Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen. Aruna M. Siewert

Gesund älter werden mit den besten Heilpflanzen - Aruna M. Siewert


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den übrigen fertigen Tee gießen.

      DOSIERUNG VON TEE

      Trinken Sie 3-mal täglich 15 Minuten vor dem Essen, alternativ 30 Minuten danach 1 Tasse frisch zubereiteten Tee. Sie können auch morgens eine Thermoskanne füllen und dann 3-mal am Tag 1 Tasse zu sich nehmen. Verzichten Sie auf Süßungsmittel.

      Nach 3 bis 4 Wochen (für die Zeit brauchen Sie 150 bis 200 Gramm Teedroge) zwei Wochen Pause machen oder die Pflanze(n) wechseln, damit kein Gewöhnungseffekt eintritt.

      Diese in Alkohol gelösten Pflanzenwirkstoffe sind sehr unkompliziert einzunehmen. Statt die Tinkturen in der Apotheke zu kaufen, können Sie sie selbst machen – auch wenn die erhältlichen Urtinkturen (beziehungsweise Mischpräparate mit den Auszügen aus mehreren Pflanzen) meist achtsam und hochwertig hergestellt werden.

      Ernten Sie die Pflanzen an einem sonnigen Tag (siehe >), sie sollten äußerlich absolut trocken sein. Sie können auch getrocknete Pflanzen verwenden, diese sollten aber noch nicht lange gelagert worden sein. Füllen Sie ein Schraubglas je nach Volumen der Pflanzen maximal zur Hälfte (frische Pflanzen) oder zu einem Drittel (getrocknete Pflanzen) mit dem Pflanzenmaterial, füllen Sie es bis zum Rand mit Wodka oder Korn auf und verschließen Sie es fest. An einem warmen Ort zirka 4 Wochen ziehen lassen, täglich schütteln. Dann abseihen, in eine dunkle Flasche umfüllen und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Die Tinktur hält sich zirka 1 Jahr.

      DOSIERUNG VON TINKTUREN

      Bei Tinkturen aus der Apotheke ist die Dosierung im Beipackzettel angegeben. Für selbst gemachte gilt: 3-mal täglich vor dem Essen 15 bis 20 Tropfen einnehmen, vom Löffel oder in etwas Wasser.

      Kapseln, Tabletten und Dragees

      Fertige Trockenpräparate aus der Apotheke unterliegen hohen Ansprüchen an einen gleich bleibenden Wirkstoffgehalt. Für Vegetarier und Veganer gibt es viele Kräuterkapseln inzwischen auch aus Zellulose statt Gelatine, Dragees sind allerdings oft mit Bienenwachs überzogen. Die Dosierungsanweisung finden Sie jeweils in der Packungsbeilage.

      Mit etwas Erfahrung können Sie auch Kapseln selbst mit feinem Pflanzenpulver füllen, das Sie im Mörser oder einer kleinen Kaffeemühle herstellen. Hierfür brauchen Sie Kapseln, die es in verschiedenen Größen gibt, einen sogenannten Kapselfüller, eine milligrammgenaue Waage und einen Abend Zeit. Natürlich können Sie das Pulver auch lose mit etwas Wasser einnehmen. Pflanzenpulver hat Power! Orientieren Sie sich am besten an den Milligrammangaben entsprechender Fertigpräparate.

      Frischpflanzenpresssaft: Pflanzenkraft pur

      Im Jahr 1920 presste der Apothekerlehrling Walther Schoenenberger in der heimischen Küche frische Pflanzen aus und stellte fest, dass die Wirkstoffe in dem Saft hoch konzentriert vorlagen. Deshalb entwickelte Schoenenberger, als Alternative zu den gängigen Extrakten, seine Frischpflanzenpresssäfte weiter. Diese werden heute nach hohen Qualitätsstandards gemäß dem deutschen Arzneimittelgesetz in großem Umfang hergestellt.

      Oft werden die Pflanzen für Presssäfte ökologisch angebaut. Bei der Herstellung verzichtet man auf Alkohol, Konservierungsmittel und sonstige Zusätze. Frischpflanzenpresssäfte kaufen Sie am besten in der Apotheke, wo man Sie auch fachkundig zu eventuellen Gegenanzeigen berät wie etwa in Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Allergien. Die richtige Dosierung entnehmen Sie der Packungsbeilage.

      Wenn’s was Besonderes sein darf: Spagyrik

      Eine weitere Variante, Heilpflanzen zu sich zu nehmen, sind spagyrische Präparate aus der Apotheke (griechisch spao = herausziehen, trennen; ageiro = vereinigen, zusammenführen). Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Herstellung aufwendig, die ganze Pflanze kommt dabei zum Einsatz und wird in mehreren komplexen Schritten in Wasser und Alkohol ausgezogen, verascht und wieder vermengt. Hinter diesem Prozess des Trennens und Wiedervereinens steht eine Art alchimistisches Prinzip. Das ganze Wesen der Pflanze wird so dem Menschen zugänglich gemacht. Die Präparate regen unsere Selbstheilungskräfte intensiv an. Aufgrund des komplizierten Verfahrens sind sie relativ kostspielig, dafür benötigen wir pro Einnahme nur einige wenige Tropfen. Ich empfinde sie als sehr ergiebig und wirkungsvoll, und sie sind ihren höheren Preis wirklich wert. Die Einnahme erfolgt nach Beipackzettel.

      Für spagyrische Heilmittel vorgesehene Arzneipflanzen werden sehr achtsam und sorgfältig gesät, geerntet und verarbeitet. Die Arzneien wirken schnell, und ganz nebenbei hilft der naturgemäße Anbau der Pflanzen dabei, den pflanzlichen Artenreichtum sowie die Vielfalt der bestäubenden Insekten zu erhalten. Auf diese Weise tragen die Mittel zu einer gesunden Natur und gesunden Menschen bei.

      Bei bekannten Allergien gegen bestimmte Pflanzen sollten Sie nach Alternativen schauen. Die häufigste Allergie ist die gegen Korbblütler, dies habe ich jeweils bei den Kontraindikationen vermerkt. Im Prinzip kann aber fast jede Pflanze Allergiesymptome auslösen wie Haut-/Augenrötung, Jucken, Niesen. Weichen Sie im Zweifel auf andere Pflanzen aus. Machen Sie eventuell beim Hautarzt einen Allergietest.

      Viele Pflanzen, die Heilung bringen, gelten immer noch als »Unkräuter«. Früher wuchsen gesunde Heilpflanzen überall um uns herum, heute sind sie aufgrund von Monokultur und Chemikalien vielerorts verschwunden, oder sie sind stark schadstoffbelastet. Doch oft sind es die wildwachsenden Pflanzen, welche die größten Heilkräfte in sich tragen.

      Auch der Anbau von Heilpflanzen im großen Stil ist also sicher keine optimale Voraussetzung für Pflanzen mit der vollen naturgegebenen Heilkraft – die Verarbeitung mit Maschinen, ohne Blick auf den Mondstand und andere energetische Einflussfaktoren, lässt die Wesenskräfte der Pflanzen etwas in den Hintergrund treten. Da unser Alltag es aber kaum erlaubt, dass wir regelmäßig zum Pflanzensuchen und -sammeln gehen, müssen wir hier Kompromisse eingehen. Optimal ist es natürlich, die Pflanzen im eigenen Garten anzubauen und dort auch solche Kräuter gedeihen zu lassen, die uns »zufliegen« – vielleicht sogar, weil wir sie gerade brauchen?

      Möchten Sie Pflanzen wild sammeln, achten Sie bitte unbedingt auf Folgendes:

       Die Pflanzen sollten an einem möglichst unbelasteten Ort wachsen, also nicht am Feldrand oder an der Straße, sondern eher am Waldwegesrand, am Bachlauf oder auch im Park.

       Pflücken Sie nur Pflanzen, die Sie zweifelsfrei bestimmen können. Dazu brauchen Sie ein gutes und detailliertes Bestimmungsbuch (siehe zum Beispiel Buchtipps >). Ideal ist es, wenn Sie außerdem ein paar Kräuterwanderungen mit einem sachkundigen Führer absolvieren.

       Pflücken Sie keine Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Infos gibt es beim Bundesamt für Naturschutz (Internetlink siehe >).

       Ernten Sie möglichst so, dass die Pflanze weitergedeihen kann, nehmen Sie zum Beispiel nicht alle Blätter von demselben Exemplar. Ernten Sie nicht alle Pflanzen von einem Standort.

      Es sollte am Sammeltag sonnig und trocken sein. Am Vormittag, nach dem Trocknen des Morgentaues, finden Sie die Pflanzen in ihrer vollen Kraft vor.

      Jede Pflanze hat astrologisch gesehen »ihren« Tag, auch der Mondstand mischt munter mit. Die Wirkstoffdichte und die Haltbarkeit sind an diesem Tag günstiger als an anderen. Wenn Sie nicht zufällig ein weises altes »Kräuterweib« kennen, das mit diesen energetischen Feinheiten noch vertraut ist, können Sie vielleicht mit der Zeit selbst ein Gespür für die Kräfte der Pflanzen entwickeln. Literatur zum Thema ist rar, eventuell werden Sie antiquarisch fündig.

      Ich


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