FUNKSTILLE. Richard Neubersch

FUNKSTILLE - Richard Neubersch


Скачать книгу
dass man mit Hilfe der Radionik ein ganzes Feld frei von Ungeziefer halten konnte, ohne dass eine physische Maßnahme wie Gift oder Sperren zum Einsatz kam? Wie konnte es möglich sein, dass ein Teich mit Hilfe der Radionik lupenreines Wasser hatte? Ich spürte eine Faszination, die mich nicht mehr losließ. Ich las jedes Buch zum Thema und wurde auf autodidaktische Weise zum Radioniker ohne jede Praxis, denn ein entsprechendes Gerät konnte ich mir damals nicht leisten.

      Das änderte sich erst zwanzig Jahre später, 2001, in der Algarve, als ich in meiner Immobilienagentur eine Geschäftsführerin einsetzte und mir selbst eine Auszeit verschrieb. Endlich konnte ich mir meinen lang gehegten Traum erfüllen! Ich kaufte mir das beste Radionikgerät seiner Zeit und besuchte obendrein noch eine Radionikerschule. Zwei Jahre lang war ich begeisterter Radioniker. Ich behandelte meine Kinder, Freunde und Mitarbeiter und versuchte mich in allen denkbaren Anwendungsbereichen wie dem Herstellen von homöopathischen Mitteln in jeder Potenz sowie Bachblüten jeder Art. Ich führte Belastungsanalysen bei Freunden und Bekannten aus, wenn sie ihr Einverständnis gaben und entwickelte eigene psychisch-seelische Formeln, die von Radionikern auch Raten genannt werden.

      Als dann nach zwei Jahren meine Geschäftsführerin aufgrund privater Notwendigkeiten ausschied, wanderte das Gerät in den Keller, denn ich musste mich wieder selbst um meine Agentur kümmern.

      Zehn Jahre später wurde es zum zentralen Element meiner beruflichen Zukunft. Erst runde dreißig Jahre nach dem Aufflammen meiner Begeisterung und Faszination für die Radionik sollte ich erkennen, welcher höhere Plan im Hintergrund gewirkt hatte.

      Swiss Harmony zeigt sich in der sichtbaren Welt

      Die Offenbarung kam mit meinem Anruf bei jenem Herrn, von dem ich mir erhoffte, dass er mich mit Harmonisierungsprodukten versorgen würde. Plötzlich erkannte ich, dass ich das wichtigste Instrument zur Herstellung in meinem Keller stehen hatte. Ich entschied mich, selbst zum Hersteller zu werden. Doch irgendwie wusste ich, dass es nicht wirklich meine Entscheidung war. Ich tat nur das, was von der »Kraft« vorgesehen war.

      So verwunderte es mich damals nicht, dass der Name Swiss Harmony während einer Meditation in meinem Bewusstseinsfeld auftauchte und blieb. Auch das inzwischen bekannte Logo hatte ich mir nicht ausdenken müssen. Es war schon längst in mir.

      Bin ich vielleicht nur der ausführende, körpergewordene Teil einer weitaus größeren Intelligenz, die durch mein Wirken ihre nicht-stoffliche Präsenz sichtbarer und wirksamer werden ließ?

      Nehmen wir einmal an, es wäre so, was bedeutet es für mich und meine Welt?

      Ich nehme gerne an, dass es so ist. Eigentlich weiß ich es sehr genau, denn schließlich habe ich mich in den letzten zehn Jahren genau beobachtet. Immer wieder habe ich darauf geachtet, dass die Entwicklung der Firma Swiss Harmony nicht durch mein Wollen oder durch eventuelle, gut versteckte persönliche Absichten beeinflusst wird. Sie ist langsam gewachsen. Ich würde sagen, sie ist organisch und sehr gesund gewachsen. Sie hat erst einmal Wurzeln gebildet; Wurzeln in ihrem eigenen Selbstverständnis wie auch im Kreis ihrer vielen Kunden.

      Also was bedeutet es für mich, nur ausführendes Organ einer übergeordneten, transdimensionalen Intelligenz zu sein?

      Es macht mich gelassen, freudvoll und frei. Frei im Sinne von sorgen- und angstfrei. Das Wissen, einer wahrhaft größeren Sache zu dienen, erfüllt mich. Es macht mich glücklich.

      Die Gegenkraft: das dominante Ego

      Leave your Ego with your shoes!

      Im Aschram hing ein Poster im Schuhraum. Ein Schuhraum war vor jeder Halle notwendig, weil man diese nur ohne Schuhe betreten durfte.

      Auf dem Poster hieß es:

      »Leave your Ego with your shoes.« Lass dein Ego bei deinen Schuhen zurück.

      Ahnen Sie, was damit gemeint ist?

      In den alten indischen Veden steht geschrieben, dass sich der Verstand (englisch: mind) mit dem Körper verbündet, weil beide den Tod fürchten und alles daransetzen, ihn zu vermeiden. Unser wahrer, innerster Kern, den viele Menschen vielleicht Seele oder göttliches Selbst nennen, kennt den Tod nicht und hat nichts zu befürchten. Doch das Bündnis zwischen Verstand und Körper, das wir auch Ego nennen, hat eine mächtige Wirkung auf den Menschen.

      Dabei soll uns das Ego lediglich zu Diensten sein. Es hilft uns beim Erledigen aller alltäglichen Aufgaben und Handlungen, beim Sprechen und Denken, beim Erkennen von Zusammenhängen, beim Lernen und Anwenden neuer Erkenntnisse. In einem bewussten und klargeistigen Menschen erfüllt das Ego genau diese Aufgaben und keine anderen.

      Doch das Ego strebt auch nach dem ewigen Leben. Es will bedeutend sein, machtvoll und über den Tod hinaus bekannt bleiben. Gleichzeitig hat es Angst zu versagen, weil es tief im Innersten weiß, was Sache ist. So sind weniger bewusste Menschen im ständigen Wechsel zwischen Angst und Selbstbehauptung. Sie fühlen sich schnell gekränkt und verletzt und sind ebenso schnell zu Aggressionen bereit, wenn sie sich in ihrem Selbstverständnis bedroht fühlen.

      So wird das Ego auf die eine oder andere Weise zu einem dominanten Faktor unseres Lebens, noch bevor wir eine klare Wahrnehmung und eine innige Verbindung zu unserem höheren Selbst entwickeln können.

      Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich will hier nicht als Pharisäer auftreten, nicht der Lehrer sein. Ich spreche von mir und meinen Erfahrungen.

      Es sind keine zwei Monate her, als sich mein Ego aufbäumte wie schon lange nicht mehr und ich meiner hoch geschätzten Mitarbeiterin fristlos kündigte, weil sie eine von mir aufgestellte Regel nicht befolgen wollte. Ich gab ihr kaum Zeit, ihre Sachen zu packen. Wie großartig ich mich fühlte! Wie machtvoll! Wie konsequent! Erst als sie schon lange fort war und eine gute Freundin mir klarmachte, was da in mir ablief, kam ich wieder zu mir, fand ich meine innere Mitte wieder. Ich erkannte, dass die fragliche Regel blödsinnig war und meine Mitarbeiterin sie ablehnen musste, wenn sie sich treu bleiben wollte.

      Es fiel mir nicht schwer, sie noch am selben Tag aufzusuchen. Ich danke Gott, dass sie mich in ihre Wohnung ließ und mir die Chance gab, mich bei ihr zu entschuldigen und ihr meine Wertschätzung auszudrücken.

      Mein Ego hat zwar gut gelernt, mir zu dienen und nicht den Boss zu spielen, doch das heißt noch lange nicht, dass ich mir Unaufmerksamkeit leisten kann. Ich muss ständig auf der Hut bleiben, denn es gibt immer noch viele ungelöste Themen in mir, die mein Ego aktivieren, wenn sie angesprochen werden und ich nicht achtsam genug bin.

      Leave your Ego with your shoes.

      Wenn wir im Einklang mit unserem göttlichen Selbst leben wollen, gilt es, das Ego dort zu lassen, wo es hingehört. Im übertragenen Sinne im Schuhschrank. Wenn wir dann wieder aktiv werden und die Schuhe anziehen, dann kommen wir ohne Ego, sprich: Verstand und Körper, nicht aus.

      Die eigentliche Aussage in diesem Kapitel lautet:

      Richte dich nur nach deinem innersten Kern, deinem göttlichen Selbst aus, lass dich von dort führen, nicht von einem möglicherweise aufgeblähten oder kümmerlichen Ego.

      Kennen Sie den Unterschied und können Sie erkennen, warum beide Arten des Egos einen schädlichen Einfluss im Leben haben können?

      Elterliche Gewalt

      Ich war vielleicht zehn Jahre alt, als ich an einem Wochenende bei Freunden meiner Eltern übernachten musste, weil meine Eltern mit ihren Freunden auf einem Fest waren, das wohl bis tief in die Nacht ging. Nur die jüngere Tochter, Petra, und ihr Großvater waren im Haus. Während er eine Etage tiefer fernsah, erwartete man von uns, dass wir in Petras Zimmer bereits schliefen.

      Sie war ein wenig jünger als ich, und natürlich war Einschlafen keine Option für uns. Immerhin waren wir noch nie alleine zusammen gewesen. Wie es dazu kam, weiß ich nicht mehr genau, doch irgendwann waren wir beide splitternackt und fassten uns überall an. Wir hatten einen Heidenspaß, bis wir zufrieden einschliefen.

      Eine Woche später bat mein Vater mich ins Auto und wir fuhren ein paar hundert Meter aus unserem Ort heraus. Dann parkte er und schaute mich besorgt und verärgert an. Ich erinnere mich nicht mehr genau an die Worte, die er damals


Скачать книгу