste überglücklich, als plötzlich der Dekan und Ethan zu uns traten.

      >> Dr. Huber, Ms Fraser, Dr. Harris, schön, dass sie heute Abend gekommen sind, darf ich Ihnen Mr. Thatcher vorstellen.<< begrüßte uns der Dekan und wies auf Ethan.

      >> Dr. Harris<< antwortete Ethan kühl.

      >> Ms Fraser.<< begrüßte er Susan schon ein wenig freundlicher, die sofort ihr schönstes Lächeln aufsetzte und sich in Pose stellte. Ian, ihr Flirt von letzter Woche, war anscheinend sofort vergessen, da sie es nun auf Ethan abgesehen hatte.

      >> Dr. Huber, schön sie wiederzusehen, geht es ihnen besser?<<

      >> Es geht mir gut, ja.<<

      >> Sie kennen sich bereits?<< fragte der Dekan verwundert, worauf ich schnell antwortete, bevor Ethan es tun konnte.

      >> Durch den Autounfall, den ich hatte. Der Fahrer des anderen Autos, war Mr. Thatchers Chauffeur.<<

      >> Oh, na dann. Dr. Huber ist eine wahre Bereicherung für unsere Universität. In der Evaluation des letzten Semesters hat sie als eine der Besten abgeschnitten. Die Studenten besuchen ihre Vorlesung mit Begeisterung und scheuen sich nicht vor Arbeit.<< lobte mich der Dekan in den höchsten Tönen, sodass ich am liebsten im Boden versunken wäre.

      >> Das kann ich mir gut vorstellen.<< antwortete Ethan, ohne den Blick von mir abzuwenden.

      >> Mr. Thatcher ermöglicht viele Forschungen an unserer Universität und ich hoffe wir können ihn nächstes Semester dazu überreden, als Gastdozent ein paar Vorlesungen zu übernehmen. Unsere Studenten wären sicherlich hoch erfreut.<<

      >> Das wäre wirklich eine Bereicherung. << entgegnete ich dem Dekan freundlich, aber insgeheim hoffte ich, dass ich ihn nie wieder an der Uni sehen müsste.

      >> Ich werde es mir überlegen und mir gegebenenfalls ein paar Anregungen bei Dr. Huber holen, wenn sie so fähig und beliebt ist bei den Studenten.<< antwortete Ethan ernst und musterte mich nachdenklich.

      Ich wollte


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