Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen. Aruna M. Siewert
Sammeltag nicht dem Idealtag entspricht, hier scheiden sich ein wenig die Geister. Ich sehe das aber eher undogmatisch: Lieber am »falschen« Tag selbst sammeln als gar nicht.
Welcher Pflanzenteil wann?
Um in den vollen Genuss der Pflanzenwirkstoffe zu kommen, sollten Sie je nach benötigtem Pflanzenteil auf die richtige Vegetationsphase achten.
Blätter: vor dem Blühen der Pflanze.
Blüten und (blühendes) Kraut: beim oder kurz nach dem Aufblühen.
Früchte: zur vollen Reife.
Samen: nach Verblühen der Pflanze, wenn die samentragenden Teile zu vertrocknen beginnen.
Wurzeln: im Frühling vor dem Austreiben der Pflanze oder im Herbst nach dem Absterben der oberirdischen Pflanzenteile.
Schonend trocknen
Wenn Sie die Pflanzen im Körbchen nach Hause getragen haben, hängen Sie sie gleich in kleinen Büscheln, nicht zu dicht, an einem schattigen, trockenen und gut durchlüfteten Ort auf. Auch gut sind Trockengitter und -gestelle, die Sie natürlich kaufen, mit etwas Geschick aber auch aus Dachlatten und Netzstoff ganz leicht selbst bauen können.
Sobald die Kräuter ganz trocken sind (sie müssen beim Anfassen bröseln), können Sie sie in die vorgesehenen Gläser füllen oder zu Tinktur beziehungsweise Pulver weiterverarbeiten.
Tinkturen können Sie alternativ auch aus den ganz frischen Pflanzen herstellen (siehe >).
DARREICHUNGSFORMEN
PLUSPUNKTE | EVENTUELLE NACHTEILE | |
TEE | basisch (siehe >)wir schenken uns Zeit und ZuwendungBitterstoffe wirken reflektorisch über die Mundschleimhaut (siehe >)wir kennen den Inhaltgünstig | Zubereitung und Einnahme brauchen Zeitim Alltag etwas komplizierterweniger Wirkstoffe als in den anderen Variantennicht klar definierte Wirkstoffmenge |
SELBST GEMACHTE TINKTUR | gut mitzunehmenschnelle, unkomplizierte Einnahmemehr Wirkstoffe als bei TeeHerstellung fördert Genesungswillenwir kennen den Inhaltrelativ günstig | sauer (siehe >)Einnahme fördert nur bedingt Genesungsbewusstseinnicht klar definierte Wirkstoffmenge |
SELBST GEFERTIGTE KAPSEL | siehe Tinktur, außerdem:alle Wirkstoffe der Pflanze sind enthalten | siehe Tinktur, außerdem:wird oft überdosiert (Kapselgröße!)Bitterstoffe können nicht reflektorisch wirken (siehe >) |
SELBST GEMACHTES PULVER | basisch (siehe >)Herstellung fördert GenesungswillenBitterstoffe wirken reflektorisch über die Mundschleimhaut (siehe >)wir kennen den Inhaltgünstig | kann leicht überdosiert werdennicht für jeden wohlschmeckendman braucht zur Einnahme immer ein Löffelchen und etwas Wasser |
FRISCHPFLANZENPRESSSAFT | enthält repräsentative Gesamtheit der Pflanzenwirkstoffebasisch (siehe >)die Bitterstoffe können reflektorisch wirken (siehe >) | nicht jedermanns Geschmacknach Anbruch im Kühlschrank aufzubewahren, kurze Haltbarkeit |
FERTIGARZNEI | klar definierte Wirkstoffmengekann mitgenommen werdenschnelle und unkomplizierte Einnahmekeine individuelle Zusammenstellung | oft vergleichsweise teuerEinnahme fördert nur bedingt Genesungsbewusstseinkein Einfluss auf Inhaltsstoffqualität |
SPAGYRIK | sehr hohe Qualitätgut mitzunehmenschnelle, unkomplizierte Einnahme | sehr teuerEinnahme fördert nur bedingt Genesungsbewusstsein |
HAUS-APOTHEKE
Entdecken Sie mit mir nun 44 unentbehrliche, hier ausführlich porträtierte Heilpflanzen fürs gesunde Älterwerden – und zusätzlich 89 weitere, die ebenfalls in bestimmten Lebenslagen hilfreich sind.
Die meisten der folgenden Pflanzen sind in Europa heimisch, sie stehen also in einer Art Korrespondenz mit uns. Sie wachsen auf der gleichen Erde, auf der wir gehen, stehen an unseren Feld- und Waldrändern oder zieren unsere Gärten. Doch es gibt auch einige Pflanzen aus fernen Ländern, die aufgrund ihrer überzeugenden Wirksamkeit einen festen Platz in meinem Heilpflanzenrepertoire haben.
AUFBAU DER PFLANZENSTECKBRIEFE
FAMILIE: Zu dieser botanischen Familie gehört die beschriebene Pflanze.
ANDERE NAMEN: Jede Pflanze hat verschiedene deutsche Namen, meist regional bedingt. Viele Bezeichnungen zeugen von der innigen Verbindung zwischen Mensch und Pflanze. Manchmal erkennen wir an den Namen auch bereits die Heilwirkung.
BESCHREIBUNG: Eine kurze Charakterisierung der Pflanze. Fürs Sammeln brauchen Sie ein detailliertes Bestimmungsbuch (siehe auch >).
VERWENDETE PFLANZENTEILE: Diese Teile kommen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe zum Einsatz.
WIRKUNG: So wirkt diese Pflanze bei uns, auf der körperlichen oder auch auf der psychischen Ebene.
NEBENWIRKUNGEN: Neben den erwünschten können auch mal unerwünschte Wirkungen auftreten. Bitte achten Sie auf entsprechende Anzeichen. Setzen Sie die Pflanze im Zweifelsfall sofort ab beziehungsweise wenden Sie sich an Ihren Therapeuten.
KONTRAINDIKATIONEN: Bei diesen Erkrankungen oder Begleitumständen sollten Sie die Pflanze, wenn überhaupt, nur in Absprache mit Ihrem Therapeuten einsetzen. Ihn sollten Sie auch fragen, falls Sie vermuten, auf eine Pflanze allergisch zu sein (siehe Infokasten >).
DARREICHUNGSFORMEN: In dieser Form wird die Pflanze meist angewandt. Aus rechtlichen Gründen verschwinden manche Fertigarzneien allerdings vom Markt oder tauchen in anderer Form wieder auf.
ACKERSCHACHTELHALM
Equisetum arvense
FAMILIE: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae).
ANDERE NAMEN: Zinnkraut, Schachtelhalm, Katzenschwanz, Scheuergras, Harnkrampfkraut.
BESCHREIBUNG: Schachtelhalme weilen seit Millionen von Jahren auf der Erde. Am urzeitlichen Aufbau der Pflanzen hat sich, abgesehen von ihrer Größe, nichts geändert. Ackerschachtelhalm ist auf der Nordhalbkugel weit verbreitet. Er liebt den feuchten, lehmigen Boden von Wiesen, Mooren, Gräben, Böschungen und Teichrändern. Die mit ihren regelmäßigen Triebquirlen sehr strukturiert aussehende Pflanze wird bis zu 30 Zentimeter hoch, an ihren Triebspitzen bildet sie zapfenförmige Sporenähren.
VERWENDETE PFLANZENTEILE: Kraut.
WIRKUNG: Schachtelhalm bringt uns zugleich Struktur und Ordnung sowie Flexibilität, sowohl auf der körperlichen als auch