Sea and Fall. Svea Dunnabey

Sea and Fall - Svea Dunnabey


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Mann anmachte.

      Er las mir sogar ein paar Zeitungsartikel vor, weil ich so tat, als interessierte mich, was in der Welt so vor sich ging und ich selbst ja nicht lesen durfte. Eigentlich wollte ich aber nur seiner Stimme lauschen und schloss dabei die Augen. Nach ein paar Artikeln über die amerikanische Außenpolitik, einen Kriminellen in Brisbane und irgendeinem seltenen Fisch vor der Küste schlief ich jedoch ein.

      Gegen vier wachte ich wieder auf, als Jacob zusammen mit Dan ins Zimmer kam und ich die Tür hörte.

      >> Hi Süße.<<

      >> Hi.<<

      Jacob sah irritiert zu dem anderen Bett, das neben mir stand und dann zu Ethan, der am Tisch saß und den Laptop gerade ein Stück zur Seite schob und ihn anschaute.

      >> Jacob, Dan, das ist Ethan, der Mann aus dem anderen Wagen.<<

      >> Wir kennen uns bereits.<< fiel mir Jacob immer noch irritiert ins Wort, als er sich zu mir wandte und sich auf mein Bett setzte. Dan küsste mich kurz auf die Wange, bevor er auf dem Stuhl neben meinem Bett Platz nahm und mich mitfühlend ansah.

      >> Ich wollte gerade zu dir, als Jacob meinte, dass du einen Unfall hattest.<<

      >> Es geht mir gut Dan.<<

      >> Weiß Alex schon Bescheid?<<

      >> Nein und ich wüsste auch nicht was ihn das angeht.<<

      >> Ich glaube schon, dass er das gerne wissen würde, immerhin...<<

      >> Dan! Du hast ihn gesehen und auch Lydia. Du hast gehört, was sie zu mir gesagt hat, also bitte sag ihm nichts. Ich möchte keinen unnötigen Ärger mit den beiden.<<

      Er schüttelte frustriert den Kopf, weshalb ich ihn weiterhin fixierte. Er sollte mir bestätigen, dass er Alex nichts sagen würde. Lydia war einfach zu eifersüchtig, weshalb wir uns eine Zeit lang nicht sehen sollten. Außerdem hatte er mich verletzt, da er mich verraten hatte und das wollte ich nicht jetzt schon mit ihm besprechen.

      >> Ist gut.<<

      >> Bevor ich es vergesse, ich soll dich von Susan grüßen und dir gute Besserung wünschen.<<

      >> Danke.<<

      Susan war eine Arbeitskollegin und inzwischen auch gute Freundin von mir, mit der ich oft die Mittagspause verbrachte.

      >> Ich gehe mir kurz einen Kaffee holen, dann könnt ihr in Ruhe reden. Soll ich dir was mitbringen?<< mischte Ethan sich ein, als er aufstand und zur Tür ging.

      >> Nein, danke.<<

      Er nickte und schloss die Tür hinter sich, als Jacob sich auch schon wie ein Panther auf mich stürzte.

      >> Übernachtet er etwa hier?<<

      >> Ja. Ich wollte mich gestern selbst entlassen, weil ich Krankenhäuser doch so hasse und Panikattacken hatte, aber er bestand darauf, dass ich hier blieb, also leistet er mir Gesellschaft, damit ich abgelenkt bin und nicht daran denke, wo ich hier bin.<<

      >> Einfach so?<<

      >> Ich weiß auch nicht, wieso er das macht, aber ich finde es nett.<<

      >> Also seid ihr ein Paar?<< fragte Dan, als Jacob kurz Luft holte.

      >> Nein. Quatsch. Schau ihn dir an. Jemand wie er, kann sich die Frauen aussuchen und hat wahrscheinlich jeden Abend eine andere. Was soll er mit mir wollen?<<

      >> Im Ernst Sarah?<< fragte Jacob frostig.

      >> Jemand wie er steht bestimmt auf Püppchen. So eine schöne Blondine, die nicht so klein ist wie ich. Immerhin ist er zwei Meter groß und ich nur 1,67. So eine wie Lydia würde er wahrscheinlich nehmen und nicht so eine wie mich.<<

      >> Na, dass wollen wir gleich mal sehen.<<

      Ich sah Jacob fragend an, weil ich ihm nicht ganz folgen konnte, als Dan mich unterbrach.

      >> Lydia sieht langweilig aus. So aalglatt und gewöhnlich. Keine Ahnung was er an ihr findet, aber ich weiß, dass er sie sofort fallen lassen würde, wenn er wüsste, dass du ihm noch eine Chance geben würdest.<<

      >> Ich weiß, aber das mit uns ist vorbei und das habe ich ihm am Wochenende auch gesagt. Er soll nach vorne sehen und wenn Lydia die Richtige für ihn ist, dann sollten wir das akzeptieren Dan.<<

      Er zuckte mürrisch mit den Schultern, als Ethan wieder hereinkam und sich mit seinem Kaffee hinsetzte. Wir unterhielten uns noch einige Minuten über Belanglosigkeiten, als meine Kopfschmerzen wieder schlimmer wurden und ich neue Tabletten nahm.

      >> Dann lassen wir dich jetzt besser wieder allein, dann kannst du dich ausruhen.<<

      >> Danke, dass ihr hier wart.<<

      >> Gute Besserung Sarah. Ruf an, wenn du etwas brauchst.<<

      >> Mache ich und grüß Laura und die Kinder von mir.<<

      Dan umarmte mich noch kurz und küsste mich erneut auf die Wange, als er zur Seite trat, damit Jacob sich noch verabschieden konnte.

      >> Ruf mich an, wenn du entlassen wirst, dann hole ich dich ab. Ok?<<

      >> Das brauchst du nicht Jacob.<<

      >> Ich möchte es aber. Ich werde dich abholen, dann fahren wir nach Hause und genießen die Zeit zusammen. Ich habe es schon abgesprochen. Ich kann mir ein paar Tage frei nehmen, dann lassen wir es uns richtig gut gehen.<<

      >> Das sollst du aber nicht, deine Arbeit...<<

      >> Keine Widerrede Süße. Du bist mein ein und alles. Also ruh dich aus und wir sehen uns spätestens morgen wieder.<<

      Er beugte sich vor und strich mir mit seinem Daumen über die Wange, als er mich plötzlich auf den Mund küsste. Zu spät merkte ich, was er damit bezwecken wollte, als ich mich daran erinnerte, was er zum Thema Ethan und mir gesagt hatte. „Das wollen wir doch mal sehen, was er von dir will.“ waren seine Worte gewesen.

      Innerlich versank ich im Boden, sodass ich am liebsten mit Dan und ihm mitgegangen wäre, doch ich würde mich Ethan stellen müssen. Wahrscheinlich kümmerte es ihn nicht die Bohne, da er nichts von mir wollte, doch mich störte dieser Auftritt gewaltig.

      An der Tür drehte sich Jacob noch einmal um und zwinkerte mir zu, was mich noch wahnsinniger machte.

      Ich traute mich nicht zu Ethan zu sehen, doch im Augenwinkel sah ich, dass er mich fixierte, weshalb ich einmal tief durchatmete und meinen Kopf zu ihm herumdrehte.

      >> Gibt es in dem Kaffeeautomaten auch Alkohol?<< fragte ich, um die Situation ein wenig aufzulockern und für mich erträglicher zu machen, doch er verzog keine Miene.

      >> Ich wusste nicht, dass du vergeben bist.<<

      >> Bin ich auch nicht. Jacob ist nur ein guter Freund und mein Mitbewohner.<<

      >> Küsst du alle Mitbewohner und guten Freunde?<<

      >> Nein.<<

      >> Aber?<<

      Er ließ wirklich nicht locker, was mich noch roter werden ließ, wenn das überhaupt noch möglich war. Beschämt schloss ich die Augen und rieb mir mit den Händen über mein Gesicht.

      >> Er war nur ein wenig überrascht, dass du hier übernachtest und den Tag hier verbringst und...<<

      >> Und was?<<

      >> Ethan können wir das nicht einfach lassen? Er ist nicht mein Freund und fertig.<<

      >> Jetzt bin ich aber neugierig.<<

      >> Damit wirst du leben müssen.<<

      Das


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