Der falsche Friese. Martina Aden

Der falsche Friese - Martina Aden


Скачать книгу
praktisch.

      Zeit, zu den weltlichen Fakten zurückzukehren. »Haben Sie Andreas Kalski jemals persönlich kennengelernt?«

      »Nein. Erst nach seinem Verschwinden habe ich sein Bild in der Zeitung gesehen. Ein ungewöhnlich schöner junger Mann.«

      »Ja, das ist mir auch aufgefallen.«

      »Warum interessierst du dich für ihn?«

      »Er war ein Bekannter meiner Mutter.«

      »Maria Vogel.« Sie dehnte den Namen unnatürlich in die Länge und sah mich durchdringend an. Genauer gesagt sah sie ihre eigene Nasenspitze durchdringend an, aber ich ging davon aus, dass dieser Blick mir galt.

      »Sie kennen sie?«

      »Durchaus. Sie war sein Schicksal.«

      »Frau Kalski glaubt, meine Mutter sei für seinen Tod verantwortlich. Warum haben Sie das damals behauptet?«

      »Ich hatte eine Vision, in der Maria an Andreas’ Totenbett stand und auf seinen Leichnam hinunterblickte.«

      »Das ist doch Quatsch, meine Mutter hat niemals an seinem Totenbett gestanden. Wie auch? Es gab ja keine Leiche.«

      »Visionen zeigen lediglich ein symbolhaftes Bild der Realität. Viel ist Interpretationssache. Ich habe Violetta letztlich nur erzählt, dass Andreas’ bevorstehender Tod irgendwie mit Maria zusammenhängt.«

      »Wissen Sie, warum Frau Kalski die Villa nicht verkaufen will?«

      »Sie behält sie wegen Andreas.«

      »Das verstehe ich nicht. Sie scheint doch überzeugt zu sein, dass er seit vier Jahrzehnten tot ist.«

      »Sein Geist lebt immer noch dort. Er hat sich nie von dem Gebäude gelöst.«

      Gruselige Vorstellung. Zum Glück hatte ich Violetta Kalski in der Seniorenresidenz getroffen; ein Besuch in einem Geisterhaus wäre absolut nichts für mich.

      »Er verweilt bis heute in seiner Wohnung im Dachgeschoss, sie steht ja noch genauso da wie früher. Dort kann sein Geist zur Ruhe kommen.«

      »Moment mal, soll das heißen, dass Violetta Kalski seit über vierzig Jahren nichts in der Wohnung verändert hat?«

      Madame Cassandra nickte. »Alles ist noch so wie an dem Tag, als sie ihren Sohn zum letzten Mal sah.«

      Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln. Natürlich las ich ab und zu von Fällen, in denen Eltern die Zimmer ihrer vermissten Kinder nicht veränderten. Aber vierzig Jahre? Ich fragte mich, ob sie es nicht fertigbrachte, sich von seinen Sachen zu trennen, weil sie insgeheim immer noch auf seine Rückkehr hoffte – trotz allem, was Madame Cassandra sie glauben gemacht hatte.

      Ich verabschiedete mich, die Wahrsagerin begleitete mich zur Wohnungstür. »Darf ich mich noch mal an Sie wenden, falls ich noch Fragen habe?«

      »Jederzeit. Ich kann dir auch gern die Karten legen.«

      »Vielen Dank, aber das ist nicht nötig.«

      Ich lief zu meinem Auto und schloss die Fahrertür auf. Von dieser Batik-Tante würde ich mir gar nichts legen lassen. Und auf eine erneute Begegnung mit dem Schrumpfkopf hatte ich erst recht keine Lust.

      »Eleonore!«

      Ich war mit dem Hintern schon auf halbem Weg zum Sitz, kämpfte mich aber wieder hoch und sah Madame Cassandra über das Autodach hinweg an. »Ja?«

      »Du wirst ihn wiedersehen.«

      »Wen?«

      »Den, den du suchst.«

      Ich war mir nicht ganz sicher, ob wir noch von derselben Person sprachen. »Und wann soll das sein?«

      »Bald. An dem Tag, an dem der Tod erneut in dein Leben tritt.«

      Ihre Worte sorgten für ein eisiges Gefühl in meinem Inneren. Ich murmelte eine halbherzige Verabschiedung, ließ mich auf den Fahrersitz fallen und brauste davon.

      Erst an der nächsten Kreuzung fiel mir ein, dass ich Madame Cassandra gegenüber meinen vollständigen Vornamen gar nicht erwähnt hatte.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBHZC8IDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD0mKJ5 5BHGNzNVr+yL/wD54H/vpf8AGjSP+QrD9T/6Ca6ygDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8 a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8A vpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDn gf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv /wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAa P7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l /wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APng f++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/ APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/ 7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yi gDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8 a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8A vpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDn gf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv /wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAa P7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l /wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APng f++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/ APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/ 7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yi gDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8 a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8A vpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDn gf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv /wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAa P7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l /wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APng f++l/wAaP7Hv/wDngf8Avpf8a6yigDk/7Hv/APngf++l/wAaP7Hv/wDngf8Av

Скачать книгу