Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen. Aruna M. Siewert

Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen - Aruna M. Siewert


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wenn die Zeit gekommen ist. Das ist der Teil von uns, der nicht stirbt, der nur seine Kleidung ablegt und wieder eintritt in das All-Eine, das uns alle durchdringt und zu dem wir alle gehören, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Die Pflanzen wissen darum. Sie stellen sich selbstlos zur Verfügung, um uns in unserer Kraft und unserem Potenzial zu unterstützen, uns zu nähren und uns vollkommen zu machen – als Teil der Natur und somit als Teil von allem, was lebt.

      So finden Sie sich im Praxisteil zurecht

      Zuerst möchte ich Sie einladen, einfach zu schmökern und die wunderbaren Möglichkeiten natürlicher Heilmittel für sich zu entdecken. Vielleicht finden Sie unter den ab > beschriebenen Pflanzen ja spontan einige, die (derzeit) besonders gut zu Ihnen passen. Dort steht jeweils, bei welchen häufigen Beschwerden im Alter die Pflanze hilft und wie sie richtig anzuwenden ist. Außerdem erfahren Sie, welche weiteren Einsatzgebiete sie hat, etwa verschiedene Alltagsbeschwerden. Bei den Indikationen, die ab > in alphabetischer Reihenfolge beschrieben sind, wird wiederum auf die passenden Pflanzen verwiesen, neben vielen weiteren Tipps.

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      HEILPFLANZENPORTRÄTS

      Begleiten Sie mich auf eine Reise durch das Pflanzenreich! In diesem Kapitel finden Sie, prächtig illustriert und praxisnah beschrieben, die besten Heilpflanzen, um alterstypische Beschwerden zu lindern, Erkrankungen vorzubeugen und Schwankungen im Wohlbefinden auszugleichen.

      NATURMEDIZIN ANWENDEN

      Heilpflanzen unterstützen uns Menschen bereits seit Tausenden von Jahren. Sie entfalten ihre positiven Wirkungen umso mehr, je besser wir mit ihnen umzugehen wissen.

      Pflanzenwirkstoffe unterstützen die Immunabwehr, stärken die Organe, regen die Blutbildung an und können den Hormonhaushalt sanft ausbalancieren. Sie hemmen Entzündungen, helfen beim Ausleiten von Giften, unterstützen den Stoffwechsel, machen Mut, sorgen für guten Schlaf und geben uns Kraft. Immer mehr Menschen suchen die Unterstützung durch Heilpflanzen, weil diese meist weniger bis gar keine Nebenwirkungen haben, nur selten Wechselwirkungen mit anderen Heilmitteln hervorrufen und allgemein oft besser verträglich sind als chemische Medikamente. Zudem ist die Zubereitung und Einnahme pflanzlicher Mittel ein Ritual, das wir mit weit mehr Achtsamkeit und Genuss ausüben als die Einnahme einer chemischen Pille. Wir bauen zu dem natürlichen Heilmittel eine Beziehung auf, die unsere Selbstheilungskräfte anregt und unterstützt.

      Vorsicht ist dennoch geboten: »Natürlich« ist nicht gleichbedeutend mit »harmlos«. Wir sollten den Heilpflanzen mit Kenntnis und Respekt begegnen. Denn ob ein Heilmittel uns nützt oder schadet oder ob es wirkungslos bleibt, hängt von der richtigen Dosierung und Anwendung ab (siehe ab >).

      WAS MACHT PFLANZEN HEILKRÄFTIG?

      Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – dies trifft in Bezug auf unsere Heilpflanzen ganz besonders zu. Hier steht die Wissenschaft immer wieder vor Rätseln: Welcher Inhaltsstoff einer Pflanze macht sie bei einer bestimmten Erkrankung heilkräftig? Forscher nehmen die Pflanze mit in ihr Labor und schauen auf den mikrofeinsten Ebenen, aus welchen Stoffen sie besteht. Durch Versuche und Beobachtungen, Schütteln, Rühren, Erhitzen und Erkaltenlassen scheint irgendwann der ausschlaggebende Stoff gefunden zu sein. Flugs wird er isoliert, oftmals auch synthetisch nachgebaut und sogleich in Studien eingesetzt. Die Wirkung ist nicht selten ernüchternd. Kein Wunder, denn schließlich liegt das Geheimnis im fein abgestimmten Zusammenspiel der Stoffe im pflanzlichen Organismus.

      Wenn ein Mensch nach seinem Tod obduziert wird, kann das Gewicht seiner Leber, der Zustand seines Herzens und seines Gehirns und vieles mehr erfasst werden. Doch kennen wir damit auch seine Fähigkeiten und Stärken, seinen Charakter, sein Leben? Wohl nicht. Ähnlich verhält es sich bei Pflanzen.

      Die vielen verschiedenen Inhaltsstoffe einer Pflanze arbeiten miteinander. Jede Pflanze hat eine Energie, eine Idee von sich, und diese gibt sie an uns Menschen weiter. Heilpflanzen wirken mit ihrem ganzen Wesen, sie besitzen eine eigene Weisheit, die sie uns zur Verfügung stellen. Natürlich lässt sich dennoch über die einzelnen Stoffe, die in Pflanzen wirken, etwas sagen. Auch macht die Wissenschaft Fortschritte darin, die Inhaltsstoffe von Pflanzen in ihrem ganzheitlichen Zusammenspiel zu betrachten.

      Wirkstoffe in Heilpflanzen

      Die folgenden Wirkstoffgruppen sind in unserem Zusammenhang besonders wichtig. Die genaue Zusammensetzung ist von Art zu Art unterschiedlich und variiert auch je nach Pflanzenteil.

      SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE

      Es gibt Tausende dieser pflanzlichen »Geheimwaffen«, mit denen die Pflanze sich vor Fraßfeinden, Krankheiten und UV-Strahlung schützt, ihren Wasserhaushalt regelt und ihre Struktur festigt. Mit Stoffen, die für Duft und leuchtende Farben sorgen, lockt sie bestäubende Insekten an. Bei uns wirken die Pflanzenstoffe unter anderem immunanregend, entzündungshemmend und antioxidativ (und somit zellschützend), harmonisieren Verdauung, Cholesterinspiegel, Blutdruck und Blutzucker und haben hormonähnliche Wirkungen. All das gilt übrigens auch für frisches Gemüse und Obst: Je reichlicher und bunter es in der Nahrung enthalten ist, umso besser.

      ÄTHERISCHE ÖLE

      Diese komplexen Stoffgemische, deren Duft uns anlockt, haben viele Heilwirkungen. So sind ätherische Öle unter anderem desinfizierend und entzündungshemmend, können harntreibend, krampflösend oder tonisierend auf Magen, Darm, Leber und Galle wirken. Sie sind stimmungsaufhellend und ausgleichend. Einen besonders hohen Gehalt an ätherischen Ölen haben Lippenblütler wie Rosmarin oder Salbei, Korbblütler wie Schafgarbe oder Goldrute und Doldengewächse wie Angelika oder Anis.

      MINERALSTOFFE UND VITAMINE

      Sie sind in jeder Pflanze reichlich vorhanden, jeweils in einem ganz eigenen »Mix«. Mineralstoffe stärken unter anderem unsere Knochen und unser Bindegewebe, sind Bausteine für Enzyme und Hormone, regulieren Stoffwechselprozesse, den Wasserhaushalt und nicht zuletzt die Reizweiterleitung im Nervensystem. Vitamine sind wichtig für die Versorgung aller Körperzellen mit Nährstoffen, sie aktivieren Stoffwechselvorgänge, fördern Heilung und Regeneration. Für die Blutbildung sowie die Herstellung von Enzymen und Hormonen sind sie ebenfalls unverzichtbar. Auch hier gilt neben den Heilpflanzen der Ernährung besonderes Augenmerk: Sie sollte viel grünes Gemüse, naturreine Pflanzenöle und vollwertiges Getreide enthalten.

      BITTERSTOFFE

      Dass wirksame Medizin bitter schmeckt, stimmt längst nicht immer. Wahr ist aber: Um in den Genuss der vielen positiven Wirkungen pflanzlicher Bitterstoffe zu kommen, müssen wir sie auf der Zunge schmecken – etwa wenn wir unseren Heilpflanzentee schlürfen. Bitterstoffe sind wichtig für Verdauung, Abwehr, Stoffwechsel, Entgiftung und Ausscheidung. Besonders viele Bitterstoffe stecken etwa in Löwenzahn und Wermut sowie in biologisch angebauten Gemüsesorten wie Endivie, Chicorée oder Artischocke. Mehr dazu siehe >.

      GERBSTOFFE

      Diese zusammenziehend (adstringierend) wirkenden Stoffe stärken und schützen unsere Haut und besonders sämtliche Schleimhäute vor Bakterien und Pilzen, sie wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und blutstillend. Klassische Gerbstoffpflanzen sind Schafgarbe und Frauenmantel, ebenso Bärentraube, Heidelbeere und Wegerich.

      BLUMEN SIND DAS LÄCHELN DER ERDE.

      Ralph Waldo Emerson

      DIE ENERGIE DER PFLANZEN

      Das


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