Mitten ins Herz. Marga Swoboda
Leute. Na und? Frau Wurst ist trotzdem kein falscher Fuffziger, sondern eine, die alles ernst meint, sich aber schlapplachen kann über sich selber. Was man nicht von allen schrägen Promi-Vögeln behaupten kann.
11. September 2013
Bravo, Herr Pfarrer!
Viel hat man nicht gehört von Kirchenseite zum Schicksal von Arigona. Einmischung ist nicht erwünscht, und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Christliche und politische Werte können halt sehr widersprüchlich sein. Auch bei Politikern mit Heiligenschein beim frommen Kirchgang.
Aber dieser Pfarrer. Pfarrer Friedl aus Ungenach. Er hat nicht mehr und nicht weniger getan als das Vertrauen von Arigona zu gewinnen. Ein Mann wie ein ganzer Krisenstab: psychologisch, menschlich, mutig.
In seiner Gegend kennt man den Pfarrer Friedl als einen, der nicht nur den direkten Draht nach oben, sondern zu Menschen in den schwierigsten Situationen hat. Problemkinder, im Stich gelassene Familien. Aus den »Seitenblicken« kennt man ihn nicht.
Sein kurzer Auftritt im Fernsehen war keine glamouröse eitle Show, wie man sie rund um Natascha Kampusch erleben musste. Pfarrer Friedl hat Arigona vor den Kameras beschützt und sich selber vor der Wichtigtuerei.
Er sagte einen Satz, der mehr Gewicht hatte als eine Sondersitzung im Parlament: Solange Arigona bei ihm sei, sagte der Herr Pfarrer, brauche sie keine Angst zu haben. So stelle ich mir einen Pfarrer vor. Menschlich sein statt menschlich schwafeln. So wünsche ich mir viele Pfarrer: christliche Werte in Form von Zivilcourage und nicht nur als Sonntagspredigt.
Schön, das verlorene Mädchen jetzt in der Obhut von Pfarrer Friedl zu wissen. Bestimmt gibt es viele Pfarrer wie ihn, man kennt sie halt nicht aus dem Fernsehen. Und immer mehr Menschen gibt es, die so einen Pfarrer brauchen könnten. Weil sie von der Politik im Stich gelassen werden.
11. Oktober 2007
Kleine Kinder, große Helden
Da muss ich dann schon aufpassen, dass ich nicht nasse Augen bekomme. Die kleine Geschichte vom großen Bruder, der seine zwei Geschwister vor dem Feuer rettete. In einem Haus im Burgenland, niemandem ist etwas passiert. Die Kleinen geweckt und in Sicherheit gebracht.
Kleine Helden, Tausende jeden Tag. Was Kinder alles für ihre Geschwister tun. Durchs Feuer gehen, wenn es sein muss. Die Mama und/oder den Papa ersetzen, wenn die Mama und/oder der Papa nicht da sind oder nicht zu gebrauchen sind.
Hüten und schützen und hegen. Das sag ich meinem großen Bruder, sagte ich immer, wenn mich die Buben in der Schule verhauen wollten. Obwohl ich gar keinen großen Bruder in der Nähe hatte. Aber sehr gewünscht habe ich mir einen. Oder wenigstens eine große Schwester. Große Schwestern sind eh genauso stark.
Tausende kleine Helden jeden Tag. Der große Bruder, selber noch so klein, der in der U-Bahn das heulende Baby tröstet. Die große Schwester, selber noch so klein, die mit der kleinen alles teilt. Und die zum Geburtstag kein Geschenk will, wenn die kleine nicht auch eines bekommt.
All die Kinder, die ihre kranken Geschwister trösten, und all die Kinder, die ihre Geschwister vor Papas Wut und Mamas Zorn beschützen. All die Kinder, die sich aufpflanzen wie David gegen Goliath, wenn irgendjemand sich etwas Gemeines sagen oder tun traut gegen Brüderlein oder Schwesterlein.
Kinder sind so gute Menschen. Kinder sind ganz große Helden. So viel Zivilcourage und so viel Gerechtigkeitssinn. Kinder gehen für ihre Geschwister durchs Feuer und lassen sich lieber schlagen, bevor ein Kleinerer geschlagen wird. Warum verlernt man das meiste davon, wenn man groß ist?
10. März 2007
Da hast du wirklich Glück gehabt
Darf ich noch du sagen, junger Mann? Du bist schon dreizehn, oder erst dreizehn, aus Salzburg, mehr weiß ich nicht über dich. Du hast Mist gebaut, das ist normal in dem Alter und kommt später auch noch vor, das weiß ich von mir selber und von vielen anderen.
Du hast Mist gebaut, alle Leute, die Kinder haben oder Kinder mögen, zucken zusammen bei solchen Meldungen: Autoschlüssel geschnappt (die Eltern werden schon nichts merken), nachts davongefahren (das wird schon gut gehen).
Ist aber nicht gut gegangen. Du bist durch Gastein gebrettert, ein Stück jedenfalls, dann hat das Auto mit dir gemacht, was es wollte. Peng, Hausmauer, du verletzt und das Auto auch nicht mehr gesund.
Du hast, trotzdem, wirklich Glück gehabt. Das Glück, dass du keinen Menschen über den Haufen gefahren hast. Das Glück, dass man dich nicht im Sarg von der Unfallstelle abholen musste. Großes Glück. Alle Menschen, die Kinder haben oder Kinder gern haben, freuen sich für dich und für deine Eltern. Dass nichts ganz Schlimmes passiert ist.
Aber ich gönne dir auch die Scherereien, die du jetzt hast. Mit den Eltern, mit der Polizei, mit der Versicherung. Wenigstens so viel Stress und Ärger sollst du jetzt haben, dass du nie mehr so einen Quatsch machst. Klar, so was macht ein Bub, weil er ein Mann sein will. Aber das geht genau in die falsche Richtung. Mann sein bedeutet, dass einem die Männlichkeit nicht über den Verstand wächst. Möchtest du dich hinstellen und sagen: Das bin ich, und ich habe Mist gebaut? Dir glauben die Gleichaltrigen sicher mehr als mir. Vielleicht könntest du ein paar junge Leben retten.
12. November 2006
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