vom Mädchen zum Luder | Erotischer Roman | die Sexabenteuer der Amy Morrison. Amy Morrison

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machte mein Computer.

      PING! PING! PING! ...

      Und immer wieder PING!

      Es war ein bisschen so, wie wenn man beim »Glücksrad« ein E kauft. Ich erschrak, hatte zunächst keine Ahnung, was das bedeutete. Und dann sah ich es.

      In meinem Profil gab es einen sogenannten »Briefkasten«. Hier kamen Nachrichten anderer Chat-Mitglieder an. Und ich, kaum dass ich zehn Minuten online war, erhielt gleich jede Menge Nachrichten!

      Ich war platt! Dann begann ich, sie zu lesen.

      du bist sexuell unausgelastet? das kann ich ändern!

      Das versprach ein fünfundvierzigjähriger Zungen-Profi aus Leeds. Pfui bah! Allein schon der Nickname!

      80 c – d? klingt nach ner guten handvoll!

      Keine Ahnung, was mir Dauergeil, einundzwanzig, aus Chester damit sagen wollte. Dass er kleine Hände hatte?

      Hast du geile fotos von dir?

      Das wollte eine pussy-goddess, siebzehn, aus Halifax wissen.

      Ich löschte solche plumpen Nachrichten. Davon hatte ich binnen der nächsten halben Stunde nicht weniger als dreißig – direkt, ohne mir auch nur die Profile der Absender anzuschauen. Eigentlich schreckte mich das Ganze eher ab. Ich hätte fast mein Profil wieder gelöscht, wenn da nicht auch geschmackvolle und interessante Mails gekommen wären.

      Da schickte ein Tom-Cat-Tom, einunddreißig, aus Bradford, gleich drei Liebesgedichte an mich. Alle drei wunderschön, auch wenn er vergessen hatte, zu erwähnen, dass sie nicht von ihm selbst waren. Denn Dank der Bücher in meinem Regal war ich mir sicher, dass dieser Tom-Cat-Tom seine abgekupferten Gedichte per »Copy«-Taste einfach an jede Frau schickte. Nichtsdestotrotz waren sie schön und der Typ selbst unaufdringlich.

      hi fremde sweet_princess!

      ich will dein reißendes biest sein, dein dunkler, gieriger engel der muse! Ich will dir fesselnde abenteuer schenken und deinen süßen atem trinken ...

      ... und vielleicht sogar ein lächeln auf dein herzchen zaubern ...

      Ich gebe zu, dass mir diese Nachricht eines gewissen dark_phantom, dreißig, aus Bolton, durchaus ein kurzes Kribbeln unter die Haut jagte. Aber angesichts der Tatsache, dass der Mensch nicht einmal wusste, wie ich aussah und mir auf zwei Sätze in meinem eigenen Profil hin so etwas versprach oder androhte, je nachdem, wie man es sehen wollte, konnte ich ihn nicht wirklich ernstnehmen, zumal mir seine Ansprache auch einen Zacken zu scharf war. Wo ich doch ohnehin nicht hier in diesem Chat war, um reale Kontakte zu knüpfen. Aber es war schon interessant, zu erleben, wie leichtfüßig sich hier einem die Männerwelt präsentierte. Wie teilweise sehr mutig, oder gar dreist, man[n] hier an mich herantrat. Ich war mir sicher, so schüchtern ich selbst auch war, die meisten dieser Helden hätten mich in einer Discothek oder in einem Club überhaupt nicht erst anzusprechen gewagt.

      Nicht, dass ich anmaßend sein will oder gar überheblich, aber ich sehe gar nicht so schlecht aus, und allein das hält doch schon viele Männer in der Wirklichkeit davon ab, auf eine ganz normale, natürliche Art und Weise eine Frau einfach nett anzusprechen. Gut auszusehen, wird doch in den meisten Fällen gleichgesetzt mit unerreichbar, unnahbar.

      Nicht hier im Internet!

      ich bin noch ›jungfrau‹ und suche auf diesem weg eine erfahrene frau, die mich in die bezaubernde welt der erotik einführt

      Das kam von einem gewissen galahad, achtzehn, aus Ipswich, was ich besonders süß fand. Ich fragte mich schmunzelnd, wie viele Frauen der Schlawiner auf diese Art schon herumgekriegt und sich von ihnen hatte entjungfern lassen. Abgesehen davon, war ich mit Sicherheit alles andere als eine erfahrene Frau.

      *lach*

      Auf diese Weise – Sternchen, Wort, Sternchen – drückte man hier im Chat, das lernte ich sehr schnell, seine Gefühle, Aktionen oder seine Mimik aus, die man ja anderweitig bei rein schriftlichem Briefwechsel kaum deutlich machen konnte. Da gab es *grins* oder *grinz*, *schäm*, *lach*, *lautlach*, *gier*, *blinzel*, *zwinker*, *schmunzel*, *rotwerd*, *grübel*, *grummel*, *anstups*, *knutsch* ... und so weiter, und so weiter. Außerdem ganz merkwürdige Zeichen:

      ;-) stand für *zwinker* oder *grins*,

      :-) war ein Smiley und stand für *lächel* oder *freu*,

      ;-P stand für *frechdiezungerausstreck* oder *bääh*,

      :-( für *traurigbin* und

      ;-( für *tunursoalsobichtraurigwär*

      Eine ganz eigene Sprache eben. Und die meisten schrieben alles klein. Gewöhnungsbedürftig, aber man tippte viel schneller.

      lass dich von mir verzaubern, prinzessin! tel.nr.: xxxx...!

      Diese Nachricht, die mich stark an Arnie erinnerte und mir vielleicht deswegen auf Anhieb gut gefiel, war von einem Chatter namens LonelyHeart.

      Ein bisschen erschreckte es mich schon, dass mir ein Wildfremder einfach so seine Telefonnummer schickte. Aber war es nicht genau das, weswegen ich hierhergekommen war? Der Kontakt zu einem Fremden, von dem ich nichts weiter wusste, als seine Telefonnummer?

      Ich schaute von meinem Computer aus auf meinen Nachttisch hinüber. Dort standen der Dildo und der Vibrator. Augenblicklich begann mein Kätzchen zu kribbeln. Ich hätte jetzt offline gehen, das heißt, das Internet verlassen, den Computer ausschalten und ein bisschen mit meinen Toys spielen können. Aber wie viel interessanter wäre es doch, dabei die Stimme eines Mannes im Ohr zu haben und mich von seinen Phantasien beflügeln zu lassen, so wie mich Arnies Phantasie beflügelt, erregt und erfüllend befriedigt hatte.

      Ich klickte LonelyHearts Profil an.

      Name: LonelyHeart

      Alter: 28

      Ort: Birmingham

      Ich suche: Abenteuer

      Vorlieben:

      1. unabhängigkeit

      2. unverbindlichkeit

      3. kreativität

      4. persönlichkeit

      5. humor

      Abneigungen:

      1. klammern

      2. egoisten

      3. mauerblümchen

      4. rumgenerve

      5. genügsamkeit

      zu mir:

      wenn du akzeptieren kannst, dass hier nicht die große liebe zu finden ist, du aber dennoch gern das leben in vollen zügen genießt – ob nun virtuell, am telefon oder auch im realen leben – dann fühl dich bei mir willkommen!

      Wenn für dich, wie auch für mich, sex und beziehung zwei dinge sind, die nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssen, dann flieg mit mir!

      *lächel*

      Das Bild in seinem Profil gefiel mir gut: dunkelblond, braungebrannt und, soweit ich es erkennen konnte, grüne Augen wie ich. Sein Lächeln war ein selbstbewusstes. Es war verführerisch. Fast so verführerisch, wie die klare Aussage, dass er nur Sex suchte und auf gar keinen Fall eine Beziehung!

      Ich wählte seine Nummer.

       Virtuell

      LonelyHearts Telefonstimme war noch geiler, als die von Arnie. Tief, ruhig, ein wenig rau ... männlich!

      »Hallo, süße Prinzessin!«, begrüßte er mich, ohne dass ich mich gemeldet hatte. Das gefiel mir, zeigte es mir doch, dass er seine Telefonnummer nicht per Serienmail an zig Frauen im Netz verschickte, sondern ganz gezielt mich angesprochen hatte.

      »Hallo, einsames Herz«, lächelte ich, und mein eigenes flatterte dabei ein ganz kleines bisschen. Ich war nervös. Ziemlich nervös!

      »Deine Beschreibung im Chat klingt


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