Gesammelte Werke. Джек Лондон

Gesammelte Werke - Джек Лондон


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flüs­ter­te Stu­be­ner ihm in der Pau­se nach der fünf­ten Run­de zu.

      »Ge­wiss«, lau­te­te Pats Ant­wort.

      »Sie wis­sen doch, dass er noch nie k. o. ge­wor­den ist«, warn­te Stu­be­ner ihn ein paar Run­den spä­ter.

      »Dann, fürch­te ich, wer­de ich mir die Knö­chel zer­bre­chen«, lä­chel­te Pat. »Ich ken­ne mei­ne Stoß­kraft und weiß, dass et­was in Stücke ge­hen muss, wenn ich einen Schlag lan­de. Wenn er nicht will, dann eben mei­ne Knö­chel.«

      »Glau­ben Sie, dass Sie es jetzt ma­chen könn­ten?« frag­te Stu­be­ner am Ende der drei­zehn­ten Run­de.

      »Zu je­der Zeit, sage ich Ih­nen doch.«

      »Na, Pat, dann las­sen Sie ihn mei­net­we­gen in die fünf­zehn­te kom­men.«

      In der vier­zehn­ten Run­de über­traf der Flie­gen­de Hol­län­der sich selbst. Als der Gong er­tön­te, schoss er durch den Ring auf Pats Ecke los, ehe der rich­tig auf den Fü­ßen stand.

      Das Pub­li­kum ju­bel­te, denn es wuss­te, dass der Flie­gen­de Hol­län­der jetzt los­leg­te.

      Pat, dem das Spaß mach­te, be­schloss, sich ge­gen den hef­ti­gen An­griff ganz pas­siv zu ver­tei­di­gen und nicht ein­mal zu schla­gen. Er gab eine hüb­sche Vor­stel­lung im De­cken. Manch­mal deck­te er das Ge­sicht mit dem lin­ken Arm und den Leib mit dem rech­ten, dann wie­der pass­te er sich der wech­seln­den An­griffs­wei­se an und deck­te das Ge­sicht mit bei­den Hän­den oder den Leib mit Ell­bo­gen und Un­ter­ar­men. Und bei al­le­dem griff er nicht ein ein­zi­ges Mal an, ob­wohl er un­ter den stür­mi­schen Schlä­gen beb­te, die wie ein Trom­mel­feu­er nie­der­gin­gen.

      Die Zuschau­er, wel­che dem Ring zu­nächst sa­ßen, sa­hen und er­kann­ten, was vor sich ging, die üb­ri­gen aber lie­ßen sich täu­schen. Sie er­ho­ben sich und brüll­ten vor Be­geis­te­rung über die Abrei­bung, die Pat schein­bar in­fol­ge der Über­le­gen­heit des an­de­ren er­hielt.

      Als die Run­de vor­bei war, wa­ren sie ganz ver­blüfft, als sie Pat sich ru­hig in sei­ne Ecke be­ge­ben sa­hen. Das war un­be­greif­lich. Er hät­te ei­gent­lich zu Ap­fel­mus ge­schla­gen sein müs­sen, und doch war ihm nichts ge­sche­hen.

      »Kommt es jetzt?« frag­te Stu­be­ner ängst­lich.

      »Bin­nen zehn Se­kun­den«, er­klär­te Pat zu­ver­sicht­lich.

      »Pas­sen Sie nur auf.«

      Al­les ging ohne je­den Trick vor sich. Als der Gong den Be­ginn der letz­ten Run­de ver­kün­de­te, sprang Pat auf, und jetzt sah man, dass er zum ers­ten Mal wäh­rend des gan­zen Kamp­fes wirk­lich auf sei­nen Geg­ner los­ging. Das war so un­ver­kenn­bar, und der Flie­gen­de Hol­län­der fühl­te es sel­ber so stark, dass er zum ers­ten Mal in sei­ner Bo­xer­lauf­bahn, als sie sich in der Mit­te des Rin­ges tra­fen, sicht­lich zö­ger­te.

      Den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de stan­den sie sich An­ge­sicht zu An­ge­sicht ge­gen­über. Dann sprang der Flie­gen­de Hol­län­der auf sei­nen Geg­ner los, und Pat schick­te ihn, wäh­rend er noch im Sprun­ge war, mit ei­nem wohl­be­rech­ne­ten rech­ten Kreuz­schlag auf die Bret­ter.

      Die­ser Kampf war es, der Pats un­er­hört schnel­len Auf­stieg zur Berühmt­heit be­grün­de­te. Sports­leu­te und Sportre­por­ter wur­den auf ihn auf­merk­sam. Der Flie­gen­de Hol­län­der hat­te zum ers­ten Mal in sei­nem Le­ben eine k.-o.-Nie­der­la­ge er­lit­ten. Sein Be­sie­ger hat­te sich als ein Meis­ter in der Ver­tei­di­gung er­wie­sen. Sei­ne frü­he­ren Sie­ge wa­ren kein Zu­fall ge­we­sen. Er hat­te eine un­ge­heu­re Kraft in sei­nen Fäus­ten, war ein Rie­se, der es noch weit brin­gen muss­te. Die Zeit ist schon vor­bei, ver­si­cher­ten die Be­richt­er­stat­ter, da er sei­ne Kraft auf Bo­xer drit­ten Ran­ges ver­schwen­de­te, die nur Ver­suchs­ka­nin­chen für ihn dar­stel­len konn­ten. Wo wa­ren Ben Men­zi­es, Rege Rede, Bill Tar­wa­ter und Er­nest Law­son? Es wur­de Zeit, dass sie ge­gen die­sen jun­gen Mann an­tra­ten, der sich so plötz­lich als ein Bo­xer von Rang er­wie­sen hat­te. Was für ein Ma­na­ger war das, der kei­ne Her­aus­for­de­run­gen ver­schick­te?

      Und dann kam ei­nes Ta­ges die Sen­sa­ti­on. Stu­be­ner lüf­te­te das Ge­heim­nis, dass die­ser jun­ge Mann kein an­de­rer war als der Sohn Pat Glen­d­ons, des al­ten Pat, des un­ver­ge­ss­li­chen Hel­den der vo­ri­gen Ge­ne­ra­ti­on.

      So wur­de er der »jun­ge Pat Glen­don« ge­tauft, und Sports­leu­te und Jour­na­lis­ten schar­ten sich um ihn, be­wun­der­ten ihn, er­mun­ter­ten ihn und schrie­ben über ihn.

      Mit Ben Men­zi­es be­gin­nend und mit Bill Tar­wa­ter en­dend, for­der­te er die vier Bo­xer zwei­ten Ran­ges her­aus und be­sieg­te sie.

      Er muss­te hier­zu ver­schie­de­ne Rei­sen un­ter­neh­men; die Kämp­fe fan­den in Gold­field, Den­ver, Texer und New York statt, und es dau­er­te Mo­na­te, bis er sie alle hin­ter sich hat­te, denn grö­ße­re Kämp­fe sind nicht im­mer leicht zu ar­ran­gie­ren, und sei­ne Geg­ner ver­lang­ten auch Zeit, um zu trai­nie­ren.

      Das zwei­te Jahr sei­ner Lauf­bahn sah ihn mit dem hal­b­en Dut­zend großer Bo­xer kämp­fen, die dicht un­ter der obers­ten Spros­se des Ruh­mes stan­den. Auf der obers­ten Spros­se stand fest und si­cher der »Gro­ße Jim Han­ford«, der un­be­sieg­te Welt­meis­ter. Hier, in der Höhe, ging es lang­sa­mer vor­wärts, ob­gleich Stu­be­ner un­er­müd­lich Her­aus­for­de­run­gen ver­schick­te und die öf­fent­li­che Mei­nung der Sport­welt be­ar­bei­te­te, um die Kämp­fe zu er­zwin­gen.

      Will King war in Eng­land.

      Tom Har­ri­son war eben­falls weg, und Glen­don muss­te ihn na­he­zu um die gan­ze Welt ver­fol­gen, bis er ihn end­lich am zwei­ten Weih­nachts­tag in Aus­tra­li­en be­sie­gen konn­te.

      Aber die Bör­sen wur­den im­mer grö­ßer. Statt der hun­dert Dol­lar, die sei­ne ers­ten Kamp­fe ihm ein­ge­bracht hat­ten, er­hielt er jetzt zwi­schen zwan­zig- und drei­ßig­tau­send Dol­lar für einen Kampf, und ähn­li­che Sum­men zahl­ten ihm die Film­ge­sell­schaf­ten. Ge­mäß dem Kon­trakt, den der alte Pat auf­ge­setzt hat­te, er­hielt Stu­be­ner von al­lem sei­ne Ma­na­ger-Pro­zen­te, und trotz der großen Kos­ten, mit de­nen die­se Rei­sen ver­bun­den wa­ren, wur­den sie bei­de reich.

      Die­sen Reich­tum hat­ten sie mehr als al­lem an­de­ren ih­rer ent­halt­sa­men Le­bens­wei­se zu ver­dan­ken. Sie wa­ren auch kei­ne Ver­schwen­der.

      Stu­be­ner leg­te sein Geld mit Vor­lie­be in Grund­stücken an, und sein Be­sitz in San Fran­zis­ko, wo er Wohn­häu­ser bau­te, war grö­ßer, als Glen­don sich je träu­men ließ. Es gab je­doch ein ge­hei­mes Wett­syn­di­kat, das die Ein­nah­men, wel­che Stu­be­ner zu­flos­sen, bes­ser kann­te, und eine schwe­re Ver­gü­tung nach der an­de­ren wur­de, ohne dass Glen­don et­was da­von wuss­te, sei­nem Ma­na­ger von den Film­leu­ten be­zahlt.

      Die wich­tigs­te Auf­ga­be Stu­beners war es, über die Tu­gend sei­nes jun­gen Hel­den zu wa­chen. Aber auch das war nicht schwer. Glen­don hat­te nichts mit der ge­schäft­li­chen Sei­te der Din­ge zu tun, und sie in­ter­es­sier­te ihn auch we­nig. Im üb­ri­gen ver­brach­te er alle freie Zeit, wo­hin er auch kam, mit Ja­gen und Fi­schen. Sel­ten ließ er sich nä­her mit Leu­ten aus der Sport­welt ein, er war als scheu und ver­schlos­sen be­kannt und zog Mu­seen


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