Unternehmenskauf bei der GmbH. Stephan Ulrich

Unternehmenskauf bei der GmbH - Stephan Ulrich


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Fähigkeiten), – einer Würdigung des Produktportfolios, – einer Analyse von Absatzkanälen, Kundenstamm, Kundenloyalität und Fluktuationsintensität, – einer Profilierung der wesentlichen Erfolgsfaktoren sowie einer Einschätzung der Kapitalkraft (zur Finanzierung von Umlaufvermögen und Sachinvestitionen).

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      Abb. 3:

      Eckpunkte der Unternehmensanalyse (Quelle: Bain & Company, Inc.)

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      Ziel der Markt- und Wettbewerbs-Due Diligence ist die Beurteilung der Marktattraktivität und „ability to win“ des Zielunternehmens – bei der „ability to win“ unterscheiden Investoren häufig zwischen der Betrachtung bei Übernahme und einem „Zielfoto“ nach Umsetzung von unternehmenswertsteigernden Maßnahmen (s. Abb. 4).

      Abb. 4:

      Zusammenfassung Markt- und Wettbewerbs-Due Diligence (Quelle: Bain & Company, Inc.)

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      2. Kapitel Due Diligence › F. Bilanzielle und Finanzwirtschaftliche Due Diligence

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      Unter dem in Literatur und Praxis häufig verwendeten Begriff Financial Due Diligence werden die Teilbereiche Bilanzielle Due Diligence sowie Finanzwirtschaftliche Due Diligence subsummiert. Während die bilanzielle Due Diligence sich schwerpunktmäßig mit Ansatz und Bewertungsfragen der Vermögensgegenstände und Schulden befasst, ist die finanzwirtschaftliche Due Diligence eher zahlungsstromorientiert und bezieht sich auf die Analyse der Finanzlage des Zielunternehmens.

      Anmerkungen

       [1]

      Pomp Praxishandbuch Financial Due Diligence, 2015, S.1.

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      Ziel der bilanziellen Due Diligence ist die Verifizierung der Abbildung des Unternehmensgeschehens in den Systemen des Rechnungswesens und der Management-Informationen für die Vergangenheit, um daraus Erkenntnisse über die Zuverlässigkeit und inhaltlichen Qualität dieser Informationen zu gewinnen. Daneben soll die financial Due Diligence dem potentiellen Erwerber die relevanten Informationen hinsichtlich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie den darauf aufbauenden Planungsrechnungen des Zielobjekts liefern, um eine Aussage zu den beiden Krenfragen treffen zu können:

Ergeben sich aus der Analyse der bilanziellen Gegebenheiten wesentliche Erkenntnisse, die für die Kaufpreisverhandlungen relevant sind bzw. im Kaufvertrag Berücksichtigung finden sollten (Deal Issues)?
Ergeben sich aus der Analyse der finanziellen Situation des Zielunternehmens wesentliche Erkenntnisse, die zu einem Abbruch der Transaktion führen (Deal Breaker)?

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      Auch die Kostenstruktur ist zu analysieren. Dabei kann man sich auf einige zu ermittelnde Kennzahlen beschränken. Wichtig ist die Analyse von Kosten aufgrund längerfristiger Verträge wie z.B. Personal, Miete und Leasing. Da die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge für eine Analyse des operativen Geschäfts nicht von großer Relevanz sind, werden sie in der Regel ausschließlich nach Auffälligkeiten und Besonderheiten durchgesehen.

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      Während die Analyse der Ertragslage dazu dient, die künftige Ertragskraft des Zielobjektes zu hinterfragen, geht es bei der Analyse der Vermögenslage in erster Linie darum, Risiken festzustellen, die in den Jahresabschlüssen nicht berücksichtigt sind. Es geht also um die Frage der Überbewertung von Vermögensgegenständen und der vollständigen Erfassung und „richtigen“ Bewertung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Auch die Identifizierung nicht betriebsnotwendigen Vermögens, das nach der Transaktion liquiditätswirksam veräußert werden kann bzw. noch durch den Altgesellschafter vor der Transaktion zu veräußern ist, ist Gegenstand der Analyse der Vermögenslage.

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