FUNKSTILLE. Richard Neubersch
wie Sie es benennen.
Dieses Buch hat die Aufgabe, Ihnen meine Gedanken und Erkenntnisse in Bezug auf die Metamorphose der Menschheit in Zeiten hochfrequenter Vernetzung zu vermitteln. Vielleicht gehen Sie mit seinen Inhalten in Resonanz und entdecken tief liegende, bisher unerkannte Sehnsüchte wieder, die ich nur für Sie formuliert habe. Das würde mich glücklich machen, weil ich weiß, dass ich damit Anstöße geben durfte, die Sie möglicherweise in Ihr ganz persönliches Lebensglück führen können.
Ob dies so sein wird, liegt dabei ganz bei Ihnen, denn ob Sie es nun wissen oder nicht: Wie jeder von uns sind Sie alleine der Schöpfer Ihrer gelebten Realität, und nur Sie können Ihre Realität verändern. Warten Sie nicht auf Rettung von außen, auf den großen Erlöser! Sie selbst sind Ihr großer Erlöser! Sie haben alles Notwendige in sich, und Sie werden es erkennen, sobald Sie sich von dem Müll übernommener Überzeugungen und Konzepte befreit haben und Ihre ganz persönliche, göttliche Wahrheit leben.
Dieses Buch könnte Ihr Denken auf den Kopf stellen, Sie provozieren und in die tiefsten Schichten Ihres Selbst führen.
Wenn Sie es zulassen.
Ich lade Sie ein, dieses Buch nicht gleich beim ersten Widerstand in die Tonne zu werfen, sondern einen Moment innezuhalten und sich zu fragen, was sich verändern könnte, wenn Sie alles hier Geschriebene zunächst einmal für möglich halten.
Lesen Sie möglichst unvoreingenommen und vorurteilsfrei. Versuchen Sie, die Inhalte wie eine Jacke anzuprobieren. Wie fühlt sie sich an? Die Jacke zu tragen, heißt noch lange nicht, sich mit ihr identifizieren zu müssen. Sie können sie jederzeit ablegen und ihre alte Jacke wieder überziehen. Ihre alte Jacke. Wissen Sie noch, wo sie herkommt? Ist es vielleicht so, dass Sie die Jacke Ihres Vaters oder Ihrer Mutter geerbt haben und sie auftragen? Haben Sie etwa die Absicht, sie Ihren Kindern zu vermachen? Oder ist Ihre alte Jacke eine Art Patchwork-Jacke, aus den unterschiedlichsten Meinungen gewoben, mal dicht, mal grob, mal bunt, mal schwarzweiß. Hängt sie vielleicht sogar schon in Fetzen an Ihnen herab, weil sie an Substanz verliert?
Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass Sie sich Ihre eigene Jacke zulegen. Eine Jacke, die Ihrer wahren, inneren Größe entspricht, Ihrem gesunden Menschenverstand, Ihrer Intelligenz, Ihrer Intuition, Ihrer inneren Wahrheit.
Ich lade Sie ein, sich von allem Wissen, das Sie begründeterweise zu haben glauben, zu lösen und sich vorzustellen, dass Sie bis heute mit Überzeugungen gelebt haben, die Sie daran gehindert hatten, Ihre eigene, heilende Wahrheit zu erkennen.
Bitte fragen Sie sich:
»Ist es nicht so, dass ich all mein Wissen aus dritter Hand erhalten und meine eigene Wahrheit dadurch unterdrückt habe? Wer oder was bin ich dann wirklich?«
Die Rollen, die wir spielen
Erkennen Sie, dass Sie bis heute eine Palette der unterschiedlichsten Rollen gespielt haben?
Für mich persönlich war diese Erkenntnis ein wahrer Schock, der dazu führte, dass ich mich völlig orientierungslos in einer Identitätskrise wiederfand. Bin ich mit meinen 68 Jahren ein Vater, Großvater oder Unternehmer? Wie würde es mir gehen, wenn mein Unternehmen von heute auf morgen nicht mehr existierte? Verlöre ich dann auch einen Teil von mir? Wer bin ich wirklich, wenn ich all diese Rollen als solche erkenne und mich nicht mehr mit ihnen identifiziere? Bin ich mir jemals wirklich begegnet, oder sah ich immer nur meine Rollen, wenn ich in den Spiegel sah?
Ich erkenne, dass ich in meinem Leben lange damit beschäftigt war, ein Idealbild der verschiedensten Rollen zu leben. Der erfolgreiche Geschäftsmann, der Traummann für meine Frau, der Traumvater für meine Kinder und der zuverlässige Freund für meine Bekannten. Heute begreife ich, dass alle meine Rollen nichts anderes waren als Konzepte, die mich antrieben und blind für alles machten, was nicht hineinpasste. Ich war zu einem mittelmäßigen Mix aus fleischgewordenen Konzepten geworden.
Erst als ich anfing, übernommene Konzepte infrage zu stellen und abzulegen, begann für mich die Suche. Was suchte ich daraufhin? Sie ahnen es? Ich suchte natürlich andere Konzepte, die ich als geeigneter für mich empfand. Und ich lebte sie, ohne zu erkennen, dass auch dies nur Konzepte waren. Ich brauchte lange, bevor ich begriff, dass das Leben im Einklang mit Konzepten eine einzige Lüge ist und mich gefangen hält. Erst diese Erkenntnis gab mir den Raum und das Geschenk, im Einklang mit meinem höheren Selbst zu leben.
Ich wünsche mir, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, in diesem Buch Bestätigung für Ihr eigenes inneres Wissen finden und/oder Anregungen für ein Leben im Einklang mit Ihrem höheren Selbst.
Wenn Sie es zulassen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und noch mehr erleuchtende Gewissheit beim Lesen!
Noch eine Anmerkung: Alle im Text erwähnten Personen sind real. Ihre Namen habe ich jedoch geändert.
Göttliche Ordnung und 5G
Kurzgeschichte: Das Geschenk des Hirsches
An diesem Morgen verlässt er seine Höhle, gut ausgerüstet mit einem selbst geschnitzten Bogen und sieben Pfeilen. Ein letzter Blick auf seine geliebte Frau, die ihm zum Abschied nachsieht. Ihre fünf Kinder schlafen noch, denn es ist früh am Morgen.
Er weiß in diesem Augenblick, dass er sie vielleicht zum letzten Mal sieht, denn da draußen ist es gefährlich. Es gibt wilde Tiere, die ihn in einem unachtsamen Augenblick mit ihren Pranken erschlagen oder mit ihren Zähnen zerreißen könnten.
Doch er weiß, dass es heute sein muss, oder vielleicht morgen, doch nicht übermorgen, denn er hat Gewissheit, dass das Wetter in wenigen Tagen umschlagen wird und dann für eine lange Zeit kein Verlassen der Höhle mehr denkbar ist. Heute oder spätestens morgen muss er seine Beute finden und mit nach Hause bringen, denn der Vorrat hat bedenklich abgenommen. Ein junges Reh oder eine Sau würden ihm und seiner Familie über die zu erwartende wochenlange Schlechtwetterphase hinweghelfen.
Mit kaum hörbaren Bewegungen streift er durch die naheliegenden Wälder. Diesmal verlässt er die wohlbekannte Umgebung. Er geht nicht die gewohnten Wege, sondern verhält sich völlig atypisch. Nicht, dass er sich darüber wundert. Er tut es einfach, weil er wie immer seinen inneren Impulsen folgt. Heute ist ihm nichts vertraut. Kein Baum, kein Strauch, kein Hügel und kein Bach. Und doch ist er nicht ängstlich, denn er kennt keine Angst, nur Wachsamkeit. Die hatte er sich schon in seiner Kindheit zu eigen gemacht, als er seinen Vater auf dessen vielen Jagdausflügen begleitete. Sein Vater hatte ihm damals alles beigebracht. Er hatte ihm die Geräusche der Wildnis und ihre Stille bewusst gemacht und ihm erklärt, wie sie zu deuten sind. Er hatte ihn auch gelehrt, seine Intuition wahrzunehmen und ihr zu vertrauen. Ihm hat er zu verdanken, dass er spürt, wenn sich ihm ein Tier nähert, lange bevor es in sein Sichtfeld kommt. Vor allen Dingen hatte sein Vater ihn Geduld gelehrt, die auch heute angesagt ist, denn er streift schon seit Stunden durch Wälder und Wiesen, ohne dass ihm eine geeignete Beute begegnet wäre.
Doch plötzlich hält er inne, denn jetzt nimmt er etwas wahr. Er schaut sich um und sieht ihn. Ein mächtiger Hirsch ist in etwa 50 Meter Entfernung zwischen den zahlreichen Bäumen erkennbar geworden. Lautlos schleicht er sich näher heran, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. Als er bis auf nur noch 10 Meter an ihn herankommt, dreht der Hirsch seinen Kopf und sieht ihn unvermittelt an.
Er erschrickt, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass ein Tier, das normalerweise sofort die Flucht ergreifen würde, ganz ruhig stehen bleibt und ihn ansieht. Ihre Blicke direkt aufeinander gerichtet, lässt er seinen bereits gespannten Bogen langsam nach unten gleiten. Er weiß, dass er diesen Hirsch nicht erschießen würde. Er begreift, dass sich in diesem Moment zwei göttliche Wesen auf Augenhöhe begegnen. Entsprechend tief ist seine Faszination und Ergriffenheit. Er will sich nicht von diesem Blick lösen und den magischen Moment unterbrechen. Intuitiv ist ihm klar, dass dieses Tier ihm ein Geschenk macht, das er für immer bei sich tragen würde: die Erfahrung des Eins-Seins.
Erst als ihm dies bewusst wird, wendet der Hirsch sich von ihm ab und trabt gemächlich davon.
An diesem Tag will er seine Jagd nicht mehr fortsetzen. Der Gedanke, ein anderes Tier zu töten, ist ihm unmöglich geworden.
Mit