Aramesh. Barbara Naziri
Herz spricht ein
Gedicht in Deine Augen,
ich spüre die Leichtigkeit des
Seins und die neuerworbenen
Flügel tragen mich direkt ins
Paradies der Liebenden.
Sprich nicht! Küss mich!
Der Rausch des ersten Kusses
kehrt nie wieder …
2016
In Dir
Ein dichter Käfig ist mein Körper,
der meine Seele fest umhegt,
pulsierend durch die blutigen Bäche
im Kern das Herz, das für Dich schlägt.
Könnt ich den Stäben mal entweichen,
flög ich direkt in Dich hinein,
baute mein Nest in Deinem Herzen,
um lebenslang bei Dir zu sein.
Licht der Nacht
In der Nacht umfing mich mein Geliebter.
Ich bat die Hüterin der Träume,
mein Geheimnis zu wahren.
»Schau, meine Sterne verblassen«,
sprach sie zu mir. »Du hältst die Sonne
an Deinem Busen und forderst Dunkelheit … «
Liebe mich
Liebe mich
bedingungslos, lass
unsere Liebe keine Bilanz
sein von Gewinn und Verlust,
in der ständig
aufgerechnet wird.
Liebe mich
mit dem Gedanken,
dass Liebe sehend macht
und nur Blinde die
Seifenblasen ihrer Illusionen
dem Vakuum opfern.
Liebe mich
mit ganzer Seele,
so wie die Füße Deinen
Körper tragen! Erkenne
in der Flammenschrift
Deines Herzens:
mich.
Zeit der Liebe
Komm Liebster, wir schenken uns Zeit!
Kostbare Zeit, in der unser Mut zur Liebe
die Ketten der Gewohnheit sprengt und in
der wir den Träumen Leben verleihen;
heimelige Zeit, in der wir unsere Gefühle in
der Geborgenheit unserer Herzen hüten
und einander Brücken bauen;
erfreuliche Zeit, in der die Rosen ihre Dornen
abstreifen und ihre Freude darüber mit
einem lächelnden Rot offenbaren;
zärtliche Zeit, die nur uns gehört – Dir und mir,
in der wir den Sturmvogel des Lebens mit
dem Lächeln der Liebe willkommen heißen.
In einem Satz:
Eine Zeit der Liebe, weil wir in UNS zu Hause sind.
achtsam …
Liebe ist ein Gewand,
das die Natur gewebt und
die Zärtlichkeit bestickt hat.
Seiner Kostbarkeit bewusst,
trage ich es mit Achtsamkeit.
Nur zwei Worte
Ich möchte nicht
die Schönste für Dich sein
und kein Juwel in
Samt gebettet
in der Schatulle
Deiner Erinnerung.
Ich möchte keine
Rose für Dich sein, die
lächelnd das Vertrauen
des arglosen
Schmetterlings
auf ihre Stacheln spießt.
Ich will Dich in
meinem Schoß, dem
Trommelschlag Deines
Herzens lauschen
und Deine flammende
Zunge, die sagt:
Liebe mich!
2003
Regenbogenkinder
Ein Regenbogen wölbt sich rund
mit seinen sieben Flammen,
Sie lodern zwischen dir und mir
und schweißen uns zusammen.
Zum Lichtband werden Regentränen,
gebrochen von den Sonnenstrahlen,
die sich nach bunter Färbung sehnen
und diese an den Himmel malen.
Das Leben ist ein Regenbogen,
es spiegelt sich in seinen Farben,
ist mal gebrochen und gebogen
und hinterlässt mitunter Narben.
Verebbt die Schönheit mit dem Leben,
wenn unsere Schimmer sanft verblassen,
werd ich Dir beide Hände geben,
kann selbst im Tod nicht von Dir lassen.
2012
Spuren
Du, dessen Spuren sich im
Wüstensand verlieren,
auf den sich pudernd die
müde Abendsonne legt,
mit Dir weicht jede Wärme,
lässt mein Herz gefrieren
in sternenkalter Nacht, die
sich im Nichts bewegt!
Hör ich dort Deinen
Schritt im Rosengarten?
Noch spüre ich auf meinen
Lippen Deinen Kuss.
Ließ nicht die Nachtigall
die Rose warten,
die sich im Trugbild
ihres Traums verlieren muss?
Ach, Honigmond, gerade
Dir gilt mein Vertrauen,
weil Du mit weisem Lächeln
den Schwur besiegelt hast.
Im Stundenglas den
Sandkristallen nachzuschauen,