Ex nihilo nihil fit - Die Lüge von der Evolution, die Mär, die Erde sei eine Kugel. Richard A. Huthmacher

Ex nihilo nihil fit - Die Lüge von der Evolution, die Mär, die Erde sei eine Kugel - Richard A. Huthmacher


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      PLATON, ARISTOTELES UND ARCHIMEDES

      Liebe Maria!

      Nach Pythagoras postulierten auch Platon, Aristoteles und Archimedes, dass die Erde eine Kugel sei – die Gestalt der platonisch-mythischen Kugelmenschen (aus Platons Symposion, in dem Aristophanes das erotische Begehren zu erklären versucht) rekurriert auf die Vorstellung, dass Sonne, Mond und Erde kugelförmig und die Kugel ein vollkommener Körper sei (Carvalho, Mario Jorge de: Die Aristophanesrede in Platons Symposium. Die Verfassung des Selbst. Königshausen & Neumann, Würzburg, 2009).

      Namentlich auf Aristoteles (4. Jhd. v. Chr.) beriefen sich im (Hoch- und Spät-)Mittelalter diejenigen, welche die Vorstellung von der Erde als Kugel verfochten (Hamel, J.: Die Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde im europäischen Mittelalter bis zum Ende des 13. Jahrhunderts – dargestellt nach den Quellen. LIT Verlag, Münster, 1996) – andere Autoren indes sind der dezidierten Meinung, dass die Erde im Mittelalter als Scheibe gesehen wurde (s. später).

      EXKURS: DIE – VERMEINTLICHEN – ARISTOTELISCHEN BEWEISE FÜR EINE RUNDE ERDE

      Lieber R.!

      Die sog. „aristotelischen „Beweise“ für eine runde Erde lassen sich indes leicht widerlegen:

       1. Zwar verschwindet bei Schiffen, die am Horizont außer Sichtweite geraten, in der Tat der Rumpf vor der Mastspitze, was, so Aristoteles, die Krümmung der Erde beweise (die Mastspitze als höchster Punkt des Schiffes überrage die sich krümmende Linie der Erdkugel am längsten); seit der Zeit, in der es erste Ferngläser gab (Anfang des 17. Jahrhunderts, sog. galileische und keplersche Fernrohre) wurde jedoch offensichtlich, dass Schiffe am Horizont nicht (aufgrund der Erdkrümmung) verschwinden, sondern lediglich für das bloße Auge des Betrachters nicht mehr wahrnehmbar, mit einem Fernrohr indes ohne Mühe wieder sichtbar sind.

      Der Umstand, dass – vermeintlich – zunächst der Rumpf, dann erst der Mast verschwindet, ist – einzig und allein – einem Gesetz optischer Wahrnehmung geschuldet: dem der Zentralperspektive resp. der perspektivischen Verkürzung, wonach sich bei der Abbildung eines Gegenstandes alle Linien, die das Auge des Betrachters erreichen, im sog. Fluchtpunkt schneiden, der am Horizont liegt; weit entfernte Gegenstände erschien im Auge des Betrachters deshalb klein, nahe liegende groß.

      Anschaulich wird dieses physikalische Gesetz, wenn man sich vorstellt, auf dem Boden einer Pyramide zu stehen und einen Gegenstand in der Spitze eben dieser Pyramide zu betrachten: Der Gegenstand verkleinert sich perspektivisch zur Pyramidenspitze hin.

      In der Malerei sind die Gesetze der Zentralperspektive seit der Renaissance wohl bekannt; sie – und sie allein – erklären, warum – bei Betrachtung mit bloßem Auge – von einem Schiff am Horizont zunächst die Masten, dann erst der Rumpf (vermeintlich) verschwinden.

      (Zu den Gesetzen der Zentralperspektive s. beispielsweise: Grundregeln der Perspektive und ihre elementargeometrische Herleitung. Vortrag zu Mathematik, Geometrie und Perspektive von Prof. Dr. Bodo Pareigis am 15.10.2007 im Vorlesungszyklus „Naturwissenschaften und Mathematische Wissenschaften“, http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~pareigis/Papers/Perspektive.pdf, abgerufen am 24.06.2017.)

       2. Als weiteren Beweis für die Krümmung der Erde führte Aristoteles den runden Schatten an, der bei einer Eklipse – Verfinsterung eines Himmelskörpers, namentlich der Sonne oder des Mondes, durch einen anderen – von der Erde auf den Mond geworfen wird.

      Heliozentriker behaupten, bis heute, dass während einer Mondfinsternis Sonne, Erde und Mond wie drei Billardkugeln auf einer geraden Linie hintereinander liegen, wodurch die Sonne den Schatten der Erde auf den Mond werfe. Indes wurden (und werden) Mondeklipsen beobachtet, obwohl sich sowohl die Sonne als auch der Mond deutlich sichtbar oberhalb des Horizontes, mithin nicht auf einer geraden Linie mitsamt der Erde befanden resp. befinden. Insofern ist der vermeintliche Beweis des Aristoteles nicht schlüssig

      (Dubay, E.: Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 24.06.2017).

       3. Auch der Umstand, Liebster, dass beispielsweise Polaris, der Nordstern, anscheinend immer mehr verschwindet, je weiter man sich gen Süden bewegt, ist nicht der Krümmung einer kugelförmigen Erde, vielmehr einer zentralperspektivischen Sicht (wie zuvor beschrieben) geschuldet: Ähnlich einem Schiff am Horizont verschwindet der Polarstern nicht wirklich, sondern (ver-)sinkt nur scheinbar, ist lediglich (wie ein Schiff am Horizont) immer schlechter wahrnehmbar (ebd.).

      VON ARCHIMEDES UND ERATOSTHENES BIS AUGUSTINUS

      Geliebte M.!

      Archimedes (3. Jhd. v. Chr.) „erklärte ebenfalls, die Erde … [sei] eine Kugel, welche, in der Mitte der Welt, unbeweglich stehe, und um sie her bewegen sich die Sphären der Luft und des Feuers …, und er suchte Beweise für seine Meinung … Wenn die Erde keine Kugel wäre, … so würden bei den Finsternissen des Mondes die Kränze des Schattens und des Lichts nicht so erscheinen, wie wir sie immer sehen“ (Ukert, F. A.: Geographie der Griechen und Römer der frühesten Zeiten bis auf Ptolemäus. Verlag des Geographischen Instituts, Weimar, 1816, 31, 135).

      Es war (wohl) Eratosthenes (3. vorchristliches Jhd., Direktor der Bibliothek in Alexandria), der zum ersten Mal den Erdumfang maß resp. messen zu können glaubte (und wohl auch den Begriff „Geographie“ prägte – Mau, J.: Eratosthenes 2. In: Der Kleine Pauly, Bd. 2: Dicta Catonis–Iuno. DTV, München, 1979).

      Die Anwendung der planen Trigonometrie und die Verwendung eines Sextanten ergeben indes, dass die Sonne nicht – wie Eratosthenes behauptete und zur Grundlage seiner Erdumfang-Messung machte – Millionen von Kilometern von der Erde entfernt ist (wodurch Sonnenstrahlen auch an Orten von zueinander erheblicher Entfernung – fast – parallel einfallen), sondern lediglich ca. 5.000 km (wenn man die Entfernung mit Hilfe eines Sextanten und unter Anwendung des Lehrsatz des Pythagoras – a² + b² = c² – bestimmt; zur Berechnung s. S. 245 ff.).

      Jedenfalls, meine Liebe, gab es um die Zeitenwende sowohl Gelehrte, welche die Erde für eine Scheibe hielten:

       Lucretius, Epikureer, 1. Jahrhundert v. Chr., der in seinem Hauptwerk, dem Lehrgedicht „De rerum natura“ (Über die Natur der Dinge) im 5. Buch schreibt:

      „[170] Weiter erklär' ich die Bahnen der Sonne, den Wandel des Mondes, ferner die Kraft, mit der die Natur sie im Kreise herumlenkt … (Lukrez: Über die Natur der Dinge. Aufbau-Verlag, Berlin, 1957, S. 170)

      [177] Schließlich erhebe nun auch zum Himmel den Blick, der den Erdkreis rings und von oben umschließt“ (ebd., S. 177)

      “5.91-415 [Buch 5, Verse 91-415] expands the earlier argument that our world is no more than a transient amalgam of atoms. This finding is taken by Lucretius to be damning to creationism, for a benevolent creator would surely (as Plato had maintained) have ensured that his product would be everlasting” (Stanford Encyclopedia of Philosophy, https://plato.stanford.edu/entries/lucretius/#Phy, substantive revision Sat Aug 10, 2013, abgerufen am 21.06.2017)

      als auch solche, welche die Kugelform der Erde postulierten:

       Plinius der Ältere (Gaius Plinius Secundus Maior, 1. nachchristliches Jhd.): „Naturalis historia“ (37-bändige Enzyklopädie, dort – namentlich – Liber II: Cosmologia – s., Liebste, Möller, L. und Vogel, M.: Die Naturgeschichte des Gajus Plinius Secundus, Ausgabe in mehreren Bänden, Marix, Wiesbaden, 2007).

      Auch Cicero vertrat das (geozentrische) Kugel-Modell der Erde (De re publica, 6,15 – Somnium Scipionis):

      „ … homines enim sunt hac lege generati, qui tuerentur illum globum,

      quem in hoc templo medium vides, quae terra dicitur,

      iisque animus


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