vom Luder zum MistStück | Erotischer Roman | die Sexabenteuer der Amy Morrison. Amy Morrison
alles vergessen machenden Sex mit ihm. Natürlich wollte ich den wieder haben, ihn wenigstens noch einmal erleben, aber viel mehr vermisste ich diesen Moment, in dem er mir seine warme starke Hand auf die Wange gelegt und ich mich zum ersten Mal in meinem Erwachsenenleben wieder so geborgen gefühlt hatte und beschützt wie ganz früher als kleines Mädchen bei Mama und Papa. Ich vermisste das Liebemachen mit ihm, das Strahlen in seinen lächelnden Augen.
Unwillkürlich musste ich bei der Erinnerung an Silverwolfs Hand auf meiner Wange an das denken, was mir damals LonelyHeart nach unserem Treffen in der Pension geschrieben hatte: »... aber so richtig geschehen um mich war es erst, als du mich nachts zugedeckt hast, damit ich nicht friere ... mit dieser kleinen fürsorglichen und liebevollen Geste hast du mein einsames Herz wieder zum Schlagen, ja zum Brennen gebracht und für dich gewonnen ...«
War mein Herz denn einsam?
Ich hatte doch Flo ...
... und für das gut Geficktwerden nun auch noch Souleater.
Ich sage ja, ich konnte es mir selbst nicht erklären, aber ich vermisste Silverwolf. Ich hätte ihm das so gern mitgeteilt und ihn darum gebeten, ihn wiedersehen zu dürfen.
Er aber hatte mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er nichts mehr von mir sehen oder hören wollte, als er es sich ausdrücklich verbeten hatte, dass ich ihn noch einmal anrief, ihm eine SMS oder E-Mail schrieb oder ihn im Internet kontaktierte.
Mir poppte eine Idee ins Hirn: von einem »normalen« Brief hatte er nichts gesagt!
Mir war klar, dass er das nur nicht getan hatte, weil er in dem Moment nicht daran gedachte hatte, einen normalen Brief explizit zu erwähnen. Aber ich nahm es trotzdem als Aufhänger, setzte mich an den Schreibtisch und holte einen Briefbogen hervor.
Nach zwei Stunden saß ich immer noch da und der Briefbogen war noch immer leer. Ich hatte keine Ahnung, was ich ihm schreiben sollte. Er hatte mich berührt, ich vermisste ihn, und ich wollte ihn wiedersehen. Ich wollte, dass er mir verzieh, dass ich in jener Nacht gegangen war, obwohl er mich so ausdrücklich gebeten hatte, zu bleiben. Ich wollte, dass er wusste, dass es mir das Herz zuschnürte bei dem Gedanken daran, ihn nie wieder zu sehen, nie wieder spüren zu dürfen. Denn so albern mir das selbst vorkam, genau so fühlte es sich an.
Es dauerte eine weitere Stunde, ehe mir einfiel, ihm vielleicht genau das zu schreiben. Nicht irgendetwas zu faseln oder um den heißen Brei herumzureden, sondern ganz offen und ehrlich, sehr direkt, zuzugeben, was in mir vorging.
Lieber Silverwolf,
es tut mir leid, dass ich in jener Nacht gegangen bin, obwohl Du mich ausdrücklich gebeten hattest, zu bleiben. Der Gedanke, Dich nie wieder zu sehen, Dich nie wieder spüren zu dürfen, schnürt mir das Herz zu.
Du hast mich berührt.
Ich vermisse dich!
Deine Amy
Zunächst hatte ich ihn noch ausdrücklich darum bitten wollen, mich wieder anzunehmen, aber das musste ich ihm überlassen. Das konnte nur er entscheiden, nachdem er meinen Brief gelesen hatte.
Ich machte mich auf den Weg, den Brief zur Post zu bringen. Aber dann überlegte ich es mir anders. Wenn ich ihn persönlich vorbeibrachte und ihn in den Briefkasten warf, würde er ihn vielleicht heute noch lesen. Also rief ich meine Schwester an und borgte mir ihr Auto.
Wie schon bei der ersten Fahrt zu ihm hin, war ich furchtbar aufgeregt, obwohl ich wusste, dass ich ihm diesmal nicht begegnen würde. Meine Hände am Lenkrad waren feucht, und ich drehte die Musik auf volle Lautstärke, um mich abzulenken.
Als ich ankam, stellte ich den Wagen ein paar Straßen weiter weg ab, damit er ihn nicht vielleicht vom Fenster aus sehen würde. Wie eine Diebin schlich ich mich an Mauern und Hecken entlang, bis hin zu dem kleinen Holzhaus am Ortsrand.
Ich kam mir völlig albern vor. Das Ganze war mir so peinlich. Ich überlegte kurz, ob ich die Aktion abblasen sollte, aber dann würde ich ihn nie wieder sehen ... und das fühlte sich unerträglich an!
Ich stahl mich leise den schmalen Gartenpfad aus Bruchsteinen entlang, bis hin zu der Treppe, die erst auf die Veranda und dann zu seiner Haustür führte, neben der der Briefkasten befestigt war.
Gerade hob ich die Klappe des Briefkastens ...
... als direkt neben mir die Tür aufging ...
... und mir das Herz in die Kehle sprang.
Denn genau vor mir stand Silverwolf! Fast eins neunzig groß, breit und kräftig gebaut, mit seinen paar Kilos zu viel, Glatze, Kinnbart und seinen blaugraugrünen blitzenden Augen, die mir, wie schon zuvor, direkt in die Seele stachen.
Ich zuckte vor Schreck zusammen und ließ den Brief fallen. Er hob ihn auf, sah ihn ganz kurz und dann mich eine kleine Ewigkeit lang mit ernstem Gesicht an – mein Pulsschlag hatte sich verdoppelt und ich fühlte, dass ich knallrot geworden war. Meine Finger zitterten. Ich stand in Jeans und Turnschuhen vor ihm, die ungewaschenen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, ungeschminkt. Ich kam mir vor wie eine kleine hässliche Laus.
Dann ...
... lächelte er – auf eine bei ihm sehr seltsam wirkende milde Art, hob die Hand und legte sie mir sanft an die Wange.
Und plötzlich hörte ich auf zu zittern.
Einfach so. Nur, weil er mich berührt hatte.
Er trat einen Schritt zu mir hin, seine Hand glitt von meiner Wange in meinen Nacken, und er zog mich mit dieser einen so starken Hand langsam, aber unaufhaltsam zu sich heran und senkte seinen Mund auf meine Lippen. Instinktiv warf ich meine Arme um seine breiten Schultern und presste mich an ihn, erwiderte seinen zärtlichen Kuss mit vielleicht ungebührlicher, aber tief empfundener Leidenschaft.
Oder war es Sehnsucht?
Oder Freude?
Oder Glück?
Ich weigerte mich, darüber nachdenken zu wollen oder zu müssen. Ich war auch schon gar nicht mehr in der Lage dazu, als er mich noch enger in seine starken Arme riss und mich mit seiner wilden Zunge fütterte. Augenblicklich sprangen meine Nippel hart und stachen ihm durch das T-Shirt hindurch gegen den festen Bauch.
Er zog mich durch die Tür ins Haus hinein. Doch statt mich nach rechts zu führen, in das Wohnzimmer, in dem er mich bei unserem letzten Treffen so geil auf dem großen runden Holztisch gefickt hatte, führte er mich heute nach links, in seine Küche, die auf eine witzige, charmante Weise völlig veraltet und stillos eingerichtet war.
Ein uralter riesiger Küchenschrank – lieblos mit so vielen Schichten weißer Farbe bemalt, dass man überall Tropfen und Lacknasen sah – stand auf der Südseite des Raums neben einem Fenster, das auf die Veranda hinausging. Dem Schrank gegenüber standen ein Gasherd und ein kleiner Kühlschrank, beide mit bunten Abziehblumen beklebt. Die gesamte Einrichtung wies darauf hin, dass er die Küche wohl so belassen hatte, wie er sie von dem Vorbesitzer oder der Vorbesitzerin des Hauses übernommen hatte.
Auf der Westseite war ein weiteres Fenster über einer weißen Anrichte. Und auf diese Anrichte setzte er mich jetzt.
»Möchtest du ihn mir vorlesen?«, fragte er mich und hielt meinen Brief vor mich hin.
Ich wurde noch röter als mich sein Kuss schon gemacht hatte, schlug die Augen nieder und schüttelte den Kopf. Er legte den Umschlag neben mich auf die Anrichte, führte einen Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf.
»Schau mich an!«, sagte er und lächelte. Dann legte er mir seinen Daumen auf die Lippen, und ich küsste ihn, lächelte zurück.
Ohne ein weiteres Wort griff der gewaltige Mann vor mir an meinen Gürtel und öffnete ihn mit ruhigen, bedachten und dennoch sicheren Bewegungen. Mir schoss das Blut in den Schoß, aber auch in die Wangen, als mir einfiel, dass ich heute unter der Jeans ein ganz normales Alltagshöschen trug: weiße Baumwolle mit Blümchen drauf. Gott, war mir das peinlich! Noch keiner meiner Internet-Männer hatte mich jemals in etwas anderem als Seide oder Spitze gesehen. Fast hätte ich