In der inneren Welt (Band 2). Hero Leander

In der inneren Welt (Band 2) - Hero Leander


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verwundert an. „Wie kommst du denn darauf?“

      „Warte es ab. Heute Abend wirst du wissen, warum ich das sage.“

      Sie standen auf und gingen ihren täglichen Geschäften nach. Marina und Wolfgang gingen auf ihre Arbeit und Diana in den Kindergarten.

      Während ihrer Arbeit war Marina unkonzentriert. Sie glaubte ihrem Wolfgang, aber trotzdem war da eine andere Frau, die er noch liebte. Das hatte sie deutlich gespürt. Daran konnten auch seine Beteuerungen nichts ändern. Marina hatte Angst um das Glück in ihrer kleinen Familie. Wer war diese Frau, die Wolfgang immer noch liebte und wieso beteuerte er, dass das nichts mit ihr zu tun hätte. Das ergab keinen Sinn.

      Als Marina ihre Tochter am Nachmittag vom Kindergarten abholte und mit ihr anschließend nach Hause ging, fragte die kleine Diana: „Mama! Warum bist du so traurig? Ich war doch ganz lieb.“

      Da blieb Marina stehen, ging in die Hocke und drückte ihre kleine Tochter ganz fest an sich. Tränen liefen über ihr Gesicht.

      „Mama, meine liebe Mama, ich war wirklich lieb.“ Und Diana umarmte ihre Mama ganz toll.

      „Ja, du warst ganz lieb. Ich weiß. Es hat nichts mit dir zu tun, mein kleiner Engel.“

      „Aber du bist ganz traurig. Ist es schlimm?“

      „Ich weiß es selbst nicht, Diana. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Mit dir hat das wirklich nichts zu tun. Komm, wir gehen schnell nach Hause.“

      Marina stand auf, nahm die kleine Hand ihrer Tochter und sie gingen weiter. Unterwegs kauften sie noch Verschiedenes ein und Marina versuchte ihre innere Unruhe so gut sie konnte zu verbergen. Doch sie hatte Angst vor dem, was Wolfgang ihr erzählen würde. Sie hatte Angst vor der fremden Frau, die Wolfgang noch so viel bedeutete. Auch wenn er betonte, dass das ihre Beziehung nicht berühren würde. Marina sah das anders. Ihr Glück, ihre ganze Zukunft war plötzlich nicht mehr so sicher, wie sie bis dahin dachte. Auch wenn Wolfgang ihr versicherte, dass er sie gar nicht treffen kann. Was ist, wenn er dieser Frau zufällig wieder begegnete? Auf dem Mars war sie nicht. Also könnten sich doch ihre Wege rein zufällig kreuzen. Vor diesem Zufall hatte Marina große Angst.

      „Mama. Seit wann essen wir Margarine?“ Marina kam wieder in die Wirklichkeit zurück und starrte auf ihre Hand, in der sie eine Margarine hielt. Schnell legte sie diese zurück ins Regal. Dann sah sie in ihren Einkaufswagen und überflog alles noch einmal. Ja, der Rest war in Ordnung.

      Nun gingen sie durch die Kasse und anschließend nach Hause. Hier bereitete Marina das Abendbrot vor und spielte mit ihrer Tochter bis Wolfgang kam.

      Als er seine Frau beim Abendbrot genauer ansah, erschrak er leicht. Wie hatte sich seine Marina doch verändert. Ganz ängstlich sah sie ihn an. Er nahm ihre Hand und streichelte sie.

      „Bitte vertrau mir. Es ist nicht so, wie du glaubst“, versicherte er ihr aufs Neue.

      Gern hätte sie ihm geglaubt, aber die Zweifel nagten ständig an ihr. Wenn er diese Frau noch so liebte, dann irrt er sich vielleicht selbst? Voller Ungeduld erwartete Marina den Moment, an dem Diana ins Bett ging.

      Als es dann so weit war, setzte sich Marina in ihre Sesselecke und wartete auf Wolfgang. Er brachte völlig unerwartet eine Flasche Wein und zwei Gläser. Dann stellte er noch eine Kerze mit auf den kleinen Tisch und brannte sie an. Nun schenkte er die Gläser ein und setzte sich.

      „Lass uns zuerst anstoßen“, begann er das Gespräch.

      Sie erhoben ihr Glas und stießen an, aber auf was. Marina wusste es nicht. Ihr ganzer Körper war in Unruhe. Ihre Hand zitterte leicht.

      Da begann Wolfgang. „Eines musst du mir glauben, Marina. Ich könnte Diane nicht einmal treffen, wenn ich es wollte. Ihre Welt ist mir verschlossen.“

      „Das verstehe ich nicht“, entgegnete sie verwundert.

      „Weißt du, es begann ganz harmlos, als ich vor acht Jahren, also 2007, einen einfachen Wanderurlaub machen wollte.“ Und er erzählte von Wassili und der Empfehlung, das Sonnenobservatorium in Goseck zu besuchen.

      „Goseck? Das gleiche Goseck, in dem wir mit dem Chor waren?“

      „Ja, Marina. Es ist das gleiche Goseck. Deshalb hatte ich mich auch so gewundert, als du damals davon erzählt hattest. Das Sonnenobservatorium hat man aber erst so um die vergangene Jahrtausendwende entdeckt und nachkonstruiert. Als wir mit dem Chor dort waren, wusste von der Existenz dieser Anlage noch niemand etwas.“

      Dann erzählte Wolfgang von der Meditation und davon, dass er dadurch in Posid landete. So erfuhr Marina die ganze Geschichte bis zum Schluss, als er sich von Diane und den anderen trennen musste.

      Es war inzwischen schon nach Mitternacht, als Wolfgang endlich seine Erzählung beendete. Marina sah ihn anschließend ungläubig an. Durch diese Geschichte ging sie etwas auf Abstand zu Wolfgang. „Du bist dir sicher, dass du dir das alles nicht nur einbildest? Die Erde ist doch innen flüssig. Das weiß doch jedes Kind!“

      Wolfgang schüttelte den Kopf. „Das habe ich auch einmal gedacht. Warte!“ Er stand auf und verließ das Zimmer. Kurz darauf kam er mit einem kleinen Kästchen wieder. Er öffnete es und entnahm ihm ein gläsernes Schmuckstück. „Weißt du, was das ist?“

      „Ja. Das liegt so lange ich dich kenne in deinem Nachttisch.“

      „Ja. Aber was ist das?“

      „Eine gläserne Sonne würde ich sagen. Was ist daran so besonders?“

      Wolfgang nickte so vor sich hin. „Das ist kein Glas. Es ist Bergkristall in einer Reinheit, wie sie auf unserer Welt überhaupt nicht vorkommt. Und dieses Amulett ist die Sonne von Atlantis. Es ist von ihr.“

      Marina merkte, wie dieses Schmuckstück ihren geliebten Mann stark bewegte. „Wirf es doch weg, wenn es in dir solche Erinnerungen weckt.“

      „Niemals! Es ist die einzige Erinnerung, die ich an sie habe. Bitte versuche das zu verstehen.“

      Nun hatte Marina wirklich Angst um ihn. Aber nicht, weil er eine andere liebte, sondern weil sie glaubte, dass er geistig verwirrt war.

      „Du glaubst mir nicht? Morgen ist Sonnabend, da kann ich es dir beweisen. Jetzt gehen wir aber besser schlafen.“

      Marina wusste nicht, warum für ihn der Sonnabend so wichtig war. Und sie wusste auch nicht, was er mit Beweisen meinte. Auf eine Art hoffte sie, dass ihr Wolfgang doch nicht geistesgestört war, aber das, was er erzählt hatte, konnte unmöglich wahr sein.

      Als sie am nächsten Früh aufstanden, sah Wolfgang verändert aus, als hätte er geweint. Marina war erschrocken. So hatte sie ihren Mann noch nie gesehen. Trotzdem fragte sie ihn nicht. Es konnte ja nur mit dieser Diane zusammen hängen. Und dieses Thema wollte Marina unbedingt vermeiden.

      Nach dem Frühstück lud Wolfgang seine Familie zu einem Stadtbummel ein. Sie fuhren mit der S-Bahn in die Innenstadt von Leipzig und dort steuerte er ein führendes Juweliergeschäft an. In dem Geschäft ließ er sein Amulett schätzen. Die Verkäuferin meinte, dass das nur der Chef machen könne. Sie ging nach hinten und ein älterer Mann kam mit ihr nach vorn.

      „Sie wollen diesen Glasschmuck schätzen lassen?“, fragte dieser etwas gelangweilt.

      „Das ist kein Glas. Es ist Bergkristall!“

      „Was? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? So sauberen Bergkristall gibt es gar nicht!“

      „Bitte überprüfen Sie es!“

      „Na, dann geben Sie mir mal ihr tolles Schmuckstück.“

      Wolfgang gab es ihm. Er drehte es in der Hand. Hielt das Amulett gegen das Licht.

      „Da hat Ihnen der Verkäufer dieses Amuletts aber einen schönen Bären aufgebunden. Das ist reines Gla … Moment mal!“

      Plötzlich sah sich der Juwelier das Schmuckstück genauer an. Nahm aus einem Schubfach eine Lupe und betrachtete das Amulett damit intensiv.

      „Das


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