Aromatherapie der Seele. Thomas Kinkele
zu diesen Zentren sowie sinnbildlich für eine lebendige Entwicklungsfolge können wir die drei Gehirnzentren des Menschen betrachten.
Dem Klein- oder auch Reptiliengehirn, das Instinkte und autonome Körperfunktionen steuert, ist der Umgang mit der konkreten Wirklichkeit unterstellt. Wenn es um das Überleben geht, dann läuft dieses entwicklungsgeschichtlich älteste der Hirnorgane des Menschen noch heute zu Hochform auf, aktiviert die phänomenalsten Kraftreserven und zwar schneller, als das Gefühl fühlen, geschweige denn der Kopf denken kann. Der territoriale Anspruch mit der Verteidigung des notwendigen Existenzraumes (Revier) und dessen exakter Abgrenzung entscheidet sich in der Polarität von Kampf oder Flucht, fressen oder gefressen werden. Jeder kennt das Prinzip, nur wird es unterschiedlich ausgelebt.
Als entwicklungsgeschichtlich zweites Organ hat sich das Limbische System, die Steuerzentrale unserer Gefühle gebildet. Es empfängt und spiegelt das, was die Menschen empfinden, wenn sie sich voneinander angezogen oder abgestoßen fühlen. Beziehung und Mutterliebe, sich vom Leben getragen oder nicht getragen zu fühlen, Gegensätzliches harmonisieren zu wollen, mit unbewussten Übertragungsreaktionen aus frühen seelischen Verletzungen zu reagieren, Ähnliches anzuziehen, Gegensätzliches abzulehnen, all dies wird im Limbischen System vernetzt. Und da müssen wir auch hineinhorchen, um eine Resonanz zu hören, die uns letztlich zur gefühlten persönlichen Wahrheit führt.
Aus dem Riechhirn als dem größten Areal des Limbischen Systems ist in der dritten Stufe der zerebralen Entwicklungsgeschichte die Großhirnrinde (Neo-Kortex) hervorgegangen und hat sich in zwei mächtigen Hälften über die älteren Hirnteile gestülpt. Hier wird geforscht und analysiert, zugeordnet und interpretiert. Der Gedanke, als Werkzeug, um aus einem Pool unendlicher Möglichkeiten zu schöpfen, wurde damit möglich und ist zum Projektor des persönlichen Lebensweges aufgestiegen.
Dann gibt es die Figur der 6 miteinander verbundene Punkte, die für 1 – 4 – 2 – 8 – 5 – 7 – 1 nach dem periodischen Gesetz der Sieben stehen und den pulsierenden Rhythmus der Schöpfung darstellen. Der im Siebenjahresrhythmus sich vollziehende Phasenwechsel in der Natur (der menschliche Körper braucht sieben Jahre, um sämtliche Zellen einmal zu erneuern) oder die von den Anthroposophen in „Jahrsiebten“ gerechneten geistig-seelischen Entwicklungsphasen oder auch die vielen Kulturen, die von Anfang an die Zeit in Wochen von sieben Tagen eingeteilt haben, weisen gleichermaßen auf sich periodisch wiederholende Zeitabläufe im Siebener-Rhythmus hin.
„Siebenerrhythmus“
Das periodische Gesetz der Sieben
Wenn man die Zahlen 1 bis 9 nacheinander jeweils durch 7 teilt, dann erhält man hinter dem Komma immer genau eine Kombination dieser sechs Zahlen als eine periodische Folge, die sich mathematisch bis in alle Ewigkeit fortsetzt. Wir haben es hier mit einer objektiven Wahrheit zu tun. Dies lässt sich überprüfen, wenn man einen Taschenrechner zur Hand nimmt und ihn so einstellt, dass er ein Maximum von Stellen hinter dem Komma anzeigt. Die einzige Ausnahme bildet 7 : 7 = 1.
Prinzip der unendlichen Wiederholung
Das Leben ist in immerwährender Bewegung. Die unendliche zyklische Fortsetzung der sechs Punkte hinter dem Komma deutet auf das Perpetuum mobile als Grundprozess innerhalb der Schöpfung hin.
Näher kann man dem Rad des Lebens mit einer mathematischen Formel wohl kaum kommen. Wenn diese Figur mit dem inneren Dreieck kombiniert wird, entstehen im äußeren Radius des Kreises wieder drei Trinitäten, weil die Punkte des inneren Dreiecks (9 – 6 – 3) dadurch von jeweils zwei Punkten flankiert werden. Es entsteht in der Zahl Neun eine dynamische, schöpferische Ganzheit, die durch die drei Zentren Körper, Gefühl, Geist gekennzeichnet ist, welche andauernd miteinander korrespondieren. Aber jedes für sich enthält auch wieder die Dreiheit als Schöpfungsprinzip.
Dem schöpferischen inneren Dreieck eines geschlossenen Neuner-Zyklus wird durch das periodische Gesetz der Sieben7 die dynamische Komponente der fortlaufenden Bewegungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Rad des Lebens zuteil.
AROMATISCHER DUFTKREIS
nach ENNEAROM-Kriterien
Das Ennearom-System
Die Vision erscheint, wenn Kopf und Herz vereint auf die innere Stimme lauschen.
Auf den Grundprinzipien des Enneagramms aufbauend, habe ich ein Arbeitssystem mit Duftstoffen entwickelt, woraus sich der Name „Ennearom“ ableitet: ENNEA (griech. „neun“) und AROM für Aroma. Dieser Begriff steht für eine aromatologische Vorgehensweise mit neun verschiedenen Düften. Er bezeichnet auch ein Modell der Zuordnung von Duftcharakteren nach neun verschiedenen Basisausrichtungen.
Das Ennearom soll uns in die Lage versetzen, aus dem Kopf in das Herz der Dinge zu gleiten. Deshalb ist es besser, die abstrakten Zahlen zurückzustellen und stattdessen mit einem Bild zu arbeiten.
Was bietet sich besseres dafür an, als das Urbild der Schwelle, die es zu überschreiten gilt? Neun Tore auf dem Erlösungsweg.
In dieses System sind sowohl meine Erfahrungen mit dem Enneagramm der Persönlichkeiten sowie die dynamische Entfaltungslehre gurdjieffscher Prägung eingeflossen.
Für diese steht der äußere Kreis um das Symbol des Enneagramms für einen dynamischen Lebenszyklus, der auf neun Phasen gegründet ist und in seiner Vollendung eine Ganzheit darstellt.
Wenn wir davon ausgehen, dass sich im Zentrum des Kreises die Essenz befindet, die sich als das feine seelische Element in der physischen Welt der Erscheinungen individuell ausdrücken möchte, dann folgt daraus, dass neun Aromen als Repräsentanten an den neun Punkten eine Brücke zu diesem feinstofflichen Bereich schlagen können.
So zielt die Ennearom-Arbeit darauf ab, den Kontakt zwischen der Persönlichkeit und der seelischen Disposition des Menschen zu verbessern.
Das Ennearom-System ordnet also die im persönlichen Ausdruck des Menschen vorherrschende Reaktionsweisen zunächst nach den drei Gesichtspunkten:
Körper, Gefühl und Geist und bringt sie mit entsprechenden Düften in Verbindung.
Körper | auf das praktische Handeln und Durchsetzung im täglichen Leben ausgerichtete Energie. ICH-Kraft (absolut) … wie behaupte ich mein Terrain? Zeitbezug: Gegenwart Emotionale Triebkraft: Zorn Mangel: Schutz |
Über den Körper wird die Beschaffenheit der physischen Welt mit belastenden Anforderungen oder lustvollen Belohnungen wahrgenommen und der Selbsterhalt ist von zentraler Bedeutung. Wie schaffe ich es, zu überleben? Dieses Zentrum vermittelt die absolute Realität körperlicher Existenz. Ganz bestimmte Pflanzendüfte repräsentieren die energetische Ausrichtung dieses Zentrums, indem sie Initiativkraft und Durchhaltevermögen als existenzielle Werterfüllung in ihrem Duft ausdrücken.
> Gefühl | > Beziehungsdynamik und Ausrichtung auf Ausgleich und Verschmelzung. Das DU (funktional) … wie erreiche ich es, geliebt und aufgenommen zu werden? Zeitbezug: Vergangenheit Emotionale Triebkraft: Scham Mangel: Anerkennung |
Das Gefühlszentrum ist auf zwischenmenschliche Beziehung ausgerichtet. Wie muss ich es machen, damit ich für mein Umfeld akzeptabel bin? Die funktionale Realität steht im Vordergrund.