Time of Lust | Band 2 | Absolute Hingabe | Roman. Megan Parker
seinen Körper nur leicht berührte. Dann zog er mein Gesicht an seine Schulter und hielt mein Becken fest. Wieder entlockte er mir einen Lustschrei, als er in mich eindrang. Seine Bewegungen waren jetzt geradlinig und schneller ... ich fühlte ihn fest und tief in mir. Jeder einzelne Stoß erschütterte meinen Körper. Jude war kaum noch zu halten, er konnte sich unter mir frei bewegen und tat dies mit fast unerträglicher Geschwindigkeit. All meine Muskeln waren hart gespannt, ich schrie und keuchte ... Plötzlich presste er sein Becken fest gegen mich ... ich fühlte das zärtliche Spritzen in meinem Unterleib und konnte vor Erregung gar nicht mehr aufhören zu schreien. Zu schön war die Vorstellung, ihn befriedigt zu haben und sein Sperma nun in mir zu tragen. Liebevoll streichelte er über meinen schweißnassen Rücken und war selbst kaum außer Atem. Ich aber war glücklich und erschöpft.
Ein kurzer prüfender Blick in meinen Schritt sagte mir, dass ich das Badezimmer aufsuchen musste. Auch die weißen Laken waren befleckt. Jude half mir aus dem Bett und führte mich ins Bad. Schnell hüpfte ich unter die Dusche, ich sah, dass meine Wimperntusche leicht verlaufen war, meine Haare zerzaust, doch ich hatte keine Zeit, das alles zu richten, denn ich wollte wieder zu ihm. Kaum war ich trocken, kehrte ich mit einem weißen Badetuch umwickelt zurück in den Wohnbereich.
Jude stand im Durchgang zum Schlafzimmer und streckte eine Hand nach mir aus. »Zieh das an und setz dich!« Er gab mir meine Dessous und zeigte auf den wuchtigen Ledersessel, der unmittelbar neben dem Bett stand. Das klang nach einem Spiel, so gut kannte ich ihn mittlerweile schon. Ich schlüpfte in meine knappe Spitzenunterwäsche und setzte mich.
»Leg deine Arme auf die Lehnen und stell deine Beine weiter auseinander.«
Ich befolgte seine Anweisungen und fand es richtig spannend, so aufreizend breitbeinig vor ihm zu sitzen. Jude zündete sich eine Zigarette an. Wohl eine neue Angewohnheit. Plötzlich klopfte es an der Eingangstür. Mit der Zigarette zeigte er kurz aber bestimmend auf mich und ging danach zur Tür. Ich sollte also sitzen bleiben. Er kam mit zwei Damen mittleren Alters zurück und deutete auf das Bett. Sie trugen Arbeitskleidung, hellblaue Blusen, schwarze knielange Röcke und waren offensichtlich vom Reinigungspersonal des Hotels. Ihre Blicke verliefen nahezu synchron und fast filmreif: Zuerst sahen sie mich – ungewöhnlich aufreizend im Sessel lehnen – danach das Blut auf den Laken vor ihnen, der dritte Blick landete sofort wieder auf mir und dann tauschten sie untereinander noch ein paar Mimiken aus, die ich vermutlich nicht bemerken sollte. Nur Jude wagten sie nicht anzusehen. Er stand in der Zimmertür, beobachtete das Geschehen und lächelte mich verschmitzt an. Ich konzentrierte mich darauf, ruhig zu atmen, und dachte, so könnte ich vielleicht verhindern, dass ich im Gesicht rot anlief. Aber ganz schnell spürte ich eine unvermeidbare Hitze in mir aufsteigen. Meine Wangen glühten. Und die beiden Frauen genierten sich offensichtlich nicht minder. Eilig bespannten sie das Bett mit frischen Bezügen und tauschten die Kissen gegen neue. Jede Bewegung schien einstudiert und es dauerte kaum fünf Minuten bis sie fertig waren. Danach flüchteten sie hastig aus dem Zimmer. Jude gab ihnen, während er seine Zigarette mit den Lippen festhielt, Trinkgeld und verschloss hinter ihnen die Tür.
Als er wieder zurückkam, hatte er ausgeraucht. Er sah mich belustigt grinsend an. Ich musste auch lächeln und überschlug nun endlich meine Beine. Er setzte sich mir gegenüber auf die Bettkante und stützte seine Unterarme auf seine Knie, als wollte er etwas mit mir besprechen. Wehmütig überlegte ich, ob er mich jetzt auffordern würde zu gehen. Doch ihn interessierte ganz etwas anderes ...
»Wirst du es David erzählen?«
»Was?«, fragte ich.
»Dass ich mit dir geschlafen habe. Dass du jetzt nicht mehr Jungfrau bist.«
Ich lächelte verlegen. »Er wird es merken.«
Jude blickte mich skeptisch an. »Wie denn, wenn er so nicht mit dir schläft?«
»Ach so, nein, generell möchte er schon, er wollte nur nicht ...« Plötzlich konnte ich nicht mehr weitersprechen.
»Was wollte er nicht?«
»Nichts«, antwortete ich kleinlaut.
»Dich entjungfern?«
Ich schüttelte hastig den Kopf.
Jude griff nach meinen beiden Handgelenken und riss mich vom Stuhl, sodass ich vor ihm auf die Knie fiel. »Sicher! Das ist David. Er kann niemandem wehtun. Jetzt verstehe ich erst. Du hast mich benutzt ... Du hast mich eiskalt benutzt!«
Ich atmete panisch. »Jude, das stimmt nicht! Wie kannst du so etwas sagen?«
Erbost fauchte er in mein Gesicht: »Wärst du sonst heute Nacht zu mir gekommen?«
Die Tatsache, dass ich darüber kurz nachdenken musste, reichte aus ... für die erste Ohrfeige. Vermutlich lag er damit gar nicht so falsch, ich wäre nicht gekommen. Es war die Hoffnung, mein intimes Problem loszuwerden, die mir Mut machte, David zu hintergehen. Aber das durfte ich Jude nicht spüren lassen. »Ich wollte dich!«, himmelte ich ihn an, »und keinen anderen!«
»Warum glaube ich dir nicht?« Er warf mir einen verächtlichen Blick zu, ließ mich los und stand auf. Beim Verlassen des Zimmers drehte er sich nach mir um. »Falls du wieder vorhast, eine Panikattacke zu kriegen, wäre jetzt die Gelegenheit dafür!«
Ich schluckte. Dann stand ich auf und lief ihm ins Wohnzimmer nach. »Jude, es war doch auch für dich ...«
Er schlug mich mit seiner rechten Hand ins Gesicht und ich fiel schmerzhaft zu Boden. Ich hatte mir die Schulter am Couchtisch gestoßen. Mein Blick war auf den Hotelteppich gerichtet, als ich mich auf meine Unterarme stütze und zu weinen begann. Ich wusste, ich durfte jetzt nicht mehr sprechen, er wollte keine Erklärung. Und mein Körper gehörte ihm. Wenn ich mir vorstellte, dass mein Körper ihm gehörte, brauchte ich nicht so viel Angst haben, denn dann lag es in seiner Verantwortung, was er mit mir anstellen würde, und ich konnte mich ihm ruhigen Gewissens hingeben. Er riss mich an den Haaren zu sich hoch, blickte in meine Augen und suchte nach der Panik darin, aber es gab keine. Ich war kurz davor, ihn zu umarmen, ihn zu küssen. Barfuß war ich fast einen Kopf kleiner als er und meine Blicke begehrten ihn.
Seine Hand streichelte über mein Gesicht. »Geh wieder ins Bett!«, verlangte er ruhig.
Eigentlich wäre es so langsam Zeit gewesen, Jude zu verlassen, ich wollte wieder zu Hause sein, bevor David aufwachen würde. Aber Jude drängte mich ins Schlafzimmer. Ich legte mich auf die frische Decke. Er riss zwei lange Zier-Kordeln von den Vorhängen und begann mich zu fesseln. Als er fertig war, legte er eine Hand auf meinen Bauch und seine Blicke waren leer. Plötzlich versagte meine Theorie, mich ihm ruhigen Gewissens hinzugeben, und ich bekam Angst. Er überlegte doch nicht ernsthaft, mir jetzt Mund und Nase zuzuhalten? Mein Atem wurde immer schneller. Dann sah er mir in die Augen und legte seine Hand mit weit gespreizten Fingern auf mein Gesicht. Das war das Ritual. Er wollte es tatsächlich tun. Ich schüttelte heftig meinen Kopf und wollte mich aufsetzen. Woraufhin er seine Hand wegnahm und mich an den Schultern nach unten drückte.
»Nein«, flehte ich ihn an, »ich bin dabei fast gestorben ... Das kannst du nicht machen!«
»Hast du eine Ahnung ...«
»Jude, ich hatte Herzstillstand! Bitte ...«
»Ja, weil ER seinen Verstand verloren hat. Bei MIR ist noch alles in Ordnung!«
»Ich kann nicht ... Jude ... bitte!«, flehte ich weiter und versuchte gegen die Kraft seiner Hände anzukämpfen.
»Hör auf, dich zu wehren ...«
Ich keuchte und hielt kurz still. Er nahm langsam seine Hände von mir und streichelte über meine Wange. »Lass es mich tun, damit ich dich wieder lieben kann.«
Tränen quollen aus meinen Augen. »Wozu brauchst du meine Erlaubnis? Ich bin gefesselt!«, schluchzte ich.
»Du sollst ausatmen ... Ich möchte, dass du es freiwillig tust. Für mich!« Wieder legte er seine Hand auf mein Gesicht.
Ich keuchte kurzatmig. Jude war bei diesem Spiel grausam, das wusste ich aus Erfahrung. Ein letztes Mal seufzte ich schwer, dann schloss ich meine Augen und versuchte, mich zu beruhigen