Forschungsmethoden in der Fremdsprachendidaktik. Группа авторов

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sind jedoch keineswegs obsolet. Diesen Verschiebungen im Fokus fremdsprachendidaktischer Forschungsaktivitäten stehen die Konstanten gegenüber, die sich etwa in den Forschungsfragen zeigen, von denen sich viele – zwar im jeweiligen Zeitraum anders formuliert und fokussiert – mit der Sinnhaftigkeit bestimmter Lehr-Lernziele oder der Wirksamkeit einzelner unterrichtlicher Maßnahmen befassen. Auch die Analyse von Lehr- oder Lernmaterialien ist ein immer wieder aufgegriffenes Forschungsthema. Der Blick in diese reiche Tradition lohnt sich auch heute und in Zukunft.

      › Literatur

      Breymann, Hermann (1895). Die neusprachliche Reform-Literatur 1876–1893. Eine bibliographisch-kritische Übersicht. Leipzig: Deichert.

      Breymann, Hermann (1900). Die neusprachliche Reform-Literatur 1894–1899. Eine bibliographisch-kritische Übersicht. Leipzig: Deichert.

      Comenius, Johann Amos (1643). Janua Linguarum Reserata. Danzig: Hünefeld.

      Doff, Sabine (2008). Englischdidaktik in der BRD 1949–1989. München: Langenscheidt.

      Doyé, Peter/Lüttge, Dieter (1977). Untersuchungen zum Englischunterricht in der Grundschule. Bericht über das Braunschweiger Forschungsprojekt „Frühbeginn des Englischunterrichts“ FEU. Braunschweig: Westermann.

      Falkmann, Christian Friedrich (1839). Einige Bemerkungen über den Unterricht in den neuern Sprachen. Lemgo: Meyer.

      Finkenstaedt, Thomas (1983). Kleine Geschichte der Anglistik in Deutschland. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.

      Franke, Felix (1884). Die praktische Spracherelernung auf Grund der Psychologie und Physiologie der Sprache dargestellt. Heilbronn: Henninger.

      Germain, Claude (1993). Évolution de l’enseignement des langues: 5000 ans d’histoire. Paris: CLE international.

      Götze, Lutz/Helbig, Gerhard/Henrici, Gert/Krumm, Hans-Jürgen ( 2010). Die Strukturdebatte als Teil der Fachgeschichte. In: Krumm, Hans-Jürgen/Fandrych, Christian/Hufeisen, Britta/Riemer, Claudia (Hg.). Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Ein internationales Handbuch. 1. Halbband. Berlin: de Gruyter, 19–34.

      Halliday, M.A.K./Mclntosh, Angus/Strevens, Peter (1964). The Linguistic Sciences and Language Teaching. London: Longmans.

      Hüllen, Werner (1991). Honi soit qui mal y pense. Fremdsprachenforschung in Deutschland. Zeitschrift für Fremdsprachenforschung 2 (2), 4–15.

      Hüllen, Werner (2005). Kleine Geschichte des Fremdsprachenlernens. Berlin: Schmidt.

      Kahl, Peter W./Knebler, Ulrike (1996). Englisch in der Grundschule und dann? Evaluation des Hamburger Grundschulversuchs Englisch ab Klasse 3. Berlin: Cornelsen.

      Kelly, Louis G. (1969). 25 Centuries of Language Teaching. 500 BC – 1969. Rowley (Mass.): Newbury House.

      Klinghardt, Hermann (1888). Ein Jahr Erfahrungen mit der neuen Methode. Bericht über den Unterricht mit einer englischen Anfängerklasse im Schuljahr 1887/88. Zugleich eine Anleitung für jüngere Fachgenossen. Marburg: Elwert.

      Klippel, Friederike (1994). Englischlernen im 18. und 19. Jahrhundert. Die Geschichte der Lehrbücher und Unterrichtsmethoden. Münster: Nodus.

      Klippel, Friederike (2013). Die neusprachliche Reformbewegung im Unterrichtsalltag: Frühe Handlungsforschung. In: Klippel, Friederike/Kolb, Elisabeth/Sharp, Felicitas (Hg.). Schulsprachenpolitik und fremdsprachliche Unterrichtspraxis. Historische Schlaglichter zwischen 1800 und 1989. Münster: Waxmann, 125–138.

      Kohl, Norbert/Schröder, Konrad (1972). Bibliographie für das Studium der Anglistik III. Englische Fachdidaktik. 2 Bände. Frankfurt am Main: Athenäum.

      Königs, Frank (2003). Teaching and Learning Foreign Languages in Germany: a personal overview of developments in research. In: Language Teaching 36 (4), 235–251.

      Mager, Carl Wilhelm (1846). Die genetische Methode des schulmäßigen Unterrichts in fremden Sprachen und Litteraturen. 3. Bearb. Zürich: Meyer und Zeller.

      Ostermeier, Christiane (2012). Die Sprachenfolge an den höheren Schulen in Preußen (1859–1931). Stuttgart: ibidem.

      Riedl, Michael (2005). Hermann Wilhelm Breymann (1843–1910) – Ein bayerischer Neuphilologe und Hochschulreformer. In: Hüllen, Werner/Klippel, Friederike (Hg.). Sprachen der Bildung – Bildung durch Sprachen im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts. Wiesbaden: Harrassowitz, 229–246.

      Sauer, Helmut (2006). Dissertationen, Habilitationen und Kongresse zum Lehren und Lernen fremder Sprachen. Eine Dokumentation. Tübingen: Narr.

      Seidelmann, Christian Friedrich. (1724 / 1984). Tractatus Philosophico-Philologicus de Methodo Recte Tractandi Linguas Exoticas Speciatim Gallicam, Italicam et Anglicam. Facsimile und Übersetzung von Franz-Josef Zapp and Konrad Schröder 1984. Augsburg: Universität Augsburg.

      Smith, Richard (2016). Building ‚Applied Linguistics Historiography‘: Rationale, Scope, Methods. In: Applied Linguistics 37, 71–87.

      Strauß, W.H. (Hg.) (1985). 150 Jahre Methodik des Englischunterrichts als Wissenschaft und akademisches Lehrfach. Probleme und Entwicklungstendenzen in Vergangenheit und Gegenwart. Internationales Symposium aus Anlaß des 575-Gründungsjubiläums der Universität Leipzig am 25. und 26. Oktober 1984. Augsburg: Universität.

      Wheeler, Garon (2013). Language Teaching Through the Ages. New York und London: Routledge.

      3.1 Historische ForschunghistorischeForschungForschunghistorische

      Friederike Klippel

      Die Beschäftigung mit der Geschichte von Fächern und Disziplinen hat in den Fachdidaktiken eine gewisse Tradition, wenngleich fachhistorische Forschung meist nur ein Minderheiteninteresse darstellt. Der Großteil gegenwärtiger Forschungstätigkeit in der Fremdsprachendidaktik befasst sich verständlicherweise mit Fragen, die aus der Gegenwart erwachsen oder die nahe Zukunft der Fachdidaktiken und ihres Praxisfelds betreffen und nimmt dazu vorliegende Forschungsergebnisse nur aus einem Zeitraum von wenigen Jahren zur Kenntnis. Bestenfalls findet man in den jeweiligen Einleitungen kurze Hinweise auf die Genese des Forschungsfeldes und einige seiner früheren Erträge. Weiter zurückliegende Forschung wird in der Regel bei dieser ‚Einleitungshistorie‘ kaum berücksichtigt; auch findet eine intensive Auseinandersetzung mit Traditionen, früheren theoretischen Überlegungen und gelebter Praxis meistens nicht statt. Dadurch gehen wichtige Erkenntnisse, weiterhin gültige theoretische Annahmen und Wissensbestände sowie auch das Wissen über erfolgreiche Praktiken verloren. Es bedarf daher auch der gezielten historischen Forschung.

      Historische Forschung in der Fremdsprachendidaktik kann insofern eine gewisse fachliche Kontinuität herstellen, ein Bewusstsein für fundamentale Fragen und Entwicklungen schaffen und zur Selbstreflexion und Selbstvergewisserung der Disziplin beitragen. In der rückblickenden Analyse von Entwicklungen, Theorien, Praktiken, Materialien und institutionellen sowie individuellen Lehr-/Lernsituationen besitzt die fachdidaktisch historische Forschung Schnittstellen zu historischer Bildungsforschung und zur Wissenschaftsgeschichte ebenso wie zu Ideen- und Kulturgeschichte, denn Lehren und Lernen war immer Teil kultureller Praktiken.

      3.1.1 Die Anfänge fremdsprachendidaktischer historischer Forschung um 1900

      Die Forschung zur Geschichte des Fremdsprachenlehrens und -lernens setzt in Deutschland gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein. Das erklärt sich aus einer Reihe von Entwicklungen: Zum ersten etablierten sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts sowohl die modernen Sprachen als Unterrichtsfächer an den höheren Schulen als auch die Neuphilologien als forschende und lehrerbildende Disziplinen an den Universitäten; zum zweiten entstand im Zuge dieser Konsolidierungen eine selbstbewusste, gebildete und wissenschaftlich interessierte Lehrerschaft, deren forschende Neugier sich auch auf die historischen Wurzeln des eigenen Tuns richteten. Zum dritten gab es mit den ab 1824 jährlich zu erstellenden SchulprogrammSchulprogrammen, die


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