In der inneren Welt (Band 2). Hero Leander

In der inneren Welt (Band 2) - Hero Leander


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den Kopf.

      Diane überlegte lange und kam zu einem Entschluss. „Gut. Ich beweise es dir und deiner Mama, denn sie glaubt mir auch nicht so richtig. Wann wird es bei euch dunkel?“

      „Was soll denn das? Was hat das mit dem Dunkelwerden zu tun? Jeder weiß, dass es zurzeit zwischen vier und fünf dunkel wird.“

      „Nun, ich weiß es nicht. Bei uns ist das nämlich anders. So haben wir bis dahin noch etwas Zeit. Und sobald es dunkel ist, werde ich euch die innere Welt zeigen, wenn ihr wollt.“

      „Waaas? Wie denn?“, fragte Diana jetzt völlig aufgeregt.

      „Mit dem Transporter, mit dem ich durch die Südpolöffnung hierher gekommen bin.“

      „Was denn, Sie wollen mit einem Transporter bis zum Südpol und dann ins Erdinnere fahren? Na dann viel Spaß!“

      „Nicht fahren. Fliegen!“

      „He? Fliegen? Mit einem Auto?“ Das war für Diana zu viel.

      Da mischte sich Wolfgang in den Dialog zwischen Diane und seiner Tochter ein. „Mit Transporter meint Diane eine Art Mini-UFO für Kurzstrecken. Habe ich das so richtig erklärt?“

      Diane nickte und lächelte besonders Diana an.

      „UFO? Sie wollen sagen, Sie sind mit einen UFO gekommen und das steht hier vorm Haus?“

      Da lachte Diane und schüttelte den Kopf. „Nein. Vor euerm Haus steht mein Transporter natürlich nicht, aber der Rest stimmt. Ich darf hier nicht sichtbar landen, weil das viele Menschen noch verunsichern würde. Deshalb bin ich heute früh, bevor es hell wurde, außerhalb der Stadt gelandet und habe mir eure Stadt angesehen, bevor ich hierher kam. Dein Papa hat mir vor vielen Jahren von seiner Stadt erzählt und ich war neugierig. Ich habe sie heute zum ersten Mal gesehen.“

      „Und Sie wollen uns wirklich mit Ihrem UFO mitnehmen?“

      „Ja, wenn ihr wollt. Ich will euch nur kurz die innere Welt zeigen, damit ihr mit glaubt. Solange du und deine Mama mir nicht vertrauen könnt, wird es keine Harmonie zwischen uns geben.“

      Nun sah Diana ihre Mutter an. „Kommst du mit? Ich bin bereit!“

      „Ich auch!“, meldete sich Wolfgang.

      „Und Sie haben wirklich ein UFO?“, fragte Marina ängstlich.

      „Es gehört mir nicht. Ich benutze es nur. Aber das geht erst, wenn es dunkel ist, damit wir ungesehen von anderen starten können. Gibt es hier in der Nähe eine größere Fläche, wo uns der Transporter aufnehmen kann?“

      „Ich denke, er steht hier irgendwo?“, frage Diana enttäuscht.

      „Das würde zu viel Aufsehen erregen. Noch müssen wir ungesehen starten und landen. Später können wir das dann sicher auch offiziell tun. Der Transporter wartet im Orbit darauf, dass ich ihn rufe.“

      „Wo?“, fragte Wolfgangs Tochter erstaunt und starrte Diane mit großen Augen an.

      „Außerhalb der Lufthülle, wo er für die Augen der Menschen nicht sichtbar ist.“

      „Wie viel Platz braucht er zum landen?“, fragte jetzt Wolfgang.

      „Du kennst die Transporter. Sie haben sich nicht verändert“, entgegnete Diane.

      „Dann weiß ich, wohin wir müssen. Ich kenne so eine Fläche und weit ist es auch nicht.“

      „Papa, du glaubst ihr wirklich?“

      „Ja natürlich! Ich habe Diane in der inneren Erde getroffen. Damals, bevor ich deine Mama kennen gelernt habe. Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt an dem ihr euch besser bekannt machen solltet.“ Er sah Diane an und sie nickte. Da sagte er: „Vielleicht solltet ihr mit dem Du beginnen. Diane ist nicht nur meine Freundin. Sie will auch eure Freundin sein und ganz bestimmt niemandem weh tun; auch dir nicht, Marina.“

      Diane nickte.

      „Gut, ich heiße Diana“, und sie gab dem großen Gast die Hand.

      Diane nahm sie und entgegnete: „Ich bin Diane aus Posid.“

      „Ich bin Marina“, sagte Wolfgangs Frau kleinlaut und streckte Diane ängstlich die Hand hin.

      „Marina, ich bin ganz bestimmt nicht gekommen um euer Glück zu stören. Ich will dir auch deinen Mann auf keinen Fall wegnehmen.“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Wolfgang weiß, dass es bei uns so etwas wie Eifersucht nicht gibt. Ich wollte ihn nach der langen Zeit nur besuchen und euch dabei kennen lernen.“

      „Woher wussten … weißt du von uns?“, fragte Marina skeptisch.

      „Aus Wolfgangs Träumen. Ich hatte manchmal Kontakt zu ihm, wenn er besonders intensiv an mich dachte. Ich konnte ihn aber nur im Traum kontaktieren. Hat er nie davon gesprochen?“

      Marina schüttelte den Kopf und sah dabei Wolfgang an. Jetzt versuchte er das zu erklären.

      „Seit Marina von dir weiß, war sie immer sehr traurig, wenn es um dich ging. Deshalb habe ich nicht von dir sprechen wollen, wenn du mir im Traum erschienen bist. Sie hätte das vermutlich ganz anders aufgefasst, als es gemeint war. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob ich mir das vielleicht nur eingebildet hatte. Die Träume waren also alle wahr und du hast sie mir geschickt?“

      Diane nickte. „Es war die einzige Kontaktmöglichkeit mit dir.“

      „Und wie soll es jetzt weiter gehen?“, fragte Marina berechtigt.

      „Na erst einmal der UFO-Flug. Dunkel genug ist es ja inzwischen. Ich will schon wissen, ob das wirklich stimmt, was Diane die ganze Zeit behauptet“, warf Diana ein.

      „Gut! Gehen wir“, sagte Wolfgang und stand auf.

      „Du glaubst wirklich, wir werden ein UFO sehen?“, fragte Diana immer noch ungläubig ihren Papa.

      „Glauben? Ich weiß es! Schließlich bin ich mit so einem Ding schon mehrmals geflogen.“

      „Irre!“, war Dianas ganze Antwort.

      Sie verließen nun die Wohnung und Wolfgang führte sie jetzt zu einem ehemaligen Industriegrundstück, welches seit Jahren unbebaut war und an einer Bahnbrücke lag.

      „Hier stand früher mal eine Gießerei. Doch nach der Wende hat man alles abgerissen und seit dem ist hier freie Fläche. Entspricht das deinen Vorstellungen, Diane?“

      Sie sah sich um und nickte. Es waren keine Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe und der Platz war viel größer als notwendig. Dunkel genug war es auch. Also rief sie den Transporter telepathisch.

      Es dauerte gar nicht lange, als Diana ein merkwürdiges Geräusch in der Luft hörte, welches immer näher kam. Es klang wie der Brenner bei einem Heißluftballon, nur war es ein Dauerton und leiser.

      Plötzlich fiel ein Schatten direkt neben ihnen zu Boden. Diane ging auf ihn zu und eine kaum wahrnehmbare Öffnung zeigte sich.

      „Schnell einsteigen. Es ist wichtig, dass uns niemand sieht.“

      Wolfgang ging gleich hinter Diane hinterher. Diana wollte auch, aber ihre Mutter traute sich nicht so richtig. Da wurde sie von ihrer Tochter an die Hand genommen und mit in das UFO gezogen. Sofort schloss sich die Öffnung hinter ihnen. Diana schaute sich nun um. Innen war ein kreisrunder Raum, aber nicht wirklich größer als ihr Wohnzimmer zu Hause. Über ihnen war eine Kuppel und unten ein normaler glatter Fußboden. An der ringförmigen hüfthohen Außenwand konnte Diana eine schmale, leicht schräge tischartige Fläche erkennen, die ringförmig den Innenraum nach außen begrenzte und auf der einige Felder leuchteten. Direkt darüber begann die Kuppel. Vor dieser Apparatur befand sich eine ringförmige Bank, auf die sich nun Diane und ihr Papa setzten. Mehr war in diesem UFO nicht zu erkennen.

      Diana und ihre Mama setzten sich nun ebenfalls mit dem Rücken zur Ringapparatur. Dabei stellten sie fest, dass die Sitzbank angenehm weich, aber etwas zu hoch war. Ihre Füße baumelten in der Luft. Wolfgang erkannte an ihren Gesichtern,


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