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versuchen, für die gesamte Menschheit ein Licht in der Dunkelheit zu sein.
„Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich die vielen schöne Dinge, die wir zusammen erlebt haben. Es waren aber auch schwere Zeiten dabei, nicht wahr? Allerdings habe ich auch furchtbare, schreckliche und schwere Zeiten erlebt, als ich selbst noch ein Kind war. Nach dem Krieg, vor allem nach der Operation Wüstenkind, bei der ich meine Eltern verloren habe. Danach brachte man mich in einem Bagdader Waisenhaus unter. Da war ich erst zehn Jahre alt. Wenn damals die Konföderation nicht gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt. Denn die Kriege hörten nicht auf. Unsere gesamte Infrastruktur wurde zerstört, und es schien unvermeidlich, dass alles in einem Bürgerkrieg enden würde.
„Das Volk war fast am Ende, als plötzlich eine Katastrophe am anderen Ende der Welt dem Schicksal der gesamten Menschheit eine neue Richtung gab. Die ersten Meteoriten schlugen in den Atlantischen Ozean ein und richteten einen so großen Schaden an wie Hunderte von Nuklearbomben auf einmal. Die gesamte nordamerikanische Ostküste von Boston bis Florida wurde zerstört
„Zu dieser Zeit war ich schon eine junge Frau. Ich dachte tatsächlich, das Ende der Welt sei gekommen. Ganze Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht. New York, Philadelphia, Washington DC, Florida und viele andere. Millionen von Menschen verloren ihr Leben, und Abermillionen waren verletzt und obdachlos geworden.
„Zunächst freuten sich natürlich alle Feinde und Gegner der Amerikaner über diese schrecklichen Ereignisse, aber schon wenige Tage später hatten sie begriffen, dass wir alle in einem Boot saßen. Die Katastrophe fand kein Ende, und ihr Ausmaß war so schlimm, dass die Erdkugel einen irreparablen Schaden erlitt. Extreme Klimaveränderungen und Naturkatastrophen waren die Folge. Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche waren nun an der Tagesordnung. Die gesamte Weltwirtschaft stürzte in eine derartige Krise, dass sie sich nie wieder davon erholte.
„Aber am schlimmsten waren doch die USA betroffen. Sie lagen am Boden, und keiner konnte ihnen helfen. Eine Supermacht war geschlagen, und ihre Wiederauferstehung war ein Ding der Unmöglichkeit.
„Die anderen Staaten waren damit beschäftigt, sich selbst zu helfen. Afrika war wie mit Frost überzogen und fast menschenleer. Nach all den Hungerkatastrophen gab es dort nur noch wenige Millionen Menschen. Die übriggebliebenen afrikanischen Staaten waren dabei, sich gegenseitig in Bürgerkriegen die Köpfe einzuschlagen, oder sie kämpften mit den plötzlichen eisigen Temperaturen, mit denen sie nicht umzugehen wussten. Alle Länder der Erde, inklusive der Großmächte, sahen sich von heute auf morgen mit Hungersnöten und Wassermangel konfrontiert. Aber das Schlimmste war doch die Veränderung des Klimas. In Europa herrschten Dürre und Trockenheit, Temperaturen bis zu 50° Celsius. In Asien kam es fast täglich zu Killer-Erdbeben. Überall brachen bislang unbekannte ansteckende Krankheiten aus. Wenn es überhaupt irgendwo regnete, dann fiel Gift vom Himmel. In manchen Regionen der Erde verschwanden ganze Länder und Inseln unter dem Ozean, und andernorts kam neues Land zum Vorschein, weil der Meeresspiegel dort drastisch sank.
„Die Tiere hatten keine Chance. In den Augen der Menschen waren sie nur noch Protein und wurden bloß des Fleisches wegen gezüchtet. Überall auf der Welt waren Kriege um die Wasserherrschaft ausgebrochen, und sie fanden kein Ende. Die Großen Wasserkriege, nennen wir sie heute. Auf der ganzen Welt herrschte nur eins: Chaos. Energie war Mangelware, Trinkwasser wurde gehandelt wie Gold, und die Ölreserven der Erde waren schon fast aufgebraucht.
„Aber das Allerschlimmste war ja, dass der Meteoritenhagel kein Ende nehmen wollte. Erstaunlicherweise fielen die Gesteine immer wieder auf die Ostküste der USA, als wären sie dorthin adressiert. Die Erde drehte sich, aber die Meteoriten trafen immer wieder den nordamerikanischen Kontinent, Tag für Tag, Woche für Woche. Große Teile der USA und Kanadas waren durch die hochgiftigen, radioaktiven Gesteine unbewohnbar geworden.
„Die wenigen Menschen, die dort überlebt hatten, konnten nicht bleiben. Also verließen die Ersten des amerikanischen Volkes noch vor dem Beginn der neuen Zeitrechnung nach und nach das Land.
„Der Hieräische Kalender aber konnte erst elf Jahre nach den ersten Einschlägen eingeläutet werden, weil sich die Großmächte der Erde erst von da an über einen gemeinsamen Katastrophenplan verständigt hatten. Doch sobald dieser in Kraft war, hielt die Menschen nichts mehr in den USA. Selbst die Bewohner der nicht betroffenen Regionen hatten zu viel Angst, um noch in Nordamerika zu bleiben. Sie verstreuten sich auf der ganzen Welt. Millionen von ihnen gingen nach Russland, China und Australien, aber die Mehrheit kam doch zu uns in den Irak. Schließlich waren die Amerikaner hier schon seit Jahrzehnten die Herrscher über alles. Sie gründeten also in der Gegend um Bagdad neue Städte wie das neue New York oder New Washington, New Virginia, und wie sie alle heißen. Den Rest der Geschichte kennst du ja.“
Abdullah antwortete mit einem ironischen Lächeln: „Mutter, wie ich sehe, beruhigst du dich langsam und fängst auch schon an, dich mit der ganzen Situation abzufinden. Oder warum sonst wärmst du diese alten Geschichten wieder auf? Du versuchst doch nicht etwa Zeit zu schinden? Das sieht dir ja überhaupt nicht ähnlich!“
Die Frau lächelte. Der Humor ihres Sohnes brachte sie immer zum Lachen. Sie war eben eine typische Mutter; sie konnte über alles lachen, Hauptsache, es kam von ihrem Sohn. Doch Abdullah wurde schnell wieder ernst.
„Mutter“, sagte er, „du erzählst die Geschichte der Menschheit wieder so wie damals, als ich noch klein war, als wäre das alles schon lange vorbei. Aber diese Geschichte ist leider immer noch unsere Gegenwart. Auch wenn sich einige wenige Länder wieder aufgerappelt haben, fallen immer noch Steine vom Himmel, immer noch verdursten oder verhungern Menschen auf der Welt, und immer noch führen sie Kriege gegeneinander.
„Ja, wir haben in den letzten Jahren vielleicht gelernt, mit diesen Extremsituationen umzugehen. Aber Fakt ist doch, dass es noch nicht vorbei ist. Jemand muss uns Menschen helfen, und wenn dieser Jemand zufällig ich sein soll, dann erfüllt mich das mit Stolz und Mut.
„Du hast mich gelehrt, dem Glauben zu vertrauen, und ich tue es. Du weißt, wie stark mein Glaube ist; in der Tat ist er das Stärkste in mir. Darum weiß ich, dass der vermeintliche Tod nur ein Mittel ist, damit wir endlich unserem Schöpfer gegenüberstehen. Und das ist meine größte Sehnsucht.
„Denkst du denn, dass es mir leicht fällt, dich zu verlassen, und zwar in dem Wissen, dass ich dich in diesem Leben nie mehr wiedersehen werde?“ Abdullah schwieg einen Moment, doch dann sagte er: „Wenn ich im Paradies eine Mutter haben werde, dann wirst du es sein.“
„Inschallah“, sagte Fatima, denn das war der Name der Frau mit den großen dunkelschwarzen Augen und den grauen Haaren, die Abdullah im Auftrag der Konföderation großgezogen hatte. Doch mehr als das: Sie hatte ihn wirklich innig geliebt, ganz so, als wäre er ihr eigener Sohn. Sie wusste, dass nun seine Zeit gekommen war, und empfand einfach nur die Angst einer Mutter, einer wahren Mutter, die ihren Sohn nicht verlieren will.
Fatima war klein und zierlich. Äußerlich hatte sie wirklich nichts mit Abdullah gemeinsam, aber das war ihm in all den Jahren überhaupt nicht verdächtig verkommen. Er hatte immer geglaubt, dass er seinem Vater ähneln musste, von dem es leider keine Fotos gab, weil er ja angeblich nichts von ihnen hatte wissen wollen und einfach abgehauen war. Aber als Kind kennt man solche Zweifel eben nicht, und schon gar nicht, wenn man in Obhut einer liebevollen Mutter aufwächst.
„Ich brauche ein bisschen Schlaf, bevor ich abreise“, verkündete Abdullah. Fatima drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Ich wecke dich, wenn das Mittagessen fertig ist“, meinte sie mit mütterlicher Fürsorge und verließ das Zimmer.
Abdullah legte sich auf das Bett und dachte daran, wie fertig er damals gewesen war, als sie ihm vor fünf Jahren aus heiterem Himmel die ganze Wahrheit erzählt hatte. Er war kurz davor gewesen, seine Aufklärungsschulung anzutreten, und Fatimas Enthüllungen hatten ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Er war damals wirklich am Ende gewesen. Tagelang hatte er nicht mit ihr geredet. Länger hatte er es aber nicht ausgehalten, denn er konnte einfach nicht ohne sie. Außerdem hatte er dem Duft der leckeren Hefeteilchen nicht widerstehen können, die sie für ihn gebacken hatte. Fatima kannte ihn eben in- und auswendig.
Was