Räucherstoffe und Räucherrituale. Thomas Kinkele
so stark manifestiert, dass die damit verbundene Last weiter nachklingt. Es ist wie der Pendelschlag einer großen und schweren Uhr. Durch eine intensive Räucherung können wir diesen Vorgang beschleunigen. Das Schwere wird erleichtert und der Prozess der Ablösung und Verfeinerung unterstützt. Die Abwehr, aus der die Schwere entstanden ist, löst sich sozusagen in Luft und Liebe auf.
Auch heftige Aggression hinterlässt im Raum atmosphärische Störungen, die auf diese Weise abgelöst werden können und sich verflüchtigen. Es sind einfach nur Energien, die wie unsichtbare Wolken den Sonnenschein verdecken und jetzt abziehen dürfen.
Vorgeschlagene Räucherstoffe
1. Drachenblut (Daemenorops draco)
2. Kampfer (Cinnamomum camphora)
3. Salbei (Salvia officinalis)
4. Zedernholz (Juniperus virginiana)
5. Wacholderbeeren (Juniperus communis)
6. Copal (Protium copal)
7. Asant (Ferula asa foetida)
8. Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
9. Weihrauch (Boswellia carteri)
Einmal abgesehen von Asant (im Volksmund auch „Teufelsdreck“ genannt), der eine sehr deftige knoblauchartige Duftnote besitzt, können alle vorgeschlagenen Stoffe durchaus auch einzeln verräuchert werden. Es bietet sich aber an, eine Räucherkomposition vorzubereiten. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, dem „Mittel“, das wir zur Reinigung einsetzen wollen, bereits mit der konzentrierten vorbereitenden Handlung unsere Absicht, die wir mit dem Räuchern verbinden, durch die Hände zuzuführen. Wenn neun Teile ein Ganzes sind, dann kann eine Komposition nach eigener Intuition aus neun Teilen zusammengestellt werden. Ihrer eigenen Intuition sollten Sie dabei immer die erste Priorität geben und der inneren Stimme Vertrauen schenken.
Reinigung und Klärung – das Ritual
Zunächst einmal verwenden wir eine gewisse Zeit darauf, uns selbst auf das Vorhaben einzustimmen. Wir suchen einen geeigneten Platz in dem Raum, der gereinigt werden soll, wo wir das Räuchergefäß brandsicher abstellen können, und bereiten ihn ein wenig vor. Das Gefäß steht symbolisch für das Feuerelement und wir können beispielsweise für Erde einen Stein, für Wasser eine Muschel oder ein Blatt und für Luft eine Feder hinzufügen.
Bevor wir das Feuer anzünden, können wir gedanklich unsere Absicht formulieren, die wir mit dem Ritual verfolgen. Da unsere Absicht grundsätzlich konstruktiv und lebensunterstützend sein sollte, empfiehlt es sich, immer einen positiven Ausdruck zu finden. Das heißt, wir sollten uns nicht auf das störende Zurückgebliebene, sondern den als wünschenswert angestrebten Zustand konzentrieren. Was auch immer die Ursache der Störung sein mag, wir wünschen allem Frieden und Entlastung und damit eine beschleunigte Ablösung. Aggressive Schwingungen wollen wir besänftigen und Bedrohung aller Art dadurch begegnen, dass wir uns der Führung einer lichten Kraft anvertrauen. Wir sind motiviert vom Wunsch nach Leben, Liebe, Glück und Freude, daran soll kein Zweifel sein.
Erst dann, wenn wir von diesem Ziel erfüllt sind, zünden wir das Feuer an. Wenn die Glut sich entfaltet hat, legen wir das Räucherwerk auf und segnen es mit dem Erdsymbol. Wenn der Rauch aufsteigt, nehmen wir das Wassersymbol und segnen damit den Rauch. Dies verbinden wir innerlich mit der Einladung an die Elementarkräfte, unsere Handlung zu unterstützen. Danach nehmen wir die Feder und das Gefäß, segnen Luft und Feuer und bewegen uns einmal im Uhrzeigersinn um den ganzen Raum herum, während wir uns die Entfaltung des Lebens wie einen Strom vorstellen, der zum Meer zurückfließt. Dabei fächeln wir den Rauch mit der Feder in alle Richtungen. Anschließend gehen wir noch einmal gegen den Uhrzeigersinn um den ganzen Raum herum und sind uns dabei bewusst, dass unsere Absicht starken Einfluss auf den Strom des Lebens nehmen kann, um ihn freier fließen zu lassen.
Anschließend stellen wir das Gefäß wieder ab, können jetzt den Raum verlassen, die Tür schließen und den Prozess 2 bis 3 Stunden wirken lassen. Dann öffnen wir Fenster und Türen und lassen alle Energien entweichen. Jetzt ist der Raum neutral, sauber und rein.
Sinnlichkeit und Erotik
Wunsch nach Partnerschaft und Liebeslust
Sinnlicher Genuss und Lustgewinn sind ein großartiges Privileg des Menschen, das insbesondere dann seine wunderbaren Aspekte zeigt, wenn es mit feiner Sensibilität gefeiert wird. Wir vermissen diesen Teil unseres Daseins insbesondere dann sehr, wenn kein Partner in Sicht ist. Dann muss er herbeigerufen werden. Ein Ritual zur Verstärkung dieses Rufes wäre also durchaus dem- oder derjenigen zu empfehlen, die den Wunsch nach Partnerschaft und Liebeslust verspürt. Es hat eine Resonanzwirkung, wenn ein Bild des ersehnten Zustandes erzeugt und in den Kosmos geschickt wird. Räucherungen können Gebete und Wünsche besonders gut über die Schwelle von der dritten zur vierten Dimension tragen. Nach dem Gesetz der Anziehung wird die Botschaft dort den passenden Empfänger finden und der Kontakt wird sich in der persönlichen Wirklichkeit früher oder später manifestieren.
In der Partnerschaft kann ein Ritual auch als Vorbereitung für einen schönen Abend der Liebeslust vollzogen werden. Dass Räucherstoffe die Sinne beflügeln, wusste bereits König Salomon, der die Reize der Königin von Saba mit aromatischen Pflanzendüften schwärmerisch umschrieb, wie man im Alten Testament (Hohelied der Liebe) nachlesen kann. Die Gefühlsintensität kann sicherlich durch ein Räucherritual gesteigert und die Sensibilität für den Partner erhöht werden.
Vorgeschlagene Räucherstoffe
1. Zimtrinde (Cinnamomum cassia)
2. Damiana (Turnera diffusa)
3. Benzoe siam (Styrax tonkinensis)
4. Ingwerwurzel (Zingiber officinale)
5. Myrrhe (Commiphora abyssinica)
6. Moschuskörner (Hibiscus abelmoschus)
7. Guajakholz (Guajacum officinale)
8. Guggul ( Commiphora mukul)
9. Koriander (Coriandrum sativum)
Die Vorbereitung und Auswahl der Räucherstoffe
Bei dem folgenden Ritual wird empfohlen, die Stoffe einzeln und nacheinander zu verräuchern. Es ist von Vorteil, sich ihre Eigenschaften vorab noch einmal im Kapitel Konturen der Räucherstoffe anzuschauen, um die Assoziationskraft anzuregen. Da jeder Stoff seine ureigene Charakteristik hat, spricht er natürlich auch ganz spezifische emotionale Zusammenhänge an. Das Ritual für die Partnersuche hat das Ziel, unsere Kreativität auf der Ebene der Visualisierung zu erwecken. Die Räucherstoffe sind hierfür Mittel zum Zweck und wir wollen uns vorab die Zielrichtung der Substanzen vergegenwärtigen. Wir versuchen herauszufinden, was der jeweilige Stoff unterstützen könnte.
Beim Ritual geht es um den Ausdruck der persönlichen Wahrheit, was die Wünsche des Einzelnen betrifft. Die Zielrichtung der Räucherstoffe soll in diesem Falle helfen, die eigenen Bedürfnisse zu finden, zu formulieren und zu artikulieren.
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