Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D.


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in aller Frühe.«

      »All right, verlassen Sie sich darauf, daß Pinkerton abwandert. Der Richter kommt übermorgen, und der macht mit Mitgliedern einer Bande kurzen Prozeß!«

      »Hoffentlich«, versetzte Wyatt und verabschiedete sich von dem seltsamen Brüderpaar.

      Kurz nach vier Uhr wachte der Marshal auf. Als er auf den Korridor trat, sah er unter der Tür des Gamblers einen Lichtschimmer.

      Doc Holliday war also auch schon wach.

      Sie rasierten und wuschen sich, kleideten sich an und holten drüben bei Ted Ahslan ihre Pferde.

      Ted war schon auf.

      »Bin heute sehr früh aus den Federn gekrochen, weil ich Ihnen noch einmal auf Wiedersehen sagen wollte«, meinte er. »Schließlich kommt nicht jeden Tag ein Wyatt Earp nach Mescal.«

      Die beiden Dodger stiegen in die Sättel und ritten zur Mainstreet hinauf.

      Doc Holliday hatte sein Pferd schon nach links herumgenommen, als er sah, daß der Marshal noch zögerte.

      Wyatt blickte rechts die Mainstreet hinunter, wo vor der Mündung der nächsten Querstraße des Sheriffs Office lag.

      Dann setzte er seinen Falben in Trab.

      Holliday folgte ihm.

      Wyatt stieg ab und betrat den Vorbau.

      Das Office war noch verschlossen.

      Ted Ahslan kam über die Stepwalks angelaufen.

      »Sie sind ein mißtrauischer Mann, Marshal!« meinte er lachend. »Bestimmt wollen Sie sich überzeugen, ob der Keeper nicht ausgebrochen ist. Da kann ich Sie beruhigen. Dieses Schreckgespenst kann zwar eine ganze Schulklasse in die Flucht schlagen und im Vollmond auch dafür sorgen, daß sich niemand auf den Friedhof getraut – aber Bill läßt so eine Figur nicht entkommen.«

      Er hielt inne.

      Wyatt hatte die Tür geöffnet und blickte ins Office.

      Es war leer.

      Mit einem Blick sah der Marshal, daß hier etwas nicht stimmte. Vor allem fehlte der Schlüsselbund zum Jail.

      Wyatt warf sich gegen die Tür. Sie gab nach. Vor ihm lag der düstere Gang.

      Und rechts waren die Zellen. Die Gittertüren standen offen. Die Zellen waren leer.

      Wyatt lief zurück und prallte gegen Ted Ahslan, der ihm gefolgt war.

      »Hölle!« stieß der Pferdehändler hervor. »Sie sind ausgebrochen! Wo ist mein Bruder!«

      Ahnungsvoll stieß der Marshal die Hoftür auf.

      Wie angenagelt blieben die beiden Männer stehen und starrten hinaus. Vor dem fahlen Grau des Himmels zeichnete sich die Silhouette eines Galgens ab, vor dessen Fuß der dunkle Körper eines Mannes lag.

      Es war Sherifff Ahslan.

      Wyatt wußte es, ehe er in das Gesicht des reglos Daliegenden gesehen hatte.

      Ted stand wie erstarrt da.

      »Das ist nicht mein Bruder!« stammelte er.

      »Ich fürchte doch.«

      Ted Ahslan vermochte sich nicht von der Stelle zu rühren.

      Wyatt ging in den Hof hinunter und beugte sich über den Körper des Sheriffs.

      William Ahslan war tot.

      Doc Holliday, der auch in den Hof gekommen war, stellte rasch fest, daß der Sheriff durch einen Messerstich getötet worden war.

      Wyatt stieß durch die zusammengebissenen Zähne…

      »Wenn ich nicht genau wüßte, daß Miguel Gonzales an den Galgen gekommen ist, wäre ich davon überzeugt, daß er hier war!«

      »Wir haben ihn nicht sterben sehen«, meinte der Spieler gallig. »Und ebenso wie diese Hunde den Steuereinnehmer aus seinem Haus geholt haben, traue ich ihnen auch zu, daß sie diesen schlitzäugigen Messerstecher aus Costa Rica in Tucson befreit haben.«

      Der Marshal winkte ab.

      »Die Galgenmänner werden noch andere Messerstecher haben als diesen Gonzales.«

      Als sie sich umwandten, sahen sie Ted Ahslan immer noch oben in der Tür stehen; er starrte über sie hinweg auf das Galgengerüst.

      Wyatt Earp und Doc Holliday verließen das Office und suchten den Hof des Pferdehändlers Allman auf. Nur zwei Mägde arbeiteten im Stall. Der zwergenhafte Pferdehändler und seine beiden Peons waren nicht da und angeblich von den Mägden auch nicht gesehen worden.

      Es war überflüssig, hinüber in Lennards Saloon zu gehen, um nach dem knochigen Keeper zu sehen. Dennoch tat es der Marshal.

      Arthur Samuel Pinkerton war nicht im Haus.

      Als sie die Stadt verließen, meinte der Georgier, während er in die purpurrot aufgehender Sonne blickte:

      »Jetzt haben wir sechs Männer vor uns. Wenn Eliot bei ihnen ist, dann sind es sogar sieben.«

      »Und wenn einer von den Banditen tatsächlich Kirk McLowery ist, dann wird er nicht dumm genug sein, mit einem Trupp von sechs Reitern durch die Landschaft zu ziehen.«

      »Das kann ich mir auch nicht denken«, entgegnete der Spieler. »Das würde ich nicht einmal dem Bruder von Billy Claiborne zutrauen.«

      Da hatten die Galgenmänner also wieder einen Toten auf ihrer Fährte zurückgelassen; und wieder einen Gesetzesmann! Rücksichtslos schalteten sie jeden aus, der ihnen im Weg war. Jetzt stand es für die beiden Dodger auch fest, daß die Galgenmänner wußten, wer ihnen folgte.

      Was hatten sie vor? Weshalb zogen sie auf der alten Overlandstraße nach Südosten und scheuten sich nicht, einen toten Sheriff auf ihrer Spur zu lassen, obgleich sie doch ganz offensichtlich wußten, wer ihnen folgte!

      Es war halb zehn Uhr am Vormittag, als die beiden Reiter von Westen her über das Ufer des Pedro River in Benson einritten.

      Sie hatten auf dem Weg hierher keinerlei Spuren von den Banditen finden können, da die Overlandstraße von Mescal nach Benson sehr belebt war und es unmöglich machte, irgendeine bestimmte Fährte zu finden. Die beiden machten gleich vor dem ersten Boardinghouse halt, um das in Mescal versäumte Frühstück nachzuholen.

      Es war ein kleines Gasthaus, in dem es Kaffee, Tee und Brote gab, wie ein großes Schild neben der Tür verkündete.

      Ein ältliches Mädchen trat an ihren Tisch und fragte nach ihren Wünschen.

      Sie bestellten Eier, Kaffee und Käsebrote.

      Als das Mädchen gegangen war, betrat ein Mann den Gastraum. Er war groß und schlank, hatte ein sauber rasiertes Gesicht und schwarzes Haar; die goldgeränderte Brille wollte gar nicht zu seinem Gesicht passen. Er trug einen schwarzen Anzug, ein blaues Hemd und eine schwarze Samtschleife. In den tief über den Oberschenkeln hängenden Halftern steckten große achtunddreißiger Revolver. Es war eigentlich nichts Auffälliges an diesem Mann, und doch zog er die Blicke der beiden Dodger unwillkürlich auf sich.

      Wyatt dachte: woher kenne ich diesen Menschen bloß? Ich habe ihn bestimmt schon irgendwo gesehen. Diese hellen Augen, dieses braune Gesicht, das volle Haar und diese herrische Haltung! Aber bildete man es sich nicht oft ein, einen Menschen zu kennen, den man dann doch zum erstenmal zu Gesicht bekommen hatte?

      Der Fremde zog sich auf einen der Hocker vor der Theke, klemmte die Füße hinter die Hockerstreben und zündete sich eine Virginia-Zigarre an.

      Die beiden hatten jetzt keine Zeit mehr, ihn zu beobachten, da das Mädchen mit dem Frühstück aus der Küche kam.

      Der Mann trank einen Gin, zahlte und ging. Als er an dem Tisch der beiden vorbeikam, war dem Marshal, als ob er einen scharfen, beobachtenden Blick des Fremden aufgefangen hätte.

      »Komischer


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