Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D.


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und…«

      »Schweig!«

      Wyatt packte ihn am Arm und zog ihn mit sich.

      Er führte ihn zum Corral.

      »Nimm dein Pferd!«

      »Nein…«

      »Ja, das Pferd, mit dem du vorhin aus der Stadt gekommen bist. Auf den Sattel mußt du verzichten. Wir haben nicht allzuviel Zeit.«

      »Wer…«

      »Vorwärts!«

      Nur Minuten später ritten sie nebeneinander nach Osten, auf den Silver Creek zu.

      Dort hielt der Marshal an.

      »So, Roger Elliot, sieh dir diese Stelle genau an. Hier erwartet John Barring genau morgen mittag, das heißt jetzt schon heute mittag um zwölf Uhr deinen Vater. Und nur du wirst ihn begleiten. Wenn ihr mehr Leute mitbringt, gibt es Krieg auf der Weide. Blutigen Kampf. Vergiß es nicht! Hier erwartet John Barring deinen Vater, und nur ich werde ihn begleiten. Ihr könnt oben bis zu den Hügeln noch andere Männer mitnehmen, aber nicht bis hierher in die Senke.«

      Elliot hatte den Worten des Fremden gelauscht.

      Längst hatte er begriffen, wer ihn da so bestimmt und kaltherzig von der Ranch geholt hatte: Das mußte der Mann sein, der jetzt zu Barring gehörte, der schon dem Vater und Skinner eine solche Abfuhr erteilt hatte!

      Skinner hatte gesagt: Der Mann ist gefährlich! Sehr gefährlich. Wenn wir ihn unterstützen würden, wäre er unser Untergang. Und vor allem: der ist nicht allein. Der hat eine ganze Crew hinter sich…

      Wo war Skinner jetzt? Der Fremde hatte ja auch ihn entführt.

      »Hier kommt ihr beide hin, denk dran, Junge. Und denk auch an das, was dir deine Mutter gesagt hat. Sie ist eine gute und kluge Frau. Wenn du dir irgendwelche dummen Scherze einfallen lassen solltest, Roger Elliot, werde ich dir zeigen, was ich mit so rachsüchtigen Burschen, wie du einer bist, anstelle. Hast du verstanden?«

      »Ja.«

      »All right. Vergiß es nicht, genau um zwölf Uhr. Dein Vater und du. Hier an dieser Stelle!«

      »Und… was wollen Sie damit erreichen?«

      »Das erfährst du früh genug.«

      Roger atmete auf. Er wußte jetzt, daß der Fremde nicht die Absicht hatte, ihn auszulöschen, und bekam sofort wieder Oberwasser.

      »Wer sagt uns, daß Barring uns hier keine Falle legt?«

      Da griff Wyatt nach ihm und zerrte ihn fast vom Pferd. Ganz nahe war sein Gesicht vor dem des Cowboys.

      »Hör zu, Junge, John Barring hat noch niemals jemandem eine Falle gestellt, einen Creek abgezweigt, noch die Prärie angezündet! Daß ihr in keine Falle lauft, liegt auf der Hand. Es ist um zwölf Uhr helllichter Tag. Hier gibt es keine Verstecke. Das Land ist auf mehrere Meilen hin gut zu übersehen. Es kann also gar keinen Hinterhalt geben. Und ich rate dir gut: Kommt!«

      »Wenn mein Vater nicht kommen will?« fragte der Bursche trotzig.

      »Es ist deine Sache, ihn zu bewegen, hier zu erscheinen!«

      Der Missourier ließ ihn los, wendete sein Pferd und setzte über den Creek.

      Wie von Furien gejagt, preschte Roger Elliot zur Ranch zurück.

      Er ging in sein Zimmer, legte sich nieder und fand doch keinen Schlaf.

      Am nächsten Morgen glaubte James Elliot nicht recht zu sehen, als er den Sohn im Hof mit den Cowboys bei der Arbeit fand.

      Der Rancher rief ihn zu sich.

      »Was willst du hier?« Seine Augen funkelten böse.

      »Ich arbeite bis neun Uhr, dann müssen wir uns auf den Weg machen.«

      »Bist du verrückt?«

      »Nein, Vater. Wir müssen um neun losreiten, damit wir ohne große Eile um zwölf am Silver Creek sind.«

      Der Rancher sah sich nach seiner Frau um.

      Aber Roger hatte ihr schon alles erzählt.

      »John Barring wartet da auf dich, James«, sagte die Frau mit verhaltener Stimme.

      »Barring, dieser hinterhältige Halunke! Na warte, ich werde mit den Boys hinreiten, um ihm eins auszuwischen, wovon er sich nicht mehr erholen wird! Das schwöre ich euch!«

      »Nein, Vater, wir beide reiten allein.«

      »Was willst du? Du Herumtreiber willst mir gute Ratschläge geben?«

      Jetzt berichtete Roger, was er zu berichten hatte.

      Der Rancher zog die Stirn in tiefe Falten.

      »Das ist ja wieder eine Bedrohung. Eine Erpressung! Wenn wir nicht kommen, wollen sie dir also an den Kragen. Eine saubere Geschichte!«

      Aber um neun Uhr stieg James Elliot dennoch in den Sattel.

      Und sein Sohn Roger ritt hinter ihm her.

      Die Cowboys folgten genau im Abstand von einer Dreiviertelstunde. Sie hatten den Auftrag, hinter den Hügeln zu bleiben, wenn der Rancher und sein Sohn den Creek erreicht hatten.

      *

      Als Sheriff Fenner an diesem Morgen in sein Office ging, sah er das Mädchen vor dem Bureau auf dem Wagen sitzen. Es war Ann Barring, die auf ihn wartete. »Sie müssen zur Ranch kommen, Sheriff!« rief sie ihm zu. Und dann erklärte sie ihm, daß heute mittag ein Versuch gemacht werden sollte, die beiden verfeindeten Rancher auszusöhnen.

      »Und was soll ich dabei?« fragte der Gesetzesmann unbehaglich, denn er hatte es bisher immer vermieden, sich um die Feindschaften der großen Rancher zu kümmern.

      »Es ist im Juli Blut genug geflossen zwischen den Angehörigen zweier Ranches, Sheriff«, sagte das Mädchen rauh. »Und jetzt sollen Sie dabeisein, um neues Unglück zu verhindern.«

      Gregg Fenner hatte absolut keine Lust dazu.

      Aber dann sagte Ann: »Wenn Sie nicht kommen, wird der Gouverneur über die Vorgänge im County verständigt. Er wird auch erfahren, daß Sie sich um nichts kümmern!«

      Fenner winkte ab.

      »All right, aber Sie werden wenigstens gestatten, daß ich mich rasiere und meine Winchester mitnehme…«

      Wenig später kam er mit. Steif ritt er auf seinem alten Fuchswallach neben dem Wagen der Barring Ranch entgegen.

      Erst als sie nach Stunden durch das Hoftor ritten, tat er den Mund auf: »Seltsame Einfälle hat Ihr Vater plötzlich!«

      »Der Einfall stammt nicht von ihm. Dieser Mann dort hatte ihn!«

      Sie deutete auf den Missourier, der gerade aus dem großen Scheunenbau kam.

      »Wyatt Earp!« entfuhr es dem Sheriff. Mit einem Satz war er von seinem Gaul herunter und lief auf den Marshal zu. »Alle Teufel! Wyatt Earp! Sie sind es wirklich! Ich werde verrückt! Fast hätte ich die Forderung der Miß ausgeschlagen. Sie hätte mir doch ein Wort sagen können, daß Sie hier sind und die Sache in die Hand genommen haben!«

      »Dann wären Sie wohl etwas rascher gekommen?« kam da eine Stimme von hinten an Fenners Ohr.

      Er fuhr herum und blickte in die eisblauen Augen des Georgiers.

      »Doc Holliday!« rief Fenner. »Jetzt schlägt es dreizehn!«

      Der Sheriff hatte die beiden Männer vor Jahren unten in Colorado gesehen, als sie in Yampa mit der gefährlichen Bande Chet Nugents aufräumten. Er hatte die beiden sofort wiedererkannt.

      Ann Barring stand wie versteinert da.

      Wer war der Mann, dieser eigenartige, so selbstsichere Cowboy?

      Wyatt Earp? Die kleine Ann Barring glaubte nicht richtig gehört zu haben. Wyatt Earp? Der berühmte


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