Recht im E-Commerce und Internet. Jürgen Taeger
2003, 730, 731f.; Glossner, in: Leupold/Glossner, MAH IT-Recht, 2013, Teil 2, Rn. 43; Redeker, in: Redeker, IT-Recht, 2020, Kap. D, Rn. 914. 20 http://www.apple.com/apple-pay/. 21 https://www.android.com/pay/. 22 https://www.paydirekt.de/. 23 Kitz, in: Hoeren/Sieber/Holznagel, Multimedia-Recht, 2021, Kap. 13.1, Rn. 181. 24 BGH, Urt. v. 8.6.2011 – VIII ZR 305/10, NJW 2011, 2643; OLG Hamburg, Beschl. v. 12.9.2007 – 5 W 129/07, K&R 2007, 655. 25 OLG Hamburg, Beschl. v. 14.2.2007 – 5 W 15/07, CR 2007, 455. 26 Zur Angebotsrücknahme durch Verkäufer bei möglicher Irrtumsanfechtung BGH, Urt. v. 23.9.2015 – VIII R 284/14, NJW 2016, 395; Urt. v. 8.1.2014 – VIII ZR 63/13, K&R 2014, 263 m. Anm. Kremer, jurisPR-ITR 5/2014 Anm. 6; siehe auch zur vorzeitigen Beendigung einer eBay-Auktion aufgrund eines Fehlers bei der Mindestpreisangabe OLG Hamm, Urt. v. 4.11.2013 – 2 U 94/13, K&R 2014, 125; a.A. AG Darmstadt, Urt. v. 25.6.2014 – 303 C 243/13, MMR 2014, 602, wonach der Verkäufer einer eBay-Auktion sein Angebot jederzeit ohne Vorliegen besonderer Gründe abbrechen könne, wenn die Laufzeit bis zum Auktionsende noch länger andauere. 27 BGH, Urt. v. 23.9.2015 –VIII ZR 284/14, NJW 2016, 395; BGH, Urt. v. 8.1.2014 – VIII ZR 63/13, K&R 2014, 263, und BGH, Urt. v. 8.6.2011 – VIII ZR 305/10, K&R 2011, 575 m. Anm. Weller, jurisPR-ITR 18/2011 Anm. 3. 28 Dietrich, K&R 2002, 138, 139 m.w.N.; Dethloff, JURA 2003, 730, 733f.; Hoeren, Internet- und Kommunikationsrecht, 2. Aufl. 2012, Rn. 428. 29 Vgl. Hoeren, in: Taeger/Pohle, Computerrechts-Handbuch, 2018, Teil 14, vertragsrechtliche Fragen, Rn. 15; Kitz, in: Hoeren/Sieber/Holznagel, Multimedia-Recht, 2021, Kap. 13.1, Rn. 80ff. m.w.N. 30 Herget/Reimer, DStR 1996, 1288, 1291; Taupitz/Kritter, JuS 1999, 839, 841; Fritzsche, JA 2006, 674, 679. 31 https://www.whatsapp.com/?l=de. 32 https://www.threema.ch. 33 Vgl. BGH, Urt. v. 3.11.1976 – VIII ZR 140/75, BB 1977, 67; Dietrich, K&R 2002, 138, 139; Wertenbruch, JuS 2020, 481, 484 m.w.N. 34 Dörner, AcP 202 (2002), 363; Wertenbruch, JuS 2020, 481, 484. 35 Vgl. Hoffmann, Beilage zu NJW 2001, Heft 14, 1, 6; Wertenbruch, JuS 2020, 481, 483; zu den Beweisproblemen beim Zugang von E-Mails und anderen Online-Willenserklärungen Ernst, MDR 2003, 1091, 1092ff. 36 LG Bonn, Urt. v. 10.1.2014 – 15 O 189/13, MMR 2014, 709, 711; so auch Wertenbruch, JuS 2020, 481, 484. 37 Glossner, in: Leupold/Glossner, MAH IT-Recht, 2013, Teil 2, Rn. 36; Hoeren, Internet- und Kommunikationsrecht, Rn. 429; Hoffmann, Beilage zu NJW 2001, Heft 14, 1, 7f. 38 Spindler, in: Spindler/Schuster, Recht der elektronischen Medien, 2019, BGB, § 147 Rn. 5. 39 BGH, Urt. v. 26.1.2005 – VIII ZR 79/04, K&R 2005, 176. 40 Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts v. 26.11.2001, BGBl. I 2001, S. 3138. 41 Zum Begriff elektronischer Rechtsverkehr siehe Kap. 4, Rn. 40ff. 42 Zur elektronischen Bestellbestätigung siehe Kap. 5, Rn. 198f. 43 Zum Widerrufsrecht ausführlich Kap. 6. 44 BGH, Urt. v. 16.10.2012 – X ZR 37/12, NJW 2013, 598, 599; Schirmbacher, in: Spindler/Schuster, Recht der elektronischen Medien, 2019, BGB, § 312i Rn. 53; Wendehorst, in: MüKo-BGB, § 312i Rn. 93; a.A. für geschäftsähnliche Handlung Hassemer, MMR 2001, 635. 45 Dazu mehr in Kap. 5, Rn. 199. 46 Glossner, in: Leupold/Glossner, MAH IT-Recht, Teil 2, Rn. 47; Spindler, in: Spindler/Schuster, Recht der elektronischen Medien, 2019, Vorb. §§ 116ff. BGB Rn. 8. 47 AG Butzbach, Urt. v. 14.6.2002 – 51 C 25/02 (71), CR 2002, 765. 48 LG Essen, Urt. v. 13.2.2003 – 16 O 416/02, MMR 2004, 49. 49 LG Köln, Urt. v. 16.4.2003 – 9 S 289/02, MMR 2003, 481. Weitere Nachweise vom OLG Nürnberg, Beschl. v. 10.6.2009 – 14 U 622/09, K&R 2010, 58. Wegen fehlender Annahmebestätigung eines Vertragsangebotes über 18 versehentlich zu einem Zehntel des üblichen Kaufpreises ausgepreister Flachbildschirme bedurfte es nicht der Feststellung, dass der Versandhändler wegen eines unredlichen, treuwidrigen Ausnutzens des Fehlers nicht an den Vertrag gebunden ist.
III. Vertragsschluss per E-Mail
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Beim Vertragsschluss per E-Mail gibt es verschiedene Varianten der Vertragsanbahnung. Bei der Prüfung, ob ein Vertrag geschlossen wurde, ist jeweils der konkrete Einzelfall zu betrachten.
1. Vertragsschluss per Massen-E-Mail oder individueller E-Mail
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Die Vertragsanbahnung per Massen-E-Mail spielt heute keine Rolle mehr (siehe oben Rn. 17). Ein Grund hierfür ist, dass die Nutzung der E-Mail-Adresse des potenziellen Vertragspartners für werbliche Zwecke ohne dessen ausdrückliche Einwilligung unter Berücksichtigung von § 7 Abs. 2 Nr. 3 UWG als sog. Spam wettbewerbswidrig und in der Folge auch datenschutzrechtswidrig ist. Der Abschluss von Verträgen unmittelbar per Massen-E-Mails ist deshalb heute durch den Vertragsschluss über Websites oder Apps nahezu vollständig verdrängt worden.
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Darüber hinaus kann ein Vertrag auch per individueller E-Mail zwischen zwei Vertragsparteien angebahnt werden. Dabei wendet sich ein potenzieller Kunde an einen Anbieter und lässt sich ein Vertragsangebot per E-Mail zusenden. In dem daraufhin versandten „Angebot“ handelt es sich nur dann um einen Antrag im Rechtssinne, wenn der Anbieter sich nach Auslegung der E-Mail bereits mit dem versandten Angebot rechtlich verbindlich binden will und keine invitatio ad offerendum vorliegt. Sagt dem Kunden das Angebot zu, gibt er die Bestellung beim Anbieter auf. Ist die Bestellung keine Annahme eines Antrags des Anbieters, bedarf es anschließend einer weiteren E-Mail des Anbieters mit der Annahme des Antrags des Bestellers. Ein Beispiel für derartige Vertragsabschlüsse per E-Mail ist etwa die Beauftragung eines Rechtsanwalts oder Versicherungsmaklers über das Internet.
2. Vertragsrechtliche Besonderheit: keine Bestellbestätigung
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In vertragsrechtlicher Hinsicht ergeben sich folgende Konsequenzen: Erfolgt der Vertragsschluss per E-Mail, ergeben sich gegenüber dem Vertragsschluss per Website oder App keine Besonderheiten; die vorgenannten Ausführungen gelten sinngemäß auch für diesen Fall. Einzige Ausnahme ist die Verpflichtung zur Bestellbestätigung nach § 312i Abs. 1 S. 1 Nr. 3 BGB. Denn gemäß § 312i Abs. 2 S. 1 BGB findet diese Norm keine Anwendung bei der individuellen Kommunikation per E-Mail. Hierunter versteht man zielgerichtete Nachrichten