Gesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke. Rainer Maria Rilke

Gesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke - Rainer Maria  Rilke


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href="#u2ee52609-e004-5aa0-b5c5-bcfef13b4a41">Mir wird mein helles Haar zur Last

       Und in allen Jahren war ich feierlich und froh

       Sie sagen alle: Du hast Zeit

       Wird dieses ungestüme, wilde Hinsehen meinen Schwestern schwer

       Ich aber fühle, wie ich wärmer und wärmer werde

       Unsere Träume sind Marmorhermen

       Es ist noch Tag auf der Terrasse

       Das sind die Stunden, da ich mich finde

       Der Abend ist mein Buch

       Oft fühl ich in scheuen Schauern

       Und so ist unser erstes Schweigen

       Aber der Abend wird schwer

       Wir sind ganz angstallein

       Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort

       Nenn ich dich Aufgang oder Untergang

       Senke dich, du langsame Serale

       Kann mir einer sagen

       Wie wir auch alles in der Nacht benannten

       Die Nacht wächst wie eine schwarze Stadt

       Auch du hast es einmal erlebt

       Wenn die Uhren so nah wie eigenen Herzen schlagen

       Ich weiß es im Traum, und der Traum hat recht

       Fürchte dich nicht, sind die Astern auch alt

       Du darfst nicht warten, bis Gott zu dir geht

      Mach, dass etwas uns geschieht

       Inhaltsverzeichnis

      Mach, dass etwas uns geschieht! Sieh, wie wir nach Leben beben. Und wir wollen uns erheben wie ein Glanz und wie ein Lied.

      Du wolltest wie andern sein, die sich scheu in Kühle kleiden

       Inhaltsverzeichnis

      Du wolltest wie andern sein,

       die sich scheu in Kühle kleiden;

       deine Seele wollte seiden

       ihre müden Mädchenleiden

       weiterblühn am Lebensrain.

       Aber tief aus deinem Kranken

       wagte eine Kraft zu ranken, -

       Sonnen lohten, Samen sanken:

       und du wurdest wie der Wein.

       Und jetzt bist du süß und satt

       wie ein Abend auf uns allen, -

       und wir fühlen, wie wir fallen,

       und du machst uns alle matt...

      Schau, unsre Tage sind so eng

       Inhaltsverzeichnis

      Schau, unsre Tage sind so eng

       und bang das Nachtgemach;

       wir langen alle ungelenk

       den roten Rosen nach.

       Du musst uns milde sein, Marie,

       wir blühn aus deinem Blut,

       und du allein kannst wissen, wie

       so weh die Sehnsucht tut;

       du hast ja dieses Mädchenweh

       der Seele selbst erkannt:

       sie fühlt sich an wie Weihnachtsschnee,

       und steht doch ganz in Brand...

      Von so vielem blieb uns der Sinn

       Inhaltsverzeichnis

      Von so vielem blieb uns der Sinn,

       gerade von dem Sanften und Zarten

       haben wir irgendein Wissen:

       wie von einem geheimen Garten,

       wie von einem samtenen Kissen,

       das sich uns unter den Schlummer schiebt,

       wie von etwas, das uns liebt

       mit einer verwirrenden Zärtlichkeit, -

       aber viele Worte sind weit.

       Viele Worte sind aus den Sinnen entflohn

       und aus der Welt.

       Haben sich horchend um deinen Thron,

       wie um einen steigenden Ton,

       Mutter Maria, gestellt;

       und dein Sohn

       lächelt sie an:

       Sieh deinen Sohn.

      Dein Garten wollt ich sein zuerst

       Inhaltsverzeichnis

      Dein Garten wollt ich sein zuerst

       und Ranken haben und Rabatten

       und deine Schönheit überschatten,

       damit du mit dem muttermatten

       Lächeln gern mir wiederkehrst.

       Da aber - als du kamst und gingst,

       ist etwas mit dir eingetreten:

       da ruft mich zu den roten Beeten,

      


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