Aramesh. Barbara Naziri

Aramesh - Barbara Naziri


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      hoffend bin ich aufgewacht,

      doch uns trennten Zeit und Raum.

      Die Gedanken sind geblieben,

      doch die Wege gabeln sich,

      Worte in den Sand geschrieben,

      schon verweht der letzte Strich.

      Mit dem Hauch des grauen Windes,

      der den Frost des Abschieds trägt,

      gleicht mein Lächeln dem des Kindes,

      weil mein Herz doch für Dich schlägt.

      Unsterblich

      Meine Träume

      sind Schmetterlinge der Zeit.

      Wenn ich sie zu fangen

      versuche, sterben sie.

      Also forme ich

      sie zu Gedichten und

      verleihe ihnen Unsterblichkeit,

      damit sie in Dir leben.

      Die Botschaft

      Asche bedeckt mein Herz,

      in dem versteckt die Glut

      der Liebe schlummert, unser

      geheimes Nest der Geborgenheit,

      Dich wärmend, wie

      meine streichelnde Hand

      nachts auf Deinen Schenkeln.

      Wir sind frei wie der Wind, und

      doch durch zärtliche Umarmungen

      aneinander geschmiedet. Mit jedem

      Pulsschlag singt mein Blut Deinen

      Namen und im Gemach der Liebenden

      sehe ich die Schönheit mit

      geschlossenen Augen tanzen.

      Weicht die Trauer grauen Schatten,

      macht die Geliebte den Blinden sehend.

      Berauscht vom Wein der Liebe

      tanze ich hinter den Schleiern

      zum Rhythmus meines Herzschlags.

      Wie gern opfere ich meinen Verstand

      dem Wandelstern der Liebenden.

      2016

      Die Stille

      Von den Töchtern der Wehmut

      liebe ich die Stille, welche

      die Beredsamste ist.

      Im Schweigen meiner Lippen

      warten Küsse, wie reife

      Trauben gepflückt zu werden.

      Meine Gedanken trage ich zum Feuer

      der Hingabe, lasse Flammenzungen

      meine Schmerzen lecken.

      Von den Töchtern der Wehmut

      suche ich die Stille am Quell

      versunkener Träume.

      Tausend Jahre lang sprachen wir von

      der Liebe, doch von der Liebe selbst

      hörte ich nichts – außer Schweigen.

      Lauschend im Takt meines Herzens,

      spüre, fühle, bewahre ich …

      Von allen Menschen waren die

      Liebenden die Stillsten.

      2014

      Du

      In die Pupille meines Auges

      hat die Liebe mit zarter Hand

      Dein Bild gezeichnet.

      Deine Küsse wecken vergessene

      Märchen in mir, lassen Rosen

      auf meinen Lippen blühen.

      Deine Hände weben mir ein Zelt

      aus Geborgenheit, unter dem ich

      behütet träume.

      Mein Blut singt von Liebe. Hör doch!

      Der Trommelschlag meines Herzens

      hämmert Deinen Namen!

      So wandern wir Hand in Hand durch

      die geschenkten Jahre. Doch Du und ich,

      wir füllen sie mit Leben – jeden Augenblick!

      1990

      Lausche

      Lausche

      den Menschenherzen,

      wie sie im Takt

      zum Leben schlagen.

      Du spürst,

      jedes Herz, das

      sich in Liebe

      öffnet, trägt Licht

      in unsere Welt …

      Erfroren

      In der Winternacht

      ist die Blume erfroren.

      Sie hatte auf den Frühling gehofft,

      auf seine Wärme und Sonne,

      die sie zum Leben brauchte.

      In der Einsamkeit

      bin ich erfroren.

      Ich hatte auf Dich gehofft,

      auf Deine Liebe und Wärme,

      die ich zum Leben brauchte.

      2010

      Erinnerung

      Die Erinnerung an Dich füllte

      mein Zimmer mit Licht

      und dieses Licht war warm.

      Doch vor dem Fenster

      lauerte die Kälte.

      Als ich das Fenster öffnete

      entfloh die Erinnerung

      wie ein Spatz in die Finsternis.

      In der Stille schwebten Schneeflocken,

      sich tanzend umarmend und

      bedeckten meine Verlassenheit.

      Die aufgehende Sonne leckte

      mit ihrer Zunge den Schnee,

      leckte gnadenlos, bis

      meine Einsamkeit nackt

      zum Vorschein kam.

      2010

      Ohne Gewähr

      Meine Liebe war

      ein wärmendes

      Feuer – nur

      für Dich bestimmt,

      erloschen

      am kalten Wind

      Deines Gleichmuts.

      Warten

      Warten,

      dort, wo Sonnen sich erheben,


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