Frontschweine. Léon Lancee

Frontschweine - Léon Lancee


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überraschten Russen, der dadurch zu Boden gezogen wurde.

      Gleichzeitig rammte er das Kampfmesser durch den Rücken seines Gegners direkt in dessen Herz.

      Ohne auch nur einen Ton von sich zu geben, erschlaffte der Soldat unter seinen Händen.

      Max hatte den zweiten Russen in dem Bruchteil der Sekunde überrascht, indem er auf seinen Kameraden blickte, als dieser von Michael zu Boden gezogen wurde.

      Bevor der Russe reagieren konnte, spürte er die tödliche Klaviersaite um seinen Hals und ein Knie in seinem Rücken, während der Draht rücksichtslos ins Fleisch seines Halses gezogen wurde.

      Vergeblich krallten seine schnell kraftlos werdenden Finger zum Draht, aber der saß so tief in seinem Fleisch, dass er seine Finger nicht mehr dahinter bekommen konnte.

      Würgend schluckend und nach Luft schnappend sank der Russe nach einer letzten Kraftanstrengung, um sich auf den Beinen zu halten, in die Knie, wodurch sein eigenes Körpergewicht den Rest der Würgearbeit von Max übernahm.

      Dieser ließ einen der Handgriffe der Würgesaite los, wodurch sein Opfer wie ein Mehlsack auf den Boden fiel, und sprang in den Schützengraben, um seinem Kameraden zum Funkbunker zu folgen.

      Auch Klaus war in den Schützengraben gesprungen und folgte den Anderen.

      Michael hatte mit seiner freien Hand seine Pistole gezogen, trat die Tür auf und stürmte zusammen mit Max und Klaus in den Bunker.

      „Rucki wjerch!“ (= Hände hoch) brüllte er, indem er gleichzeitig die Situation erfasste.

      Er waren fünf Sowjetsoldaten im Bunker anwesend.

      Zwei saßen an einen rohhölzernen Tisch, der Funker saß auf einem Stuhl hinter einem Sendegerät, einer lag auf einer hölzernen Pritsche und der letzte stand beim Tisch und schenkte gerade einen Becher Kaffee ein.

      Die zwei Russen, die beim Tisch saßen, schauten tief erstaunt drein und nahmen langsam ihre Hände hoch.

      Der Soldat hinter dem Sender/Empfänger bekam nicht mal mehr die Chance dazu, weil Max vorwärts geschossen war und seine Würgesaite straff um den Hals des Funkers zog.

      Der auf dem Bett liegende Sowjetsoldat richtete sich auf und fasste blitzschnell zu der Pistole, die neben seiner Pritsche lag.

      Aber bevor er die Waffe richten konnte, schlug das Kampfmesser von Michael mit einem dumpfen Schlag in seinen Brustkorb, wonach er mit einem kurzen Schrei rückwärts wieder aufs Bett sank.

      Die Pistole fiel klirrend auf den Holzboden.

      Der Soldat mit der Kaffeekanne in der Hand hatte mittlerweile die Pistole von Klaus an seine Schläfe gedrückt bekommen und stellte langsam die Kanne auf den Tisch, um sofort seine Hände zu heben.

      Der Funker zappelte mittlerweile im Todeskampf mit seinen Beinen, während er rückwärts von seinem Stuhl gezogen wurde.

      Die drei übrig gebliebenen Sowjets sahen mit klar sichtbarem Entsetzen im Gesicht auf ihren sterbenden Kameraden.

      Das brutale Auftreten der Waffen-SS-Männer nahm ihnen im Voraus jeden Willen, Widerstand zu leisten.

      Sie hatten gesehen, dass der Waffen-SS-Mann mit einem letzten kräftigen Ruck an der Klaviersaite den Hals des Funkers aufgeschnitten hatte, wonach er ihn mit einem dumpfen Bums auf den Boden fallen ließ.

      Die übrig gebliebenen Russen verstanden nur zu gut, dass der Tod in ihren Bunker eingetreten war.

      Zwei der Russen trugen die Zeichen eines Offiziers auf ihrer Uniformbluse.

      Die Epauletten auf ihren Schultern gaben an, dass es ein Major und ein Hauptmann waren.

      „Klaus, versuche herauszubekommen, wer und was die zwei Offiziere sind, und mache ihnen klar, dass jede Art des Widerstands ihr Ende bedeutet. Und darunter fallen auch Lärm machen oder um Hilfe schreien. Diese zwei nehmen wir als kleines Geschenk für den Hauptsturmführer mit nach Hause zurück.“

      Michael nahm eine Brieftasche vom Tisch und stopfte alle auf dem Tisch liegenden Dokumente rein.

      „Max, Beeilung. und alles einsammeln, was beim Sender liegt!“

      Er ging auf den Russen auf dem Bett zu und zog sein Kampfmesser aus dem Körper des toten Soldaten.

      Die Klinge wischte er hastig an der Decke ab, bevor er das Messer wieder in den Schaft seines Stiefels steckte.

      Die Papiere, die Max ihm reichte, stopfte er zu den anderen Papieren in die Brieftasche.

      Fragend sah er Klaus an. „Das sind der Bataillonskommandant und ein Verbindungsoffizier des Stabs, der gerade neue Befehle ausgegeben hat. Ich denke, dass die Beide mit diesen Informationen wertvoll für uns sind. Wir haben mit diesen zwei Gefangenen wohl reines Glück gehabt.“

      Michael gebärdete ungeduldig: „Ist gut, aber jetzt wie der geölt Blitz nichts wie weg hier, solange es noch geht. Max, du machst den Sender unbrauchbar und sorgst dafür, dass der Kaffeeschenker keinen Alarm schlagen kann. Wir warten beim Rand des Schützengrabens auf dich.“

      Max grinste und nahm eiskalt einen Schluck aus einem der Becher mit Kaffee.

      „Gut, geht ihr nur voraus, ich komme nach.“

      Klaus schob die Gefangenen durch die Tür in den Schützengraben, wo sie von Kurt und Willy unsanft über den Rand gezerrt wurden.

      Auch Michael und Klaus kletterten aus dem Schützengraben, wonach Klaus den Auftrag erhielt, den anderen hinterherzugehen.

      „Ich warte auf Max, du gehst mit den anderen zurück, und achte darauf, dass die Gefangenen sich stillhalten. Wenn es sein muss, ziehst du ihnen eins über den Schädel, aber versuch, sie lebendig an die Überseite zu bekommen, sonst ist dieser ganze Streifzug umsonst gewesen.“

      Klaus hob seine Hand zum Zeichen, dass er verstanden hatte und verschwand in der Finsternis.

      Kurz darauf kam Max aus dem Bunker gerannt und hechtete sich über den Rand des Schützengrabens.

      „Alles in Ordnung, wir können los!“

      Nachdem sie die erste Strecke kriechend zurückgelegt hatten, rannten sie, sobald sie aus der Sicht des Feindes waren, gebückt weiter.

      Es dauerte nicht lange, bis sie die anderen einholten, die wegen der Gefangenen weniger schnell vorankamen.

      „Los, Beeilung! Kurt, du gehst voraus und warnst die anderen, dass wir kommen, sodass wir das letzte Stück schneller laufen können, ohne dass wir von unseren eigenen Leuten unter Beschuss genommen werden.“

      Kurze Zeit später näherten sie sich den eigenen Linien und sahen, dass Rainer Schäfer und Armin Bartolow mit vorgehaltenen Waffen im Niemandsland auf sie warteten.

      Ohne auf ihre Deckung zu achten, rannten sie das letzte Stück zur eigenen Stellung zurück und ließen sich keuchend und schwitzend in den Schützengraben fallen.

      Dankbar nahmen sie die Feldflaschen an, die ihnen von den anderen gereicht wurden.

      Michael gab Rainer die Brieftasche und erteilte ihm den Auftrag, zusammen mit Armin die Gefangenen sofort zum Stabsbunker zu bringen.

      Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und goss nach einigen tüchtigen Schlucken den restlichen Inhalt der Feldflasche über seinen Kopf.

      „Ha, das ist wenigstens angenehm frisch. Und jetzt zunächst mal ein paar Stunden schlafen, bevor die Sonne wieder aufgeht.“

      Michael sah Max an, der keuchend neben ihm lag, und fragte: „Wie hast du den Funker eigentlich leise bekommen? Der Iwan müsste eigentlich längst etwas bemerkt haben, aber ich habe noch keine Leuchtkugel gesehen.“

      Max zeigte vielsagend auf das Messer, das aus dem Schaft seines Stiefels ragte.

      „Ich wollte ihn mit einem Stuhl bewusstlos schlagen, aber er versuchte immer wieder, mir auszuweichen. Also blieb mir nicht viel Anderes übrig als ihm den Garaus zu machen.“


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