FUNKSTILLE. Richard Neubersch
Weg er gekommen war, und doch ist der Rückweg für ihn unbestreitbar und zielsicher. Er ist nicht mehr weit von zuhause entfernt, als er auf ein Wildschwein aufmerksam wird. Instinktiv nimmt er seinen Bogen, legt einen Pfeil an, zielt und trifft. Er fragt sich nicht, warum er jetzt doch ein Tier erlegen konnte. Er hat es einfach getan und es fühlt sich richtig an.
Als er seine Höhle betreten will, nimmt er seine Frau wahr, die am Eingang auf ihn wartet. Sie hält ihm eine hölzerne Schale mit heißer Suppe entgegen und sagt: »Willkommen zuhause, mein weiser Jäger!«
Der Reichtum der Steinzeitmenschen
Vermutlich haben Sie diese frei erfunden Geschichte gern gelesen, denn sie hat im entfernten Sinne auch etwas mit Ihnen zu tun. Sie handelte zu einer Zeit, als es nicht einmal das Rad gab. Feuer ja und auch einen Bogen und Pfeile. Vielleicht gab es auch schon eine Steinaxt.
Bestimmt haben Sie erkannt, wie unwichtig diese »äußeren« Instrumente waren. Sie besaßen etwas viel Wertvolleres, etwas, das uns mit jeder neuen Erfindung langsam aber sicher verloren gegangen ist: Intuition, Wachsamkeit, Aufmerksamkeit, Liebe, das Hier und Jetzt, Achtsamkeit, Mitgefühl, Telepathie.
Es sind Fähigkeiten und Qualitäten, die hier oder dort vereinzelt noch zu beobachten sind, doch seien wir ehrlich und schauen wir uns um. Menschen erleben sich kaum noch so authentisch wie unser Jäger und seine Frau, die weder lesen noch schreiben konnten. Möglicherweise gab es damals nicht einmal Worte, sondern nur telepathisch übermittelte Gefühle und Bilder.
Heute versenden wir Fotos und persönliche Nachrichten per soziale Medien oder SMS und übermitteln doch nicht das, was wir wirklich fühlen. Statt uns mit unseren Mitmenschen im direkten Gespräch zu erfahren und kennenzulernen, bemerken wir sie nicht einmal mehr, weil unser Blick, unsere Aufmerksamkeit auf unser Smartphone gerichtet ist.
Pessimisten könnten jetzt antworten: »Ja, die Menschheit wird immer schlechter und wird sich noch selbst ausrotten. Und wenn wir jetzt noch 5G bekommen und alles mit allem in Echtzeit kommuniziert, wird dies wohl wie ein letzter Sargnagel unser Schicksal besiegeln.« Doch halt, ist das nicht ein wenig zu kurz gedacht? Wo bleibt der Blick über den Tellerrand, das Erkennen der größeren Zusammenhänge?
Ist es nicht so, dass in unserer prähistorischen Szene noch das offensichtlich ist, was wir als göttliche Ordnung bezeichnen? Sie mögen es anders nennen, abhängig von Ihrer kulturellen Prägung. Vielleicht nennen Sie es kosmische oder universelle Ordnung, biologisches Gleichgewicht oder spirituelle Harmonie. Wie Sie es auch nennen mögen, der Gedanke, dass in damaligen Zeiten das Leben zwar weniger komfortabel, aber dennoch in Ordnung war, drängt sich auf. Göttliche Ordnung war spürbar in der wortlosen Kommunikation zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen. Sie sorgte ganz natürlich für die überlebensnotwendige Wetterfühligkeit und für das Gespür vor Gefahren. Eigentlich fehlte es an nichts.
Und heute? Wo ist die göttliche Ordnung heute? Man könnte meinen, es gäbe sie nicht mehr. Doch wer das glaubt, der täuscht sich, denn sie ist mitten unter uns.
Ich habe mich immer geweigert, die Welt als destruktiv und feindselig zu betrachten. Ich habe die göttliche Ordnung in vielen Situationen meines ereignisreichen Lebens erkennen dürfen.
Ich habe für mich erkannt, dass unsere Wirklichkeit ein einziges Gewebe göttlicher Ordnung ist und dass es sich jedem von uns erschließt, der bereit ist, sein Bewusstseinsfeld infrage zu stellen. Dies ist kein leichter Prozess, denn die Wahrheit zu erkennen, kann unangenehm und in manchen Fällen auch schmerzhaft sein. Doch am Ende wartet ein Geschenk, das vielleicht am besten mit der Selbstverständlichkeit des Jägers vergleichbar ist. Eigentlich ist es noch viel umfangreicher und größer. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Und wieder werden Sie sich fragen: »Was hat all das mit 5G zu tun?
Meine Antwort ist: Alles!
Schauen wir uns an, warum wir den uns angeborenen Reichtum, der noch beim Jäger und seiner Frau erkennbar ist, verloren haben.
Was unser Steinzeitmensch täglich zum Leben und Überleben brauchte, war seine innere und äußere Wachsamkeit. Mit seinen Sinnen hat er die Außenwelt erfasst, und mit seinem inneren Fokus hat er gewusst, wie er auf die äußeren Reize reagieren musste. Dabei war dieser Vorgang kein Denkvorgang, sondern eine unmittelbare Reaktion. Da war nichts zu entscheiden, sondern nur zu handeln.
Wir haben vergessen, wie reich wir wirklich sind
Mit den immensen Erfindungen, die wir Menschen uns in den vielen hundert oder gar tausend Jahren zu eigen gemacht haben, hat sich der innere Fokus nach außen gerichtet. Wir haben mehr und mehr die Fähigkeit verloren, nach innen zu schauen, weil das Außen so aufregend und begehrenswert wurde. Ein schönes Auto, ein großer Fernseher, ein gemütliches Haus, Urlaubsreisen in ferne Länder, spannende Kinofilme, Internet, Handys, Smartphones. Die Liste ist endlos. Unterstützt wird diese Tendenz durch die profitorientierte Industrie, zu der nicht nur die Mobilfunkhersteller und -betreiber gehören, sondern auch die Medien.
So haben wir unsere kostbarsten Reichtümer brach liegen lassen und verlernt, sie zu benutzen. Ja, extremer noch: Wir haben vergessen, dass es sie gibt. Lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor, dass mächtige Interessengruppen genau dieses Phänomen bewusst vorangetrieben haben. Darauf einzugehen, würde ein völlig eigenständiges und recht umfangreiches Buch erfordern.
Die gute Nachricht ist jedoch: Es ist alles noch in uns vorhanden. Es gilt lediglich, den Fokus von außen nach innen zu richten. Natürlich werden Sie dann nicht sofort den ganzen Reichtum Ihrer göttlichen Kräfte erkennen können. So etwas braucht Zeit und vor allem auch das Aufgeben aller Überzeugungen und Konzepte, denn diese überdecken und verhindern Ihr Potenzial.
Es braucht Funkstille. Denn nur wenn wir unsere Aufmerksamkeit von allen äußeren Geschehnissen abwenden, uns wie in der Meditation auf unsere innersten Impulse konzentrieren, können wir uns wiedererkennen.
5G: Der Evolutionsbeschleuniger
Die Herausforderung 5G wird gleichzeitig unsere Chance sein, denn 5G könnte uns Verschiedenes offensichtlich machen:
1. Dank 5G werden wir durch das Internet der Dinge erfahren, dass wir mit allem und jedem in Echtzeit verbunden sind. Die Erkenntnis, dass wir alle eins sind, wird uns auf ironische Weise durch die höchstmögliche Form der Entfremdung von uns selbst vermittelt.
2. Wir werden weiterhin nicht umhinkönnen zu erkennen, wie die allgegenwärtigen Hochfrequenzen uns körperlich in die Knie zwingen. Fälle von Unfruchtbarkeit, Schlaflosigkeit, Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwäche, Alzheimer, Autismus, Diabetes, Krebs, Gewalt etc. werden in die Höhe schnellen. Hinweise darauf werden uns bereits in mehr als tausend unabhängigen Studien internationaler Wissenschaftler und Ärzte gegeben. Sie warnen, dass all diese Erscheinungen, die jetzt schon als Folge des Mobilfunks nachgewiesen werden können, mit 5G explodieren könnten.
So könnten beide Faktoren dazu führen, dass sich mehr und mehr Menschen für bessere, natürliche Lebensumstände und neue Bewusstseinsinhalte stark machen. Die Technologie von 5G könnte dazu beitragen, dass diese Gruppe sich ebenso schnell vergrößert wie die Zunahme an Krankheiten in unserer Gesellschaft. Irgendwann in hoffentlich nächster Zeit würden die kollektiven Bewusstseinskräfte dieser Gruppe das Bewusstseinsfeld des gesamten Kollektivs der Menschheit zum Kippen bringen. Das sollte dazu führen, dass auch die eher unbewusste Bevölkerung die Informationsinhalte begreift und ihre innere Haltung entsprechend ändern wird.
Und genau hierin erkenne ich den Prozess der göttlichen Ordnung. Mit dem freien Willen entfernt sich der Mensch mehr und mehr von dem, was er wirklich ist, bis er seinen Irrtum erkennt und »umkehren« wird. Das erinnert mich gerade an die Geschichte vom verlorenen Sohn.
Aus meiner Perspektive betrachtet ist die göttliche Ordnung in keiner Weise verschwunden, sondern in der intensivsten Phase ihres Wirkens.
Doch lassen Sie uns einmal genau hinschauen, was unter göttlicher Ordnung zu verstehen ist.
Brauchen wir eine göttliche Ordnung?
Welche Arten von Ordnung gibt es überhaupt? Wir kennen die soziale Ordnung, die gesellschaftliche