Butler Parker Jubiläumsbox 4 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker Jubiläumsbox 4 – Kriminalroman - Günter Dönges


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auf zu stöhnen. Er versuchte sich umzuwenden.

      »Bleiben Sie liegen«, sagte Parker. »Ich werde Sie vorsichtig aus dem Bereich der Flammen herausziehen. Befanden sich noch Bomben an Bord?«

      »Weg … schnell weg …!« keuchte der Mann. Die Angst vor der Explosion der Bomben peitschte ihn hoch. »Schnell!«

      Parker nahm sich nicht die Zeit, den Mann aufzurichten. Was vielleicht auch wegen innerer Verletzungen zu gefährlich war. Er schob ihn so vorsichtig wie möglich aus dem Hitzebereich der Flammen. Und sie verschwanden gerade in einer Bodenwelle, als das Wrack des Hubschraubers wie von einer riesigen, unsichtbaren Faust auseinandergerissen wurde. Dazu gab es eine dumpfe, donnernde Explosion, die fast die Trommelfelle sprengte.

      »Glück gehabt, würde ich sagen«, meinte Parker zu dem Piloten, der nun auf dem Rücken lag. Parker sah in ein faltenreiches, breites Gesicht, das einem Mann von etwa vierzig Jahren gehörte. Ein dünner Blutfaden sickerte dem Mann aus dem rechten Mundwinkel.

      »Sie … aber nicht wir …!« Der Mann war gut zu verstehen. Und was er meinte, lag ebenfalls auf der Hand.

      »Warum wollten Sie uns unbedingt umbringen?« erkundigte sich Parker behutsam.

      »Nicht … mehr wichtig …!« keuchte der Pilot.

      »Wer hat Ihnen diesen Auftrag gegeben?« bohrte Parker höflich weiter »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie es aus Langeweile getan haben?«

      »Hauen … Sie … ab!«

      »Ich weiß, Sie wollen mir einen Tip geben«, sagte Parker, »aber ich pflege vor einer Gefahr nicht davonzulaufen!«

      »Der Boß … ist stärker«, sagte der Mann mit schwacher Stimme, um dann in ein qualvolles Husten auszubrechen, das ihn schmerzhaft durchschüttelte.

      »Wo finde ich den Boß?«

      »Irgendwo … Weiß nicht …!«

      »Gehört ihm der Hubschrauber?«

      »Auch der … Fragen Sie nicht, retten Sie sich … Der Boß ist stärker. Er … Willen«

      »Wo finde ich den Boß? Heißt er Digetti?«

      Der Pilot riß ganz plötzlich weit die Augen auf. Er wollte noch etwas sagen, doch dazu reichten seine Kräfte einfach nicht mehr aus. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Er bäumte sich noch einmal auf, um dann entspannt und schlaff niederzusinken.

      Parker erhob sich und ging zurück zu Mike Rander, der die drei Männer aus dem grauen Ford inzwischen behelfsmäßig verbunden hatte. Die Gangster lagen noch immer bewußtlos am Boden.

      »Was war los?« erkundigte sich Mike Rander.

      Butler Parker berichtete von seiner leider unvollständigen Unterhaltung mit dem Piloten des Hubschraubers.

      »Wenig ergiebig«, sagte Rander kopfschüttelnd. »Er hat Ihre Frage nach Digetti also effektiv nicht mehr beantworten können?«

      »Leider nicht, Sir! Er wies aber immer wieder auf die Gefährlichkeit seines Bosses hin, eine Warnung, die man auf keinen Fall in den Wind schlagen sollte.«

      »Worauf Sie sich verlassen können, Parker. Ich habe ohnehin ein flaues Gefühl in der Magengegend. Wir haben es hier mit einem Gegner zu tun, der sich in technischen Dingen verdammt gut auskennt!«

      »Die Männer kehren aus der Bewußtlosigkeit zurück«, sagte Parker und deutete auf die drei am Boden, die endlich wieder zu sich kamen und sich verstört umschauten. Als sie Rander und Parker vor sich sahen, schienen sie fast erfreut zu sein.

      »Wir haben ein paar Fragen an Sie« begann Rander sofort sachlich. »Wer ist der Boß, der euch auf uns gehetzt hat?«

      »Sie glauben doch wohl nicht, daß wir darüber sprechen werden?« gab einer der Männer lächelnd zurück. Er lächelte, obwohl er wegen seiner Schußverletzung zumindest Schmerzen haben mußte. »Sie werden ihn niemals finden, niemals. Aber er Sie! Und dann werden Sie zu uns gehören und es bedauern, daß dies nicht früher geschehen ist. Dann werden Sie endlich wissen, wie schön das Leben sein kann!«

      Parker sah die beiden anderen Männer an.

      Sie nickten, und die nackte Begeisterung stand in ihren Augen. Sie hatten den Worten ihres Vorredners, wie es so treffend heißt, nichts hinzuzufügen.

      »Die sind doch offensichtlich nicht normal«, sagte Rander leise zu seinem Butler. »Sie stehen doch unter einem fremden, inneren Zwang. So was habe ich noch nie erlebt!«

      »Ich leider auch nicht, Sir, aber ich muß gestehen, daß mir das Seltsame und Unheimliche dieser Situation ungewöhnlich deutlich wird. Mit anderen Worten, Sir, wir dürften es mit einem Gegner zu tun haben, der sich einer normalen Betrachtung entzieht, was für Sie und meine Wenigkeit tödlich werden könnte!«

      *

      »Die Polizei, Sir!«

      Josuah Parker lauschte in den Tag hinein. Mike Rander hörte zwar nur das Knistern der Flammen und das laute Heraussprengen geplatzter Nieten, die sich vom Wrack des Hubschraubers lösten. Doch dann vernahm auch er von weither das auf- und abschwellende Geräusch einer Sirene, die nur zu einem Streifenwagen der Polizei gehören konnte.

      »Na endlich«, erwiderte Rander. »Ich bin froh, wenn ich diesen Tag hinter mir habe!«

      »Sir, empfiehlt es sich wirklich, auf die Polizei zu warten?« erkundigte sich der Butler.

      »Warum sollten wir nicht? Haben wir was zu verbergen?«

      »Darüber, Sir, möchte ich mit Ihrer Erlaubnis an anderer Stelle reden«, sagte Parker. »Wenn ich raten darf, so würde ich an Ihrer Stelle vorerst das suchen, was man das Weite nennt.«

      »Sind Sie verrückt?«

      »Vielleicht nur vorsichtig, Sir. Denken Sie daran, daß auch die herankommenden Polizeibeamten unter Hypnose stehen könnten.«

      »Malen Sie bloß nicht den Teufel an die Wand.« Rander nagte einen Moment an der Unterlippe, nickte dann aber zum Zeichen seines Einverständnisses.

      »Dann würde ich zu einer gewissen, angemessenen Eile raten«, sagte der Butler. »Doch vorher möchte ich noch schnell die Fesselung der Herren Gangster kontrollieren.«

      Parker besorgte diese Arbeit mit Routine und Schnelligkeit. Er ließ dabei seine Finger spielen und konnte selbstverständlich wieder einmal nicht der Verlockung widerstehen, sich die Brieftaschen der Gangster anzueignen.

      Zur Beruhigung sei gesagt, Parker tat das nicht, um sich etwa zu bereichern. So etwas wäre ihm niemals in den Sinn gekommen. Was er brauchte, waren Informationen. Und eine hoffte er in den diversen Brieftaschen zu finden. Es war selbstverständlich, daß er all diese Dinge später immer der Polizei übergab.

      Anschließend machten Rander und Parker sich auf den Weg, um einer Unterhaltung mit der Polizei aus dem Wege zu gehen. Sie verschwanden geschickt und schnell im unübersichtlichen Kuschelgelände und waren gerade richtig in Deckung, als der erste Streifenwagen eintraf.

      Die Polizei mochte auf Anrufe besorgter Landbewohner alarmiert worden sein. Vielleicht war der Lärm der explodierenden Bomben aber auch laut genug gewesen, die Cops allein zu alarmieren.

      Nach dem ersten Streifenwagen traf ein zweiter ein. Der Tatort, wenn man sich so ausdrücken darf, füllte sich. Parker konnte sicher sein, daß die Gangster sich nun in bester Obhut befanden.

      »Und wohin jetzt?« fragte Mike Rander, nachdem sie einen Bachlauf erreicht hatten. »Sie wissen ja, daß unser Wagen in die Luft gegangen ist.«

      »Vielleicht ist Mr. Digetti in der Lage, Ihnen und meiner bescheidenen Wenigkeit zu helfen«, gab der Butler zurück.

      »Sie wollen zu Digetti?« Rander schnappte förmlich nach Luft.

      »Ein angenehmer Mensch, wenn er auf das ungebetene Hypnotisieren verzichtet«, stellte der Butler fest.

      »Parker, jetzt


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